11.1.2025 / Anreise & Weiterfahrt nach Hella
Ohne große Verspätungen landen die Teilnehmer:innen auf dem Flugplatz Keflavik und wir können unsere Fahrt zum ersten Hotel in Hella gegen 17:00 Uhr starten. Die Fahrt ist ca. 154 km und dauert mit einem Stopp gegen 2 Stunden. Nach den eisigen Wetterbedingungen der letztne Tage mit spiegel-glatten Straßen ist die Route über den Pass am Hengill Pass problemlos zu meisgern. Einziger Schreckmoment ist eine Herde Pferde, die aus dem Nichts zwiwchen Selfoss und Hella vor den mit 90 km/h fahrenden Bus traben.
Wir erreichen das Hotel gegen 19;:00 Uhr und geniessen das erste gemeinsame Abendessen. Danach beobachte ich regelmässig den Himmel für mögliche Polarlicht Sichtungen. Doch eine dicke Wolkendecke und die tiefe Aktivität machen die Sichtung unmöglich.
12.1.2025 / Hella – Vik – Jökulsarlon
Über Nacht sind die Temperaturen nochmals angestiegen und und zeigen während unserer Fahrt eine Höchsttemperatur von bis zu 10°C an. Starke Winde und viel Regen führen dazu, dass wir ohne Fotostopps über Vik, Kirkjubaejarklaustur und Skaftafell zum Jökulsarlon fahren. Selbst da ist das Schmuddelwetter mit dichtem Nebel verantwortlich, dass wir keinen Fotostopp machen. Gegen 15:00 Uhr können wir im Hotel Einchecken und treffen uns vor dem Abendessen zu einer Einführungspräsentation.
Gegen 02:00 Uhr sichten wir einen Polarlichtbogen über dem Hotel und sind innerhalb 15 Minuten bereit zur Abfahrt zur Lagune. Trotz starkem Wind stellen wir die Stative am Ufer der Gletscherlagune auf und können das zarte – aber dennoch schöne – Polarlicht bei Mondlicht über dem Jökulsarlon fotografieren. Als die Polarlichter am Himmel noch schwächer werden fahren wir gegen 04:00 Uhr zurück ins Hotel.
13.1.2025 / Ice Cave Tour Breidamerkurjökull
Ein Höhepunkt jeder Winter Reise in den Süden Islands ist die Ice Cave Tour im Breidamerkurjökull Gletscher, die um 09:;30 Uhr in Hali beginnt. Katarina, die uns als Guide begleitet, fährt uns für ca. 40 Minuten Offroad zum Parkplatz im Schwemmgebiet vor der Gletscherzunge. Nach dem Eishöhlen Unfall im Spätsommer 2024 auf der Westseite des Gletschers, hat die isländische Regierung nur eine neue Höhle für den Tourismus freigegeben. Daher sind nun viel mehr Besucher in dieser einen Höhle zu erwarten. Unsere lokale Partner Agentur plant aber mit mir im Voraus mögliche Zeitfenster, wo wir am wenigsten Verkehr erwarten können.
Vom Parkplatz wandern wir zuerst zu einer kleineren Eishöhle direkt an der Zunge des Gletschers. Hier können wir während des ganzen Aufenthalts alleine fotografieren. Danach wandern wir zu der neuen großen Höhle, die mehrere unterschiedliche Eiskanäle aufweist. Trotz deutlich mehr Besucher finden wir immer wieder ruhige Momente, wo wir unsere Fotos machen können. Nach 5 Stunden machen wir uns auf den Rückweg. Inzwischen hat wieder leichter Regen eingesetzt.
Leider ist es nun zu spät nochmals zur Gletscherlagune und zum Diamond Beach zu fahren. Wir werden dies morgen früh machen.
14.1.2025 / Diamond Beach
Trotz Schlechtwetter-Vorhersage fahren wir heute um 09:30 Uhr zum Strand bei der Gletscherlagune Jökulsarlon. Wir wollen die Eisblöcke auf dem Strand fotografieren. Ständiger Nieselregen mit regelmässigen Regenschauern verdirbt uns den Spass. Bei diesem Wetter zeigt isch die bläuliche Eisfarbe besonders intensiv. Wir trotzen dem schlechten Wetter und bleiben ca. 2 Stunden auf dem Strand. Danach wärmen und trocknen wir uns im Café.
Die Vorhersage für den Nachmittag ist schlecht und wir fahren nach der Mittagspause zurück in die Unterkunft, wo wir uns um die Bildbearbeitung kümmern. Trotz einiger Aufhellungen und Auflockerung der Wolkendecke können wir kein Polarlicht erkennen.
15.1.2025 / Jökulsarlon Gletscherlagune – Stokksnes, Höfn
Nach dem gestringen Schlechtwettertag fahren wir heute nochmals zu der Gletscherlagune und fotografieren den Diamond Strand und die Lagune, die viel blaues Eis enthält. Diese Location ist immer weider faszinierend und bietet jede Menge Motive. Die ganze zeit zeigen sich über uns Polare Stratosphären Wolken – auch Perlmutterwolken genannt.
