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Fotoreise Irland Süden

Nachdem die Woche zuvor die Reise in den Norden Irlands abgeschlossen war, ging es auf den Weg in den Südwesten Irlands. Schnell merkten wir, wie abwechslungsreich es auf dieser grünen Insel zugeht, und zwar bezogen auf die Landschaft als auch das Wetter.

Meeting at the waters

„Meeting at the waters“ begleitete uns in mehrfacher Bedeutung auf der Fahrt in den Süden Irlands mit Stopp am Rock of Cashel und an den ersten Tage im Killarney Nationalpark. Der Blick auf den Wetterbericht verhieß – zumindest bezogen auf den Regen – nichts Gutes. Doch Irland ist nun mal ein vorgeschobener Posten im Atlantik mit drei Jahreszeiten einem Tag. Am besten orientiert man sich an den Iren, die sagen: „The weather is going to be good!“. Also machten wir uns positiv denkend auf den Weg und werden schnell mit längeren trockenen Phasen belohnt.
Am Torc Waterfall waren wir anfangs fast alleine und mussten nicht um den besten Platz kämpfen. Allein der kurze Weg vom Parkplatz entlang an einem kleinen Bach bis zum Wasserfall bietet unzählige Motive. Das Licht bei bedecktem Himmel führte gerade beim Grün der moosbedeckten Flächen im Wald zu einer besonders intensiver Farbwiedergabe. Um die volle Bandbreite der fotografischen Möglichkeiten nutzen zu können, war nun der Stativeinsatz erforderlich. Und schon verging die zur Verfügung stehende Zeit wie im Fluge, wir hätten auch noch länger bleiben können, ohne das uns die Motive ausgehen. Doch in nur wenigen Kilometern Entfernung wartete schon das nächste Ziel, der Ladies View mit einem weiten Blick über die Lakes of Killarney. Mal nieselte es, dann war es wieder trocken, es zeigten sich Lücken in den Wolken und führten zu wandernden Lichtpunkten in der Landschaft. Es bewahrheitete sich wieder: Man muss nur geduldig sein und wird dann immer wieder belohnt. Die Ergebnisse belegen dieses eindeutig. Der weitere Weg führte uns durch das Black Valley und Gap of Dunloe zurück nach Killarney.
Am zweiten Tag versprach uns der Wetterbericht wieder Regen, der jedoch abgesehen von kurzen Phasen mit vorerst leichtem Niesel nicht ankam. Jetzt kam „Meeting at the waters“ in anderer Form ins Spiel, und zwar als sehenswerte Verbindungsstelle zwischen dem Upper Lake und dem Muckross Lake. Die Wanderung durch den Wald und entlang dem Seeufer lädt immer wieder zum Verweilen, Genießen und Fotografien ein. Ein Ziel war die Old Weir Bridge, eines der ältesten Bauwerke bei Killarney.
Bereits davor kamen wir nach nur fünf Minuten Fahrt auf dem Parkplatz der Muckross Abbey an. Auf dem dann kurzen Weg durch den Killarney Nationalpark mit seinen vielen sehr alten Bäumen gelangten wir zur Muckross Abbey mit seinem schön gelegenen Friedhof und dem Blick auf den Muckross Lake. Besonders eindrucksvoll ist der alte Kreuzgang mit einer im Innenhof stehenden alten Eibe. Durch die vorgegebene Enge mit zusätzlich dunklen Umgebungsbedingungen wurden hier ganz andere Anforderungen ans Fotografieren gestellt als in der Landschaftsfotografie.
Am Nachmittag beschäftigten wir uns mit unseren Bildern; ein großer Vorteil der digitalen Fotografie, da die Bilder zeitnah betrachtet und bearbeitet werden können, um diese dann – wie bei Freiraum-Fotoreisen üblich – im Rahmen einer Bildbesprechungen zu besprechen. Dabei ist der Lerneffekt durch die Rückmeldung und das Betrachten der Fotos der anderen Teilnehmer, die direkt neben einem gestanden haben und doch zu anderen Bildergebnissen gekommen sind, hoch. Es ist immer wieder erfreulich, wie schnell Gelerntes umgesetzt wird und wie gut die Resultate sind.
Nach dem Abendessen wandten wir uns zum zweiten mal der Aivailable Light Fotografie am Lough Leane mit Ross Castle zu, die wir bereits am Tag zuvor in den Straßen von Killarney inclusive bei einem Pubbesuch mit irischer Musik und ………. umgesetzt hatten.

