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Expedition Island

05.06.2019 – Tag 5 von 5 – Rückreise & Fazit

Bereits um 04:30 Uhr holt uns das Taxi vom Hotel in Gardur ab und bringt uns zum Flughfen Keflavik. Pünktllich um 07:20 Uhr dockt der Flieger vom Gate ab und bringt uns in 3 1/2 Stunden zurück nach Zürich.

Fazit

Die drei Tage haben deutlich gezeigt, dass ein Fahrzeug wie Babú in Kombination mit dem Camper ideal für mehrtägige Off-Road Touren ist und auch schwierige Gelände sehr gut meistern kann.

Das Zusammenleben auf engem Raum war für uns vier hervorragend und problemlos. Dies jedoch, weil wir uns sehr gut kannten und befreundet sind. Ich habe Bedenken, dass diese Art von Reisen ohne wirkliche Privatsphäre für Fotoreisen mit Teilnehmern, die sich nicht kennen, nicht möglich sein wird.

Wir können uns aber Touren für kleine Gruppen von Fotofreunden, Fotoclubs und auch Familien vorstellen. Ingi und ich werden in den kommenden Wochen mögliche Optionen validieren und über zuküntige Reiseangebote nachdenken.

04.06.2019 – Tag 4 von 5 – Nördlich von Vik

Nach dem Frühstück im Freien bei schönstem Wetter fahren verlassen wir den Strand. Die Gegend ist mit vielen Gegenständen übersäht, die vom Meer angespült werden. Die Bauern sammeln vor allem die farbigen Kugeln und stapeln sie vor den Häusern.

Über die N1 gelangen wir zurück nach Vik, wo wir Babús Tank mit Diesel auffüllen. Beim Hotel Katla fahren wir ins Hochland zum Zeltplatz Þakgil. Mit einer kurzen Wanderung erreichen wir den in einem engen Tal gelegenen kleinen Wasserfall.

Die Weiterfahrt führt uns durch eine einsame Berg-, Tal- und Flusslandschaft unterhalb des Myrdalsjökull Gletscher. Der steinige Off-road Track ist durch Überschwemmungen and vielen Stellen weggespült. Babú spielt seine Stärken aus und meistert alle Herausforderung. Entlang der Route entdecken wir unbekannte Wasserfälle und tolle Ausblicke.  Nach über zwei Stunden Fahrt durch diese wunderschöne Landschaft erreichen wir die N1 westlich von Vik.

Wir stoppen noch beim Skogafoss und wandern hinauf zum Kvernufoss, der seit langem auf meiner To-Do Liste stand und nun in unsere Fotoreisen eingebaut werden kann.

Nach einem Kurzstopp (mit hunderten von Touristen) am Skogafoss fahren wir zwei Stunden nach Reykjavik und verabschieden uns von Ingi unf Barbara. Zu viert hatten wir eine tolle, abenteuerliche Zeit verbringen dürfen. Die Erlebnisse in dieser abgeschiedenen und wundervollen Landschaft Islands werden lange in Erinnerung bleiben.

Bild 12 zeigt unsere gesamte Reiseroute.

03.06.2019 – Tag 3 von 5 – Östlich von Vik

Nach der kurzen Nacht begrüsst uns erneut ein sonniger Morgen. Nach dem Aufstehen prüfen wir den Zustand des verhängnisvollen Gletscherflussdeltas. Wie vermutet haben die kalten Nachttemperaturen den Eisschmelzprozess gestoppt und die vielen Flussadern vorübergehend trockengelegt.

Wir geniessen unser erstens Camper Frühstück draussen in der wärmenden Sonne und brechen zu einer Wanderung über das Flussdelta zum Gletscher auf. Auch hier ist der Gletscher vom Vulkansand früherer Katla Vulkanausbrüchen ganz schwarz. Aus der Ferne können wir eine kreisrunde Grotte erkennen. Vorsichtig klettern wir zu dem Eingang hoch und bestaunen die Farben des Eises.

Auf dem Rückweg ist deutlich sichtbar, dass die wärmende Sonne die Wasserläufe im Delta durch Schmelzwasser wieder ansteigen lässt und die riesigen Sandflächen unterspült.