Als Perlmutterwolken beschreibt man ein meist pastellfarbenes Irisieren an kleinsten Eiskristallen linsenförmiger Wolken in 20 bis 30 km Höhe. Ihre beste Sichtbarkeit erreichen sie kurz vor Sonnenuntergang bzw. kurz nach Sonnenaufgang in 10 bis 20° Entfernung von der Sonne. (Quelle: Arbeitskreise Meteore e.V.)
Von hier fahren wir in etwas über 1 h nach Höfn, wo wir zuerst den Ort besuchen und dann auf die Halbinsel Stokksnes fahren. Wir wohnen direkt am Fuße des Vestrahorns. Nebel verdeckt die Sicht auf den berühmten Berg und Regen behindert das Fotografieren. Ich scoute die Location für unsere beiden Fototage vor Ort. Am Abend fahren wir wieder nach Höfn zum Abendessen.
Trotz einiger Auflockerungen am Nachthimmel und regelmässigen Checks ist kein Polarlicht sichtbar.
16.1.2025 / Stokksnes – Vestrahorn
Heute verbringen den Tag direkt vor der Unterkunft auf dem Strand von Stokksnes. Am Morgen regnet es sehr stark und der Berg ist komplett in Wolken und Nebel gehüllt. Als der Wind aufkommt wird der Nebel weggeblasen und der Berg sichtbar. Wir entdecken die vielen möglichen Perspektiven in den Dünen und am Strand. Gegen Sonnenuntergang zeigt sich sogar die golden Abendsonne und erleuchtet die Szenerie.
Auf dem Weg zum Abendessen sehen wir kurz Polarlicht am Himmel. Das freie Loch in der Wolkendecke ist aber ganz schnell wieder zu. Danach bleibt der Himmel bedeckt.
17.1.2025 / Stokksnes – Vestrahorn
Die Wettervorhersage für heute ist nicht schlecht. Die Temperature sind wieder deutlicht tiefer und das Vestrahorn zeigt sich mit einem wunderschönen Schneeüberzug. Wir skippen das Frühstück und fahren um 08:45 Uhr auf den Strand von Stokksnes. Zu diese Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass wir den ganzen Tag an dieser Location verbringen werden und die vielen lokalen Fotolocations und Perspektiven bei immer wieder ändernden Lichtverhältnissen fotografieren können. Die Zeit vergeht im Fluge. Gegen Abend zieht der Himmel zu und in der Nacht beginnt starker Schneeregen mit starken Winden.
Was für ein fantastischer Tag am Vestrahorn.
18.1.2025 / Stokksnes – Vik
Die Nacht ist ungemütlich. Starke Winde pfeifen um die Unterkunft und heftiges Schneetreiben verwandelt die Landschaft in eine weiße Pracht. Gegen 08:00 Uhr lässt der Wind nach und der Schneefall hört auf. Die dicke Schicht Nassschnee auf der Straße ist schwierig zu befahren und die Mitarbeiterinnen, die als erste zum Gästehaus gelangen, melden schwierige Straßenverhältnisse bis zur Ringstraße und dann auch bis nach Höfn. Der Bauer holt den Traktor mit dem Schneepflug und beginnt die ca. 3 km Privatstraße bis zur Ringstraße von den Schneemassen zu befreien.
Wir frühstücken gemütlich im Café und warten die Rückmeldung des Bauern ab. Als erste Autos bei der Unterkunft eintreffen, entschliessen wir uns zum Aufbruch. Bei immer noch eisigen und rutschigen Straßenbedingungen gelangen wir ohne Stopp nach ca. 1.5 Stunden zum Restaurant am Fjallsarlon, wo wir eine erste Kaffeepause einlegen. Starke Windböen peitschen über die flache Landschaft.
Von hier fahren wir weiter nach Skaftafell und Kirkjubaejarklaustur. Tiefer Nebel und Nieselregen verhindern jegliche Fotostopps. Nach dem letzten Kaffeestopp in Kirkjubaejarklaustur geht es weiter bis nach Vik. Die Sicht ist sehr eingeschränkt. Bei der Ankunft in der Unterkunft gegen 15:30 Uhr setzt der erste leichte Schneefall ein.
Hier ein paar morgendliche Eindrücke des Teilnehmers Wolfgang Harnisch …
19.1.2025 / Vik
Der Schneesturm tobt die ganze Nacht und morgens liegt eine dicke neue Nassschneeschicht auf der Landschaft. Schneepflüge müssen große Mengen Schnee vom Parkplatz und der Zufahrt zum Hotel entfernen. Die umliegenden Hauptstraßen werden auf den Status „Difficult Driving“ gestellt. Daher beschliesse ich, dass wir bis auf weiteres im Hotel bleiben und uns um die Entwicklung unserer Bilder kümmern. Gegen Mittag machen wir unsere Bildbesprechung.