 

 

Unterwegs auf dem Ring of Kerry und Skellig Ring

Unsere beiden letzten Tage standen im Zeichen der besonderen Landschaften von zwei der fünf Halbinseln im Südwesten Irlands. Der erste Stopp auf dem Ring of Kerry führte uns an den Rossbeigh Strand. Gleich beim Aussteigen blies uns ein kräftiger Wind entgegen, außerdem war bereits der nächste Schauer im Anmarsch. So ungemütlich das Wetter auch war, es bescherte uns eine besondere Lichtstimmung mit dramatischen Wolken und fein differenzierten Grautönen an diesem weiten Sandstrand, wo die Iren auch Pferderennen veranstalten.
Unser nächstes Ziel war Bray Head auf Valentia Island. Wir wurden von tollen, aber auch schnell wechselnden Lichtverhältnissen empfangen. Gut, wenn die Handgriffe bei der Kamerabedienung verinnerlicht sind, wenn nicht, ist die Gefahr groß, das Beste zu verpassen. Mit dem Blick nach Westen über den Atlantik wurde klar, was gleich kommen musste – ein gewaltiger Regenschauer. Schnell ins Auto, abwarten und man glaubte es kaum, wenn man es nicht selbst erlebt hätte, welch ein fantastischer Himmel sich kurze Zeit später präsentierte. Die wunderschöne irische Landschaft zeigte sich von ihrer besten Seite.
Von Weitem hatten wir die Kerry Kliffs bereits im Blick, doch die wollten wir auch näher in Augenschein nehmen. Wir erlebten diese schroffe Küste mit ihrem atemberaubenden Ausblick über den Atlantik Richtung Skellig Islands bei starkem Sturm, der uns fast den festen Stand raubte und somit beim Fotografieren schnelle Verschlusszeiten erforderte.
Der Tag war schon weit fortgeschritten, die Speicherkarten bereits gut gefüllt, doch auf dem Weg zu unserem Abendessen in der „Tidy Town“ Sneem kamen wir an St Finians Bay direkt am Skellig Ring gelegen an einem weiteren Stopp nicht vorbei. Der kräftige Sturm drückt gewaltige Wellen in die Bucht. Es war einfach ein Muss, dieses Naturschauspiel zu fotografieren. Und wieder stellte sich die Frage nach der passenden Brennweite und Verschlusszeit, um diese gewaltigen Wellen bildwirksam einfangen zu können.

Alle wollen zu Fungie – wir nicht

Unser letzter Tag im Südwesten Irlands präsentierte sich wettermäßig von der besten Seite. Bevor wir die Dingle Peninsula erreichten, statteten wir der Killagha-Abbey – eine zerstörte Augustinerabtei – einen Besuch ab. Auf dem alten Friedhof mit vielen keltischen Grabkreuzen konnte wieder das Freistellen bildwichtiger Bildelemente geübt werden.
Der weitere Weg führte uns zunächst in die Stadt Dingle. Einen Fotostopp haben wir schnell ad acta gelegt, denn Massen von Touristen wollen Fungie, einen Delphin, der sich in der Dingle Bay aufhält während der dort angebotenen Schiffstouren zu Gesicht bekommen. Wir begaben uns deshalb ohne Stopp auf den Slea Head Drive, die schönste Panoramastraße Irlands mit einer Länge von 30 km entlang der spektakulären Küste der Dingle Peninsula. Man kann garnicht so oft anhalten, wie sich immer wieder tolle Landschaftsmotive zeigen. Und vor dem Aufstieg zum Clogher Head noch eine Stärkung in einem kleinen Cafe mit Blick über die Bucht Richtung Great Blasket Island. Oben angekommen am Clogher Head wird man mit einem unvergleichlichen Panoramablick über die Clogher Beach, Sybil Point, die Three Sisters, den Mount Brandon, den kompletten Blasket Sound und die Blasket Islands belohnt. Am Sybil Head wurde einige Szenen des Star Wars-Films „Die letzten Jedi“ gedreht.
Von diesem im wahrsten Sinne Höhepunkt ging’s wieder zurück Richtung Killarney, wo auf dem Weg unser letzter Fotostopp anstand. Inch Beach ist eine 5 km lange Sandspitze, die zwischen der äußeren Dingle-Bucht und dem inneren Castlemaine-Hafen mit herrlichem Blick auf die Halbinseln Iveragh und Dingle ins Meer ragt. Somit ist es keine Überraschung, dass dieser Ort vor vielen Jahren der Drehort für Ryan’s Daughter war.
 Noch einmal genossen wir nach Roosbeigh Strand die schnell wechselnde Lichtstimmung an einem langen und weiten Sandstrand bei toller Brandung im Gegenlicht.
So gingen unsere abwechslungsreichen Fototage mit guten Ergebnissen zu Ende, doch einen schönen Abschluss dieser Fotoreise in den Südwesten Irlands bildete dann am nächsten Tag ein Besuch im Szeneviertel Dublins.