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Fotoreise Island Polarlicht (Snaefellsnes)

08.01.2023 / Anreise

Alle Teilnehmer*innen treffen pünktlich in Reykjavik ein und so treffen wir uns um 18:30 Uhr  in der Lobby unseres Hotels in Gardur. Gemeinsam fahren wir zum Abendessen im nahegelegenen Restaurant am Leuchtturm.

Trotz erhöhter Polarlicht Aktivität in dieser Nacht ist die Sicht durch dichte Wolken beeinträchtigt. Mehrere Checks im Verlaufe der Nacht zeigen immer wieder die gleichen Wetterbedingungen.

Starke Winde deuten den angekündigten Sturm mit den entsprechenden Sturmwarnung des isländischen Wetterdiensten an.

08.01.2023 / Gardur – Reykjavik – Grundarfjördur

Wie befürchtet zeigen die Prüfungen der Wetterlage dass der Wintersturm weite Teile Islands im Griff hat. Hohe Winde und Schneeverwehungen führen zu Straßensperrungen. Auch unsere heutige Route auf die Halbinsel Snaefellsnes ist davon betroffen. Die Ringstrasse N1 nördlich von Reykjavik ist wegen Sand- und Schneesturm mit Windgeschwindigkeiten bis zu 144 km/h gesperrt. Wir überlegen im Hotel in Gardur zu bleiben und loszufahren wenn die Sperrung aufgehoben wird.

Gegen 9:30 Uhr wird die Straße als „difficult“ aber offen angezeigt und wir machen uns auf den Weg. Wir durchqueren diese Stelle bei Windgeschwindigkeiten von ca. 100 km/h. Unterwegs werden wir immer wieder von starken Windböen und Schneestürmen überrascht. Nach dem Tunnel unter dem Fjord erleben wir in der Nähe von Akranes einen wunderschönen Sonnenaufgang. Trotz heftigem Wind und kalten Temperaturen machen wir unseren ersten Fotostopp.

Nach der Mittagspause in Borgarnes fahren wir westwärts auf die Halbinsel Snaefellsnes. Die Südseite der Halbinsel ist sonnig und die in Wolken und Nebel getauchten Berge sind wunderschön anzuschauen. Bei Rjukandi biegen wir nach Norden ab und fahren über den Pass auf die Nordseite der Halbinsel. Der Schafswasserfall oben auf dem Pass ist unser Ziel. Leider ist dieser tolle Wasserfall komplett vereist und mit Schnee überzogen, so dass kaum Wasser zu sehen ist. Wir fotografieren die weite Schneelandschaft und fahren danach weiter nach Grundarfjördur.

Nach dem Bezug unserer Unterkunft fahren wir zum Sonnenuntergang zum Kirkjufell. Leider zeigen sich die Himmelsfarben nur ganz zart. Die verschneite Landschaft und das hellblaue Eis sind trotzdem ein lohnenswertes Fotomotiv.

In der Nacht monitore ich erneut die Polarlichtaktivität und die Wetterbedingungen. Doch auch in dieser Nacht gibt es keinen freien Blick auf den Himmel.

10.01.2023 / Rif – Hellisandur – Grundarfjördur

Nach dem Frühstück fahren wir bei Dunkelheit los. Unser Ziel ist die kleine Kirche von Rif. Wir hoffen diese bei tollen Morgenfarben und mit Lichtbestrahlung zu fotografieren. Gegen 10:30 Uhr sind wir vor Ort. Die Farben fehlen, doch eine kalte, weisse Winterstimmung mit der angestrahlten Kirche ist wunderschön. Zum Schluss erscheinen dann auch noch die zarten orange und Lila Farben am Himmel.

Von Rif fahren wir weiter nach Hellisandur und fotografieren die beeindruckenden Graffiti mitten im Ort. Hier können wir uns längere Zeit aufhalten. Hellisandur ist unser Endpunkt der heutigen Tagestour. Von hier wird die Straße immer noch als „extremely slippery“ ausgewiesen.  Wir werden diese Strecke entlang der West- und Südküste von Snaefellsnes an einem anderen Tag befahren.

Wir fahren zurück nach Olafsvik und machen da Mittagspause. Danach fahren wir zurück nach Grundarfjördur. Während einige Teilnehmer nochmals am Kirkjufell den Sonnenuntergang fotografieren wollen, bringe ich die anderen Gäste zum Hotel.

Abends beobachten wir die Polarlichtaktivität. Über Grundafjördur und dem Kirkjufell hängen dicke Wolken und keine Sterne sind sichtbar. Als die magnetischen Aufzeichnungen erste leichte Ausschläge zeigen und in der App eine erste Sichtung ca. 30 km östlich gemeldet wird, entscheide ich, dass wir in diese Richtung losfahren. 20 km östlich von Grundarfjördur werden die ersten Sterne am Himmel sichtbar und dann ist das Polarlicht auch da. Wir stoppen an der Küste und bauen unsere Fotoausrüstung auf. Zuerst ist nur ein Bogen sichtbar. Dieser steigt aber immer höher und fängt dann an zu tanzen und Formen/Figuren zu bilden. Es ist eine grandiose Darbietung. Als die Lichter etwas nachlassen fahren wir gegen 23:30 Uhr zurück ins Hotel.

