12. und 13.10.24 – Ankunft in Manchester und Start in Richtung Anglesey und Snowdonia – Conwy – Pont Fowr – Betws y coed
Der Samstag ist unser Anreisetag. Da ich in der Vorwoche die Südwalesreise betreut habe, fahre ich zusammen mit einem Teilnehmer, der an der Südwalesreise teilgenommen hat, am Samstag morgen mit dem Wagen von Bristol nach Manchester. Die etwa 3,5 Stunden Anreise füllten wir mit einem Besuch von Lower und Upper Slaughter in den Cotswolds. Die Zusammenkunft mit allen anderen findet dann zum Abendessen im Hotel statt. Der erste Blick auf die Wetterkarte sieht nicht schlecht aus, also wird es auch hier wieder wichtig sein, fast stündlich auf die Prognose zu schauen.
Am Sonntag brechen wir nach dem Frühstück auf und fahren nach Conwy. Diese Stadt ist umgeben mit einer intakten Stadtmauer und der Blick auf die Burg mit Teilen des Hafens ist ein erster Fotostandort wert. Das Licht ist etwas fade, wir versuchen, das Beste daraus zu machen. Mit einem Spaziergang durch die kleine Innenstadt geht es dann zum Auto zurück und wir machen uns auf den Weg nach Snowdonia, von Conwy aus sind das nur 35 Kilometer. Zweiter Fotospot an diesem Tag ist die Pont Fowr, eine einspurige alte schöne Brücke mit einem pitoreskem Tearoom am anderen Ende unseres Standortes. Eine leichte Lichtspur gibt erste herbstliche Farben preis und so können wir uns einstimmen auf die nächsten Tage. Nach einer ersten Kuchenprobe im Tearoom geht es ins Hotel nach Betws y coed, von wo wir direkt wieder aufbrechen, um zur malerischen Brücke Pont y Pair im Dorfkern zu gehen. Hier gibt es gute Fotostandorte, die wir nutzen, solange das Tageslicht es zulässt. Das Abendessen nehmen wir in der Bar des Gwydyr Hotels, unserer Unterkunft.
14.10.24 – Menai Bridge – Porth Wen Brickworks – Kupfermine – Penman Lighthouse – Menai Bridge
Die Wetterprognose ist immer der erste Blick eines Tages. Uns erwartet heute gutes Wetter und so brechen wir nach dem Frühstück Richtung Anglesey auf. Erstes Ziel ist allerdings die Menai Suspension Bridge, die ein Übergang vom Festland Richtung Angelesey nahe der Ortschaft Bangor ist und im Morgenlicht sich an einer Seite beleuchtet zeigt. Wir können wegen der Windstille auch Spiegelungen im Umfeld umsetzen. Hier kommen wir heute Abend noch einmal hin, das die Schokoladenseite der Brücke erst Nachmittags im Licht ist. Als zweites Ziel peilen wir heute die verlassene Ziegelei in der Bucht von Porth Wen an. Dieser Lost Place ist durch einen kurzen, aber steilen Weg die Küste hinunter zu erreichen. Es lohnt sich, die Mühe auf sich zu nehmen, wir sind zur richtigen Zeit am Ort, da die Sonne die Bucht beleuchtet. Dieser Ort ist fotografisch in vielfältiger Weise lohnenswert. Einige Gebäude stehen noch, die alten Öfen, ein Schornstein, Metallschrott, der auf dem Gelände liegt, können wir bildlich umsetzten. Nach knappen 2 Stunden geht es zurück zum Auto und wir brechen auf zur alten Kupfermine, die als Tagebau an der B 5111 etwas ins Landesinnere liegt. Hier lohnt der Rundweg um den Tagebau herum. Die verschiedenen Färbungen der einzelnen Erdschichten lassen diesen Fotospot in seinem eigenen Licht erscheinen. Nachdem wir des Tagebau umrundet oder mit Drohne überflogen haben, fahren wir wieder runter an die Küste zum Penman Lighthouse. Das Wetter verspricht zu halten, außerdem befindet sich dort ein Cafe, in dem wir uns stärken können. Es ist gerade Niedrigwasser, trotzdem gelingen uns Langzeitaufnahmen und sogar Spiegelungen. Danach zeigt sich die schattenreiche Seite von Anglesey und wir fahren zurück zur Menai Brigde, die wir nun im sonnigen Abendlicht von 2 Standorten fotografieren können. Danach geht es zurück in unsere Unterkunft.