In der Zwischenzeit ist es deutlich heller geworden und der Schneefall hat etwas nachgelassen. Der Wind peitscht immer noch mit Böen von bis zu 80 km/h um die Häuser. Dennoch packen wir unsere Fotoausrüstung in Bus und fahren nach Vik. Versuche an den schwarzen Strand zu gelangen werden durch neuen waagrecht fliegenden Schnee jäh unterbrochen. Wir ziehen uns ins Restaurant zurück und wollen auf ein ruhigeres Wetterfenster warten. Die Bedingungen bleiben weiterhin schlecht und wir fahren gegen 16:00 Uhr zurück ins Hotel.
Ein paar Aufnahmen aus Vik des Teilnehmers Wolfgang Harnisch …
20.1.2025 / Plane Wreck Solheimarsandur – Skogafoss – Kvernufoss
Heute kombinieren wir ein paar von den gestern wegen dem Schlechtwetter ausgefallenen Fotoziele mit dem Besuch des Plane Wreck im Solheimarsandur Strand. Um 08:45 Uhr fahren wir los und erreichen den Parkplatz des Plane Wreck gegen 09:20 Uhr. Von hier geht ein 10-minütiger Bus Shuttle zum Flugzeug. Der Transfer findet alle 30 Minuten statt. Wir wollen mit dem ersten Shuttle fahren und so möglicherweise den Sonnenaufgang zu fotografieren. Ebenfalls werden zu diesem Zeitpunkt noch kaum Besucher am Fotospot sein.
Bei unserer Ankunft am Parkplatz und während der Shuttle Fahrt regnet es leicht. Doch kaum angekommen stoppt der Regen und der Himmel reisst auf. Tolle Wolkenstrukturen zeigen sich über dem Flugzeugwrack und spiegeln sich in der Regenpfütze vor dem Flugzeug.
Neben unserer Gruppe sind nur ganz wenige Besucher da. So können wir in Ruhe unsere Bilder machen bevor große Gruppen mit dem Shuttle ankommen. Dies ist für uns der Zeitpunkt mit dem Shuttle wieder zum Parkplatz zurückzufahren.
Unser nächste Ziel ist der Skogafoss Wasserfall weiter westlich. Hier machen wir zuerst unseren Mittagsstopp und gehen dann zum Wasserfall. Glücklicherweise hat sich das Flussbett massiv verbreitert und daher ist es den Massen an Besuchern nicht mehr möglich direkt vor den Wasserfall zu gehen.
Mit Stiefeln und Waders gehen wir mitten in den Flusslauf und können daher weitgehend Touristen freie Bilder machen.
Von hier fahren wir zum nahegelegenen Kvernufoss Parkplatz. Nach einer Wanderung von ca. 15-20 Minuten erreichen wir den in einem Tal eingebettete Wasserfall. Wir begeben uns gleich hinter den Wasserfall, da sich diesesr Blick stets als Hauptmotiv herausstellt. Zuerst teilen wir den Spot mit einer internationalen Fotogruppe. Danach sind wir praktisch alleine da.
Nach der Wanderung zurück zum Auto fahren wir in die Unterkunft.
21.1.2025 / Dyrholaey – Selfoss – Grindavik – Gardur
Um 04:30 Uhr sehe ich den klaren Himmel durch mein Zimmerfenster und gehe auf den Parkplat des Hotels. Dabei zeigt sich Polarlicht über der Bergkette hinter dem Hotel. Mit Messages werden alle Teilnehmer:innen informiert und einige packen Fotoaurüstung und gehen raus.
Nach dem Frühstück beladen wir den Bus und machen uns bereit für die lange Rückfahrt in die Nähe des Flughafens Keflavik.
Unser erster Stopp ist die Dyrholaey Bucht mit dem Blick auf den Schwarzen Strand, den Baslatfelsen und die Reynisdrangar Felsspitzen in der Ferne. Mit Langzeitbelichtungen können wir die spannenden Lichtstimmungen zum Sonnenaufgang einfangen.
Gegen 11:00 Uhr fahren wir bei schönstem Wintersonnenwetter bis nach Selfoss, wo wir die Mittagspause machen. Von Selfoss fahren wir nicht die kürzeste Strecke über Reykjavik zum Hotel sondern folgen der Südküste nach Grindavik und besuchen das neue Lavafeld vom letzten Reykjanes Vulkanausbruch. Sowohl die Lava wie auch die neu aufgeschütteten Schutzdämme sind imposant und extrem beeindruckend. Gegen 16:00 Uhr erreichen wir unsere letzte Unterkunft in Gardur.
Nach dem letzten gemeinsamen Abendessen lassen wir die Reise in der Bar des Hotels bei einem Drink ausklingen. Als wir gegen 21:30 Uhr Polarlicht zwischen den Wolken entdecken fahren wir zum Leuchtturm. Wie vorhergesagt ziehen immer mehr Wolken auf, so dass wir nach kurzer Zeit ins Hotel zurückkehren.
22.1.2025 / Abreise
Als ich gegen 04:30 Uhr die abreisenden Teilnehmer in der Lobby des Hotels treffe, können wir über den Wolken immer noch Polarlicht Streifen sichten.
Ich fahre die Teilnehmer zum Flughafen für die frühen Abflüge kurz nach 07:00 Uhr. Ich werde nun 3 Tage Pause haben bevor die nächste Polarlicht Reise am Samstag 25.1. beginnt.