11.01.2023 / Kirkjufell – Snaefellsnes

Die Vorhersage für schöne Himmelsfarben zum Sonnenaufgang ist hervorragend. Daher fahren wir früh los und sind bereits eine Stunde vor dem Aufgang der Sonne an der Location. Wege und Stehplatz sind komplett mit einer dicken Eisschicht überzogen. Unsere Schuhspikes sind ideal für diese Bedingungen. Wie erwartet und erhofft zeigen sich zarte, schöne Farben; doch das große Feuerwerk bleibt aus.

Auf dem Rückweg stoppen wir am Ufer des Meeres und fotografieren den Kirkjufell Berg mit Langzeitbelichtung. Im gemütlichen Buchladen Café im Zentrum von Grundarfjördur machen wir Mittagspause. Danach ist Siesta und Bildbearbeitung auf dem Programm. Wir können uns von der letzten langen Nacht etwas erholen bevor es dann heute Nacht erneut auf Polarlichtjagd geht.

Die Aussicht auf Polarlicht ist gemäss Vorhersage gering. Die Nordküste der Snaefellsness Halbinsel soll komplett bedeckt sein und die Polarlichtaktivität wurde mi „LOW“ berechnet. Trotzdem machen wir uns um 21:15 Uhr auf die Jagd. Auf dem Parkplatz vom Kirkjufell Berg und Wasserfall warten wir eine Weile und beobachten den Himmel. Es öffnen sich in der Wolkendecke immer wieder kleine Löcher mit Sicht auf die Sterne, doch es bleibt mehrheitlich bewölkt.

Nachdem meine App erneut eine Sichtung etwas östlich von Grundarfjödur meldet fahren wir zu unserer gestrigen Fotolocation. Bereits bei der Ankunft erkennen wir einen deutlichen Polarlichtbogen im Nebel und Dunst. Wir bauen unsere Fotoausrüstung auf und warten.  Die Sicht wird immer klarer, die Wolken verziehen sich und das Polarlicht wird intensiver. Der Bogen geht über ind tanzenden Lichtstreifen und es bilden sich tolle Formen und Figuren am Himmel. Das Naturschauspiel dauert eine ganze Weile. Gegen Mitternacht lässt die Intensität etwas nach und wir fahren zurück nach Grundarfjördur. Beim Verlassen des Busses zeigt sich der Bogen auch hier über de Stadt. Doch wir beenden den langen Tag mit einer Fülle von fantastischen Polarlichtaufnahmen auf der Speicherkarte.

12.01.2023 / Budir Kirche – Arnarstapi – Lóndrangar

Heute machen wir unseren làngsten Tagesausflug auf Snaefellsnes. Dabei fahren wir nach Olafsvik und erreichen über den Pass der Route 54 die Südseite der Halbinsel. Die Passstrasse ist immer noch komplett vereist; doch mit den Spikesreifen gut zu fahren. Unser erstes Ziel ist die Budir Kirche. Wir erleben bei klarer Sicht und wolkenfreiem Himmel einen wunderschönen Sonnenaufgang. Der Blick auf die Berge ist einmalig. Selbst der praktisch immer in einer Wolkendecke gehüllte Gipfel des Snaefellsnessjökull Vulkans ist komplett frei. Während der ganzen Zeit sind wir alleine und können ungestört unsere Bilder machen.

Nach einer Stunde fahren wir weiter und erreichen nach ca. 20 km den kleinen Ort Arnarstapi. In der Nähe gibt es mehrere tolle Fotomotive. Wir nehmen uns Zeit alle zu entdecken und zu fotografieren. Der Felsbogen Gattkletur, die Basalt-Löcher an der Küste und den kleinen Hafen auf die Basaltsäulen und dem einsamen weißen Haus vor den Bergen. Die Temperaturen sind ca. -4º C. Doch es ist windstill und daher gut zu ertragen.

Im kleinen Bistro im Ort machen wir unseren Mittagsstopp und fahren dann gegen 15 Uhr zum Sonnenuntergang bei den Küstenfelsen Lóndrangar. Es ist Ebbe und die Brandung umspült die Felsen nur minimal. Die Farbenexplosion am Himmel bleibt aus; dennoch färbt sich der Himmel gelb orange und hübscht die Szene auf. Gegen 16:45 Uhr machen wir uns auf den 70 km Rückweg nach Grundarfjördur. In der Zwischenzeit ist die Temperatur auf -8,5º C gefallen.