15.10.24 – Castell Dolwyddelan – South Stack Lighthouse – Rhoscolyn Küste mit Felsentor – Eglwys Gwyfan
Heute erwartet uns wechselhaftes Wetter und wir starten nach dem Frühstück zu Burgruine Dolwyddelan, die an der A 470 ein Stück weit südlicher von unserer Unterkunft liegt. Die Morgenstimmung hat noch nicht viel Licht für uns parat, wir versuchen die am Berg gelegenen Ruine ins Szene zu setzen. Es ist eine friedliche Stimmung hier oben, vereinzelte Schafe hört man aus der Ferne. Die Wetterkarte für Anglesey sagt gutes Wetter voraus, so starten wir Richtung South Stack, dem Leuchtturm nahe Holyhead. Tatsächlich erwartet uns dort eine Stunde Zeitfenster mit etwas Sonne. Die hereinziehende Regenfront ist die Gelegenheit, eine kleine Stärkung im nahegelenen Cafe zu genießen. Im weiteren Verlauf fahren wir zu dem Küstenabschnitt Rhoscolyn, dort gibt es ein Felsentor und schöne Felsformationen. Diese können wir bei trockenem Wetter in Bilder umwandeln. Weiter geht es an der Küste entlang zur Kirche Eglwys Gwyfan, die auf einem Plateau vorgelagert an der Küste steht. Dort nutzen wir das Restlicht des Tages, danach geht es zurück nach Snowdonia.
16.10.24 – Bildbesprechung – Bedgellert – Caernaforn – Quarry Mill No. 2
Unser Tag beginnt mit Regen, so bietet sich nach dem Frühstück eine Bildbesprechung an. Als sich zum frühen Mittag der Regen etwas lichter zeigt, starten wir nach Bedgellert, einem pittoreskem Ort an der Weggabelung der A 498 und A4085. Es gelingt uns einige Bilder der Brücke im Dorfkern und umliegenden Details zu machen. Es ist ungewöhnlich warm, so dass wir uns eine Kugel Eis beim ortsansässigen Glaslyn Artisan Ice Cream und im angeschlossenen Cafe ein Essen gönnen. Wir fahren dann weiter nach Caernaforn, wo wir bei Niedrigwasser und Regen alle Künste aufbringen müssen, um dort Bilder zu machen. Die Burg dominiert die Stadt, schließlich wird der Prince of Wales hier gekrönt. Um diesem Tag noch einen passenden Standort zu geben, fahren wir weiter Richtung Llanberries, um dort am gegenüberliegenden Ufer den Schiefertagebau Quarry Mill einen Besuch abzustatten. Dort gibt eine Aussichtsplattform. Als wir dort ankommen, ist der Regen nicht mehr so heftig. Wir nutzen dieses Zeitfenster, um Bilder von tiefliegenden Wolken, gespenstischen Szenerien im Tagebau und vom See zwischen der Mine und Llanberries zu bekommen. Nachdem die Technik genug Nässe abbekommen hat, geht es zurück zum Hotel, wo wir den kommenden Tag mit angekündigter Sonne freudig entgegen sehen.
