20.1.2024 / Anreise
Um 15:00 Uhr hole ich das neue Fahrzeug beim Autovermieter am Flughafen Keflavik ab. Ich erhalte einen riesigen Mercedes Sprinter für die nächsten 12 Tage. Ich fahre zum Flughafenparkplatz und warte in der Ankunftshalle auf die ankommenden Gäste. Ein Flug hat 1.5 Stunden Verspätung und verzögert die Abfahrt zu unserem ersten Reiseziel.
Nachdem alle Teilnehmer*innen da sind, beladen wir den Bus und fahren über Reykjavik, Selfoss ins 2 Stunden entfernte Hella, wo sich unsere erste Unterkunft befindet. Die Fahrt über den Pass am Hengill Vulkan verläuft – trotz vereister Straße – problemlos.
Beim ersten gemeinsamen Abendessen im Hotel können sich die Gäste gegenseitig kennenlernen.
21.1.2024 / Hella – Vik – Jökulsarlon
Nach anfänglich ansprechenden Wetterbedingungen soll es am Nachmittag am Jökulsarlon zu Schneien beginnen. Daher frühstücken wir gleich um 07:00 Uhr und fahren um 08:00 Uhr in Richtung Osten. Nach 1:15h Fahrt machen wir in Vik einen kurzen Stopp mit der Möglichkeit Snacks & Getränke einzukaufen. Das große Outdoor Geschäft lädt auch immer wieder zum Einkauf ein ….
Nach weiteren 70 km Fahrt erreichen wir Kirkjubaejarklaustur, wo ich das Fahrzeug nochmals auftanke. Hier ist die Temperatur knapp unter 0°C. Auf der Fahrt hat die Temperatur zwischen -6°C und +5° variiert.
Zwischen Krikjubaejarklaustur und Skaftafell machen wir ein paar kurze Fotostopps und fotografieren die verschneite Landschaft mit dem imposanten Bergpanorama. Der Mond über den Bergen bietet ein weiteres Fotomotiv. In Skaftafell legen wir unseren Mittagsstopp ein und fahren dann zur Jökulsarlon Gletscherlagune. Im Gegensatz zu der Reise vor 14 Tagen liegt deutlich mehr Schnee. Die Straße ist mit Schnee und Eis bedeckt. Wir bleiben an der Lagune und fotografieren die mächtigen Eisberge, die versuchen durch den Lagunenausfluss ins Meer zu gelangen.
Gegen 16:00 Uhr erreichen wir unser Hotel. Es liegt ca. 10 km nördlich der Lagune. Hier werden wir 3 Nächte verbringen. Auf dem Hof der Unterkunft befindet sich auch das Büro unseres Ice Cave Anbieters, wo ich noch kurz unsere Tour vom nächsten Tag bespreche. Wir planen, die Tour zwischen die Haupttourenzeiten zu legen und hoffen auf weniger Besucher im Ice Cave.
Nach dem Check-In im Hotel treffen wir uns zur Reiseeinführungsbesprechung. Inzwischen ist der Himmel komplett bedeckt. Während und nach dem Abendessen prüfe ich regelmäßig die Wettersituation. Bis gegen Mitternacht reisst der Himmel nicht auf und es beginnt sogar leicht zu schneien. Daher stellen wir die Polarlichtjagd für heute ein.
22.1.2024 / Ice Cave – Jökulsarlon Gletscherlagune
In der Nacht setzt der Schneefall ein. Am Morgen liegen 15 – 20cm Neuschnee und verzaubern die Landschaft in eine traumhafte Märchenwelt. Meine Sorge gilt unserem heutigen Event. Auf dem Programm steht unser Ausflug zu der Eishöhle im Breidamerkurjökull Gletscher. Der viele Neuschnee und das düstere Tageslicht reduzieren das Licht, das durch die Gletscherhöhlendecke dringt und verringert die sonst so einmaligen blauen Farben.
Um 10:00 Uhr ist unser Treffpunkt mit dem Ice Cave Tour Unternehmen, das sich in der gleichen Siedlung befindet. Claudia, unser Guide für die Tour, erklärt uns alle Details und rüstet uns mit der notwendigen Aursüstung aus.
Danach machen wir uns mit dem riesigen Superjeep auf die 30 min. Fahrt in die Nähe der Glescherabbruchkante. Bei Nebel und Schneefall ist die Offroad Spur im Schnee fast nicht zu erkennen. Vom Parkplatz wandern wir ungefähr 20 min. zum Höhleneingang. Im Gegensatz zu der Tour vor 2 Wochen sind heute viele Besucher vor Ort. Offenbar sind die sonst beliebten Höhlen auf der Westseite des Gletschers wegen des Wetters im Moment nicht erreichbar. Daher bringen viele Unternehmen ihre Gäste zu „unserer“ Höhle. Nachdem wir die Eishöhle ausgekundschaftet haben, gilt es mit Geduld auf ruhige, menschenleere Momente zu warten, um die gewünschten Perspektiven und Ausschnitte fotografieren zu können. Bei unserer Spezialtour können wir so lange in der Höhle bleiben wie wir wollen. Dadurch erleben wir auch Zeiten, wo keine andere Gruppe hier ist. Nach fast 2 Stunden wandern wir wieder zurück zum Parkplatz und fahren zurück nach Hali. In der Zwischenzeit hat sich die Wetterlage komplett geändert. Es scheint die Sonne und die Temperatur ist nun um die 0°C.