Klarer Himmel soll heute über Grundarfjördur und der Nordküste von Snaefellsnes sein. Doch der Aktivitätslevel ist mit 1/LOW sehr tief. Trotzdem wollen wir um 21:30 Uhr zum Kirkjufell Berg fahren. Bereits beim Beladen des Buses ist ein deutlicher Nordlichtbogen über der Stadt zu sehen. Wir fahren zum Parkplatz ausserhalb der Stadt. Von hier haben wir einen guten Blick auf den Kirkjufell. Kaum angekommen beginnt das Polarlicht am Himmel Formen und Figuren zu bilden. Mit der Zeit breitet sich eine grüne Polarlichtwolle über den ganzen Himmel aus und verwischt die klaren Strukturen.

Selbst nach all den Jahren und den vielen Polarlichtsichtungen habe ich noch nie drei fantastischen Polarlicht-Sichtungen an drei aufeinanderfolgenden Tagen erleben dürfen. Gegen 23:00 Uhr ist der Himmel immer noch mit der dunstigen Polarlichtwolke komplett überdeckt. Dennoch fahren gegen 23:00 Uhr ins Hotel.

13.01.2023 / Stykkisholmur – Kirkjufell

Nach den letzten 3 langen Polarlichtnächten lassen wir es heute etwas ruhiger angehen. Nach dem Frühstück treffen wir uns für einen spontanen Workshop zur Bildbearbeitung von Polarlichten. Gemeinsam bearbeiten wir Bilder und wir haben Zeit Fragen der Teilnehmer zu beantworten.

Gegen Mittag fahren wir nach Stykkisholmur. Wir haben Zeit den kleinen Ort mit den farbigen Häusern und den Hafen zu erkunden und zu fotografieren. Die tolle, moderne Kirche des Ortes ist ein beliebtes Fotomotiv. Doch heute sind viele Autos vor dem Gebäude geparkt.

Auf dem Rückweg nach Grundarfjördur stoppen wir bei einer Herde Islandpferde und fotografieren die neugierigen Tiere.

Obwohl die Isländische Wettervorhersage für heute einen klaren Himmel ankündigt, ist der Himmel über uns komplett bewölkt. Es sind keine Sterne zu sehen. Kurz nach 21:00 Uht zeigt ein Testfoto einen dünnen grünen Streifen hinter der Wolkenschicht. In Windeseile sind wir für den nächtlichen Ausflug warm angezogen. Gegen 21:30 Uhr sind wir auf dem Weg zum nahem Kirkjufell. Bereits auf dem Parkplatz sehen wir das tanzende Polarlicht über dem Kirkjufell.

Dies ist nun der 4. Tage in Folge mit fantastischem, unglaublichem Polarlicht. Die grünen Wellen sind vor, über und hinter uns. Die angekündigte Stärke kP 1 stimmt auch nicht. Dies ist sicher kP 4 oder 5. Gegen 23:00 Uhr zieht eine Wolkendecke von den Bergen auf. Daher entscheiden wir uns abzubrechen und ins Hotel zu fahren.

14.01.2023 / Grundarfjördur – Gardur

Nach einer weiteren kurzen Nacht machen wir uns nach dem Frühstück auf den Rückweg in die Nähe des Flughafens. Unterwegs nach Borgarnes, wo wir unseren ersten Stopp einlegen erleben wir einen sehr schönen Sonnenaufgang. Nach der Stärkung fahren wir über Reykjavik auf die Reykjanes Halbinsel. In Vogar bei Keflavik besuchen wir noch die alte Kirche bevor wir gegen 14:00 Uhr unser Hotel in Gardur erreichen.

Hier haben die Teilnehmer*innen noch Zeit Bilder zu bearbeiten. Um 16:30 Uhr machen wir unsere Bildbesprechung.

Bereits kurz nach der Rückkehr vom Abendessen zeigen die Testaufnahmen vom Himmel, dass sich ein grüner Bogen. 20 Minuten später sind wir unterwegs zu der alten Farm am Meer. Bereits bei der Ankunft ist das Polarlicht über unserer Fotolocation sehr gut zu erkennen.

Gegen 23:00 Uhr fahren wir wieder nach Gardur zurück und machen einen weiteren Fotostopp am alten Leuchtturm. Das grüne Naturschauspiel am Himmel ist immer noch voll im Gange. Kurz vor Mitternacht kehren wir  – trotz sehr aktivem Polarlicht über uns – zurück ins Hotel und feiern das Erlebte bei einem Drink an der Hotelbar.

Was für eine Woche! Von 7 Nächten konnten wir 5 Mal grandioses Polarlicht erleben. Selbst für mich ein einmaliges und besonderes Erlebnis. Ich freue mich für alle Teilnehmer*innen, die dieses Naturschauspiel miterleben durften … teilweise zum ersten Mal.

15.01.2023 / Abreise

Heute heisst es Abschied nehmen. Die Teilnehmer*innen reisen zu unterschiedlcihen Zeiten nach Hause. Ich bringe eine erste Gruppe von Gästen um 04:30 Uhr zum Flughafen. Das Polarlicht tanzt immer noch in Voller Pracht über uns. Nach einer kurzen Erholung von dieser intensiven Woche erwarte ich heute Abend die Gäste der drtiten von fünf Polarlicht Reisen zu Beginn des Jahres 2023.