17.10.24 – Llanberries – Pen Y Pass – Llyn Ogwen
Der tägliche Blick auf die Wettervorhersage zeigt, heute soll es besser werden. So machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Pen Y Pass. Den Parkplatz dort oben muss man sich am Vortag reservieren, sonst gibt an dieser Stelle kein Halten. Als wir oben ankommen, regnet es jedoch, so beschließen wir, nach Llanberries zu dem Baum in Wales zu fahren, der die einheimischen Gemüter und alle Fotointerssierten schon Jahre beschäftigt. Fristet er doch sein Dasein im Wasser unter kargen Bedingungen. Alle hoffen, dass er noch lange leben wird. Kaum das wir den Pen Y Pass Richtung Llanberries verlassen, klart das Wetter auf und der Fotospot zeigt sich im Lichte. Nach einer Stunde fahren wir zurück zum Pass, denn auch dort verzieht sich langsam die Regenfront und wir können nach einer kleinen Teepause den Miners Path Richtung Snowdonmassiv beschreiten. So gelingt es uns, zwischen 2 Regenfronten 2 Stunden am Wege und am Llyn Llydaw Bilder zu machen, bevor es wieder zu zieht. Zurück am Parkplatz beschließen wir, den Spott am Llyn Ogwen anzufahren. An der Spitze des Sees an der A 5 steht ein Bootshaus im Wasser und ein einzelner Baum, das sind lohnenswerte Fotomotive. Nach einer kurzen Pause mit Regen, reißen die Wolken noch einmal auf, so dass wir die letzten Minuten nutzen können, einige Bilder zu machen. Danach geht es zurück nach Betws y coed, wo wir beim Italiener landen.
18.10.24 – Schiefermine Cwmorthin – Fairy Glen – Thomas Telford Aquädukt – Chester
Unser letzter Tag in Anglesey und Snowdonia beginnt mit etwas beständigerem Wetter. So fahren wir in ein Seitental südlich von Blaneau Festiniog, bei den Bewohnern auch gerne nur Stiniog genannt. Die stillgelegte Schiefermine ist schön im Sonnenlicht, als wir dort hinaufwandern. Die Ruinen und der See sowie die Kulisse der Berge herum geben schöne Bilder ab. Eine ansässige Firma bietet hier die Besichtigung des Bergwerks an, außerdem gibt es die Möglichkeit, in einer der Minen eine Tiefenübernachtung zu buchen, das muss man allerdings mögen. Am Parkplatz ist direkt ein kleiner Wasserfall, den wir auch noch mit gutem Licht erwischen, bevor wir zum Fairy Glen aufbrechen, einem verwunschenen Taleinschnitt mit urigem Bewuchs und einem romantischen Bach. Die Steine sind hier vom Regen der Vortage noch sehr rutschig, so dass wir sehr aufpassen müssen, wo und wie unsere Stative postieren können. Nachdem die Aufnahmen gemacht worden sind, gönnen wir uns im Cafe der nahe gelegenen Conwy Falls ein kleines Mittagessen. Dann heißt es, Abschied nehmen von Anglesey und Snowdonia. Auf dem Rückweg nach Manchester haben wir uns aber noch vorgenommen, das Pontcysyllte Aquädukt vom Erbauer Thomas Telford aufzusuchen, um dort das ein oder andere Bild von diesem ungewöhnlichen Ort zu machen. Die schmalen Kanäle sind wertvolle Transportwege gewesen, heute dienen sie als Ausflugsattraktionen. Das Aquädukt ist für nichts für Höhenängstliche, da einseitig kein Geländer vorhanden ist, das Aquädukt aber in 40 Meter Höhe über den Dee führt. Danach nutzen wir das letzte Tageslicht, um Chester einen Besuch abzustatten. Dieser ist mit einem Spaziergang durch die Innenstadt verbunden. Mit diesen Eindrücken geht es zurück ins Clayton Hotel, wo sich unser Reisezyklus schließt.
19.10.24
Anglesey und Snowdonia könnten unterschiedlicher nicht sein, regnet es hier, scheint die Sonne im anderen Teil. Leuchtürme, Steilküsten, Kirchen im Watt, Kupfertagebau und verlassene Fabriken in Meeresbuchten auf Anglesey unterscheiden sich von den Schieferminen in Snowdonia mit seinen Höhenzügen, Seen und Wasserfällen. Diese haben schon Sir Edmund Hillary als Trainingsort gedient, um sich auf die Erstbesteigung des Mount Everest vorzubereiten. Wales ist eine unglaublich vielfältige Landschaft.