Nach einem kurzen Stopp in der Unterkunft fahren wir zum Sonnenuntergang erneut zum Diamond Beach an der Gletscherlagune. Unterwegs treffen wir auf eine große Herde von Rentieren. In den 10 km von Hali zur Lagune sinkt die Aussen-Temperatur auf unglaubliche -11,5°C. Dies ist wahrscheinlich dem Wind vom Gletscher und dem Nebel über der Landschaft geschuldet.
Mit Stiefeln und Regenhose wagen wir uns in die Brandung um die im Wasser liegenden Eisblöcke in Szene zu setzen. Schon bald werden der feuchte Nebel und die tiefen Temperaturen zum Problem für die Filter am Objektiv. Die Feuchtigkeit friert auf dem Filter sofort ein und macht den Einsatz unmöglich. Dennoch gelingen sehr schöne Abendstimmungsbilder. Der Himmel verfärbt sich von Orange zu Lila. Gegen 17:30 Uhr kehren wir ins Hotel zurück.
Nach dem Abendessen beobachten wir – wie viele andere Gäste des Hotels – den sich aufklarenden Himmel. Gegen 22:00 Uhr fahren wir zur Gletscherlagune. In der Ferne können wir schwaches Polarlicht tief über dem Gletscher beobachten. Doch Dunst und zunehmende Wolkenabdeckung behindern die Sichtung von Polarlicht.
Nachdem wir noch etwas vor Ort abwarten entscheide ich, dass wir noch einen Versuch nördlich der Unterkunft unternehmen wollen. Doch auch da ist der Himmel komplett bedeckt. Zurück im Hotel beobachten wir weiter den Himmel in regelmäßigen Abständen. Nach Mitternacht ist der Himmel über uns klar; doch Polarlicht zeigt sich nicht. Dies ist enttäuschend … die kurzfristige Vorhersage war sehr gut für heute Nacht.
23.1.2024 / Fjallsarlon – Jökulsarlon
Nach dem gestrigen sonnigen Tag beginnt der heutige Tag erneut mit dunklen, grauen Wolken. Die Temperaturen sind deutlich gestiegen und bewegen sich nun um die Null Grad. Nach dem Frühstück fahren wir zum Fjallsarlon Parkplatz. Nach dem vielen Schnee des Vortages sind offenbar nicht viele Besucher hierher gekommen. Wir legen die erste Spur in den Neuschnee hinunter zur Lagune. Der Schnee überdeckt den Übergang vom Ufer zu dem gefrorenen Eis des Sees. Die vielen blauen Eisberge sind in der gefrorenen Wasseroberfläche gefangen und sind mit einer weissen Schneehaube bedeckt. Wir verbringen eine längere Zeit an diesem wunderschönen Ort. Es entstehen sehr reduzierte Bilder dieser weissen Wunderwelt.
Wir wandern zurück zum Parkplatz und machen im Restaurant unseren Mittagsstopp. Danach fahren wir zur 12 km entfernten Jökulsarlon Lagune, wo wir uns wieder zum Diamond Beach begeben. Viele neue, große Eisblöcke liegen auf dem Strand. Dunkle Wolken über dem Meer erzeugen eine dramatische Stimmung. Mit Langzeitbelichtung fangen wir die Schaumspuren des Wassers um die Eisblöcke ein. Da kein toller Sonnenuntergang erwartet wird, fahren wir ins Hotel und kümmern uns vor dem Abendessen um die Entwicklung der Bilder.
Gegen Mitternacht lockert die dicke Wolkendecke auf. Heute ist erneut hohe Polarlicht-Aktivität angesagt. Alle Testaufnahmen zeigen aber keine grünen Streifen am Himmel. Regelmässig checke ich die Wetterlage und gehe raus zum Erstellen von Testaufnahmen. Beim letzten Check um 03:00 Uhr ist ganz schwaches Polarlicht im vom Mond erhellten Himmel zu sehen. Da nun aber auch die Wolkendecke vom Meer her wieder zunimmt, gönnen wir uns noch ein paar Stunden Schlaf vor der Weiterfahrt nach Höfn.