Wir beladen unser Fahrzeug und fahren gegen kurz vor Mittag in Richtung Osten zur N1 Ringstrasse. Von da fahren wir weiter zum schwarzen Strand am Meer und weiter zum Inselberg Hjörleifshöfði. Hjörleifshöfði ist ein 221 m hoher Inselberg im Süden von Island. Er besteht aus Palagonit. Der Berg befindet sich auf dem Mýrdalssandur ca. 15 km östlich von Vík í Mýrdal. An der Spitze des Berge befindet sich eine Höhle im Felsen, die wir erkunden und fotografieren.

Danach fahren wir auf der N1 ca. 30km weiter nach Osten. Wir verlassen die Hauptstrasse und folgen einem sehr steinigen Off-road Pfad, durchqueren mehrere breite und tiefe Wasserfurten. Nach 7 km durch unwegsames Gebiet erreichen wir den unbekannten Wasserfall Hrúthálsafoss.  Trotz nachmittäglicher Sonne im Gegenlicht machen wir Langzeitaufnahmen von diesem sehr schönen Wasserfall.

Wir fahren den gleichen Pfad zurück zur N1, überqueren diese und fahren weiter zum schwarzen Strand beim Leuchtturm Mýrnatangi. Hier stoppen wir für unsere zweite Übernachtung und machen im Sandloch ein Feuer auf dem wir erneut ein leckeres Abendessen kochen … Backkartoffel mit Lamm und dazu französischer Rotwein. Abends nimmt der Wind stark zu

Babú hat sich heute trotz starker Beanspruchung in rauhem Gelände sehr gut bewährt.

02.06.2019 – Tag 2 von 5 – Reykjavik – Kötlujökull

Nach dem Frühstück bringt uns ein Taxi zum Flughafen und von da nehmen wir den flybus Transfer zum Bus Terminal mitten in Reykjavik. Die Fahrt dauert ca. 45 Minuten. Wir werden bereits von Ingi, Barbara und „Babú“ erwartet. „Babú“ ist der Kosename für unser umgebautes Feuerwehr Camper Feuerzeug und bedeutet übersetzt so viel wie der Feuerwehr Sirenenton „Tatü Tata“.

Die letzten wichtigen Arbeiten wurden am Vortag am Fahrzeug noch gemacht, so dass die Expedition heute starten kann. Jedoch gibt es ein Problem mit der Wasserversorgung für Dusche und Küche im Innern des Camper Aufbaus. Dies bedeutet, dass wir in den  kommenden drei Tagen auf die Dusche verzichten müssen und uns jeweils im kalten Flusswasser waschen müssen.

Nach dem Verstauen unseres Gepäcks fahren wir über die N1 Ringstrasse nach Osten und machen einen Einkaufsstopp in Selfoss. Wir versorgen uns mit Lebensmittel für die kommenden drei Tage.

In Vik tanken wir das Fahrzeug nochmals auf. In der riesigen Sandwüste Mýrdalsssandur östlich von Vik verlassen wir die Ringstrasse und folgen einer sandigen und steinigen Offroad-Spur bis zur Gletscherzunge Kötlujökull. Er ist der wichtigste östliche Auslassgletscher des Myrdalsjökull.

Wir parken Babú unweit der Eiskante und wandern zur Gletscherzunge. Der Gletscher ist durch eingeschlossenen Lavasand komplett schwarz und sieht eher wie ein Gebirgszug aus. Vor uns eröffnet eine riesige Gletschergrotte einen Zugang ins Innere des Gletschers. Mit Stirnlampe und Spikes bewegen wir uns zum Teil auf allen vieren durch enge, dunkle Gletscherspalten. Wir überqueren im Eis verlaufende Flussläufe und erreichen nach einigen hundert Metern eine große Öffnung in der Gletscherzunge. Hier können wir die fantastischen Eisstrukturen und Farben bewundern. Der Rückweg führt wieder durch die engen Höhlen und Gletscherspalten.

Wir fahren weiter östlich und biegen dann erneut in Richtung Gletscher nach Norden ab. Hier wollen wir unseren Platz für die Übernachtung finden. Wir folgen einer Fahrzeugspur, die über das riesige Flussdelta führt. Ingi ist sich der Gefahren bewusst und steuert das Fahrzeug mit größter Vorsicht durch über die sandige Flssebene. Doch dann passiert es ….

Der 12-tonnen schwere Camper sinkt tief in den Sand ein und bleibt stecken. Unsichtbare unterirdische Wasserflächen haben nachgegeben und wir sitzen mitten im sandigen Flussdelta fest. Räder, Achsen und Getriebekasten stecken im Sand.  Sofort bilden sich Wasserlachen in den vom Wagen erzeugte Vertiefungen. Mit Schaufeln und anderen Hilfsmitteln graben wir kleine Kanäle um das Wasser vom Fahrzeug wegzuleiten.  Danach entfernen wir den Sand unter dem Fahrzeug. Nach ca. einer Stunde Arbeit kann der Wagen rückwärts auf festeren Boden fahren.

