Viele haben sich danach gesehnt: Endlich wieder an einer Fotoreise teilnehmen, und das ohne wesentliche durch Corona bedingten Einschränkungen. Unser Weg führte uns bei dieser Entdeckungsreise an die Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern mit unseren beiden Standorten in Rostock und Stralsund.
Schnell im sehr zentral gelegenen Hotel in Rostock eingecheckt, ein frühes Abendessen und nach kurzen Hinweisen – eigentlich gegen unsere Freiraum-Regel (erst mal in Ruhe ankommen) verstoßend (wie von Teilnehmerseite auch gleich angemerkt wurde) – machten wir uns auf den Weg zum Stadthafen, um zur goldenen und blauen Stunde die ersten Fotos zu machen. Es hat sich gelohnt.
Nach Informationen zum weiteren Reiseablauf haben wir dann Rostock und Umgebung erkundet. So stand zu Beginn in Rostock und später auch in Wismar die Architekturfotografie im Vordergrund unserer Aktivitäten, während wir auf der Rückfahrt von Wismar den Gespensterwald bei Nienhagen zur Landschaftsfotografie aufgesucht haben. Der dortige Baumbestand setzt sich aus 90- bis 170-jährigen Eichen, Buchen, Hainbuchen und Eschen zusammen. Durch den Seewind sind die Baumwipfel derart verkrüppelt, so dass die alten Bäume schlangenförmig verdreht sind und so für eine gespenstisch schöne Atmosphäre sorgen. Und wie immer an einer neuen Location: Ankommen, schauen, die Motive umrunden und das eigene Bild entwickeln – sich also Zeit nehmen. Und gerade in einem Wald wird diese benötigt, die Bäume zu „sortieren“ und um so eindrucksvolle Bilder dieser Landschaft auf den Sensor bannen zu können.
Die bezogen auf die Lichtverhältnisse fotografisch weniger empfehlenswerte Tagesmitte haben wir am Folgetag für die erste Bildbesprechung genutzt. Wir sahen beindruckend gute Fotos, u.a. vom Gespensterwald, so dass daraus die Idee geboren wurde, diesen Wald am Abend erneut aufzusuchen. So bestand die Gelegenheit, bei Kenntnis der Location neue Bildideen umzusetzen. Zusätzlich spannend waren auch die grundsätzlich anderen Lichtverhältnisse. Am ersten Tag ein wolkenverhangener Himmel mit einem kurzen Durchscheinen der Sonne kurz vor dem Untergang mit blauer Stimmung, während der Himmel am zweiten Tag fast wolkenlos war und sich der Sonnenuntergang kitschig – schön präsentierte.
Erwähnt werden sollen dann noch unsere Abstecher nach Warnemünde mit dem sehenswerten Hafen am alten Strom und Bad Doberan mit seinem Münster sowie der Dampfeisenbahn Molli, die dort durch die engen Straßen fährt – man kann fast sagen: Durch das Wohnzimmer.
Auf dem Weg zu unserem sehr gemütlichen Hotel in Stralsund stand ein Abstecher an den Darßer Weststrand auf dem Programm. Ein beindruckender 12 km langer Sandstrand mit seinen vielen Windflüchtern, der u.a. vom Fernsehsender Arte zu den 20 schönsten Stränden der Welt gezählt wurde.
Die überschaubar kompakte Altstadt der Hansestadt Stralsund ist umgeben von Wasser und bietet somit bei kurzen Fußwegen viele stimmungsvolle Fotomotive insbesondere zu Sonnenaufgang und -untergang. So haben wir zweimal den Morgen am Hafen mit Blick auf die alte Gorch Fock genutzt, um die schöne Lichtstimmung einzufangen.
In Anbetracht des schönen Wetters bei wolkenlosem Himmel haben wir den Reiseplan geändert und sind um die Tagesmitte in den Hexenwald bei Lietzow auf Rügen gefahren, wo uns das fotografisch ungünstige Licht nicht störte.
Eine weitere Tour führte uns noch in das nahegelegene Greifswald mit der Klosterruine Eldena und der alten Holzzugbrücke am Fluss Ryck. Den Abend nutzten wir noch vor der wohlverdienten Ruhe für die Available Light Fotografie am Marktplatz mit dem Roten Rathaus.
Auch den letzten Tag unserer Reise haben wir bis zum Ende ausgekostet: Beginnend mit einem Stadtrundgang über eine zweite Bildbesprechung, dem Fotografieren des Panoramas von Stralsund und der Architektur in den Außengängen des Rathauses. Auch wenn es sich nach dieser Aufzählung nicht so anhört, aber wir haben auch hin und wieder Pausen gemacht und was gegessen.
So ging eine schöne und gelungene Entdeckungsreise ins nördliche Mecklenburg-Vorpommern mit neu gewonnenen Eindrücken und sehr vielen beeindruckenden Fotos – zu sehen in unserer Galerie der Teilnehmer – zu Ende. Das war sicherlich nicht die letzte Reise in diesen Landstrich.