Die nächste Herausforderung ist jedoch den Wagen durch die Problemzone wieder ans Ufer zu bringen. Wir prüfen verschiedene Bereiche und entscheiden uns für einen Track, den wir als sicher einschätzen. Doch bereits nach wenigen Metern sinkt das schwere Fahrzeug wieder im feuchten Sand noch tiefer ein. Erneut entfernen wir den Sand unter dem Fahrzeug vom Sand und graben Wasserkanäle um das sich aufstauende Wasser abzuleiten. Nachfliessendes Wasser verhindert, dass wir den Untergrund trocken legen können.

Nach einer gewissen Zeit ist klar, dass wir Hilfe benötigen um aus der Situation rauszukommen. In dieser abgelegenen Gegend haben wir jedoch keinen Handyempfang und Ingi klettert auf einen mehrere hundert Meter entfernten Hügel um telefonisch Unterstützung anzufordern. Ein Fahrerkollege aus Vik erscheint dann auch über eine Stunde später mit seinem Super Jeep. Die beiden Fahrzeuge werden über ein elastisches Seil verbunden und mit der zusätzlichen Kraft kann Babú aus dem Morast auf festen Untergrund gebracht werden.

Erneut gilt es einen stabilen Track zum Ufer zu finden. Diesmal gelingt es den Camper sicher aus dem Flussdelta zu manövrieren. Nach über vier Stunden sind wir wieder auf festem Boden ….

Unweit des Flusses – auf einer Anhöhe – richten wir unser Nachtlager ein und kochen am Feuer im Sandloch unser Abendessen … Lachs, Bratkartoffeln und Weisswein. Weit nach Mitternacht schlüpfen wir in die bequemen Betten in dem angenehm warmen Innern des Campers.

01.06.2019 – Tag 1 von 5 – Anreise nach Island

Heute beginnt die mehrtägige Outdoor Tour in Island. Ingi, seine Freundin, mein Bruder und ich werden die kommenden Tage mit dem umgebauten Riesen-Camper in abgelegene Regionen im Süden Islands fahren.

Pünktlich um 14 Uhr hebt der Icelandair Flieger von der Startbahn  in Zürich ab. Nach einem ruhigen Flug von 3.5 Stunden geraten wir über Island in stärkere Turbulenzen. Als die Flugroute uns tief über Reykjavik führt und das Flugzeug über dem Hafen dreht, sieht alles nach einer Landung auf dem Stadtflughafen im Zentrum der Hauptstadt aus. Doch dann zieht der Pilot das Flugzeug wieder hoch und wir fliegen weiter nach Keflavik. Die aufgezeichnete Flugroute in der App „Flightradar24“ zeigt dieses Flugmanöver.

Gegen 16 Uhr Lokalzeit landen wir sicher in Keflavik. Ein Taxi bringt uns zum Hotel in Gardur in der Nähe des Flughafens. Nach einem Spaziergang zum Gardur Leuchtturm schauen wir mit Einheimischen und Hotelgästen das Fußball Champions League Finale im Hotel. Gegen 21 Uhr ziehen wir uns zur Nachtruhe zurück …. wer weiß, wieviel wir in den kommenden beiden Nächten im Camper schlafen können.

Morgen werden wir nach dem Frühstück mit dem Flughafenbus nach Reykjavik fahren, wo Ingi uns mit dem Spezialfahrzeug erwarten wird.

Da ich noch nicht weiß, wie unsere Kommunikation in den nächsten Tagen sein wird, ist es möglich, dass die Blog Updates zeitlich versetzt publiziert werden.

Das von meinem Freund Ingi umgebaute Fahrzeug hat die technischen Tests erfolgreich abgeschlossen. In einer 3-tägigen Expedition wollen wir gemeinsam den Alltagsgebrauch des Fahrzeuges in der rauhen isländischen Natur erleben.  Es gilt abzuklären, ob dieses Fahrzeug und seine Schlafmöglichkeiten für zukünftige 3 – 4 Personen FREIRAUM Fotoexpeditionen tauglich sein wird.

Ich werde unsere Erlebnisse und Bilder hier im Blog publizieren.