24.1.2024 / Hali – Höfn – Stokksnes & Vestrahorn
In der Hoffnung auf einen schönen Sonnenaufgang verlassen wir Hali bereits um 09:00 Uhr und fahren zum 12 km entfernten Fifjutörn See. Das spektakuläre Panorma haben wir bereits auf vergangenen Reisen als Sonnenaufgangsmotiv verwendet. Auf der Hinfahrt zeigt sich der Himmel am Horizont in orangen und roten Farben und ich bin zuversichtlich, dass sich die Wolken über dem See und dem Bergpanorama zeigen werden. Doch typisch für Island ändert sich die Wetterlage ganz schnell. Als wir bereit sind zum Fotografieren setzt ein starker Graupelschauer ein und das farbige Wolkenfenster am Horizont wird immer kleiner. Daher packen wir unsere Ausrüstung wieder ein und fahren weiter.
Ohne weiteren Stopp fahren wir nach Höfn und versorgen uns im Einkaufsladen mit Snacks und Getränken für die kommenden Tage.
Danach fahren wir auf die Halbinsel Stokksnes, wo sich auch unsere Unterkunft direkt am berühmten Strand und Vestrahorn Berg befindet Die Strassen sind sehr glatt und erfordern eine vorsichtige Fahrweise.
Der Regen hat inzwischen aufgehört und wir nutzen das Wetterfenster zu einem ersten Fotoausflug auf den Strand. Wir werden noch weitere 2 volle Tage hier verbringen. Doch wir haben die Möglichkeit uns bereits heute mit verschiedenen Fotospots vertraut zu machen. Nach 2 Stunden beginnt es wieder leicht zu regnen und wir fahren ins Café am Strand, wo wir uns bei Kaffee und Kuchen aufwärmen können.
Im weiteren Verlauf des Nachmittags beobachten wir mögliche Wetterumschwünge um nochmals an den Strand zu gehen. Doch das Wetter bleibt trüb und regnerisch.
Um 17:30 Uhr fahren wir zum Abendessen nach Höfn.
25.1.2024 / Stokksnes & Vestrahorn
Wie angekündigt beginnt der Tag mit leichten und starken Regenschauern. Daher verbringen wir den Morgen im Café und bearbeiten unsere Bilder. Am Nachmittag wollen wir eine kurze Phase der Aufhellung zu einer Wanderung zum Leuchtturm an der Spitze der Halbinsel Stokksnes nutzen. Bereits auf dem Weg werden wir jedoch erneut von Regen- und Graupelschauern eingeholt. Das stürmische Wetter lässt die Brandung an der Küste beim Leuchtturm Meter hoch aufsteigen. Die Gischt des Meerwassers zieht über uns hinweg. Das salzhaltige Meerwasser ist Gift für unsere modernen Kameras; daher fotografiere ich nur mit dem Handy.
Zum Abendessen fahren wir heute wieder nach Höfn und kehren gegen 20:00 Uhr zurück. Nach Mitternacht soll der Himmel klar werden. Ich beobachte regelmäßig die Wetterentwicklung und als sich gegen Mitternacht tatsächlich Sterne beginnen zu zeigen, informiere ich die Gruppe und wir fahren zum Felsrand über dem Stokksnes Strand. Von hier haben wir einen Blick auf Strand, Vestrahorn und den Himmel in Richtung Norden. Innert kürzester Zeit verschwinden die Wolken. Der Mond erhellt die Szenerie. Die Voraussetzungen sind ideal für Polarlicht. Mit einem kP Index von 5 wurde für heute auch sehr starke Polarlicht-Aktivität angekündigt. Als sich auch nach 2.5 Stunden kein Polarlicht zeigt und sich von Süden erneut Wolken über uns bilden, fahren wir zurück in unsere Unterkunft.
26.1.2024 / Höfn & Vestrahorn
Heute morgen ist der Himmel immer noch stark bewölkt. Die Wolkendecke ist so tief, dass zeitweise das Vestrahorn nicht mehr zu sehen ist. Starke Regen- und Schneeschauer verhindern jegliche sinnvolle Landschaftsfotografie. Daher fahren wir nach Höfn und fotografieren im Hafen der Kleinstadt. Danach kehren wir zurück nach Stokksnes.
Nach der Mittagspause reißt die Wolkendecke auf und Sonnenlicht lässt das mit Neuschnee bedeckte Vestrahorn erleuchten. Nach kurzer Zeit sind auch die Wolken über dem Berg verschwunden. Wir fahren zum Strand und nutzen die tollen Foto-Bedingungen. Nach 2 Stunden zieht der Himmel wieder zu und heftige Windböen mit Geschwindigkeiten bis zu 23 m/s (82 km/h) fegen über den Strand. Da auch der feine Vulkansand des schwarzen Strandes durch die Luft gewirbelt wird, bringen wir unser Equipment in Sicherheit und fahren zum Kaffee ins Café am Strand.
Sinkende Temperaturen und der starke Wind lassen alle Wasserflächen nach kurzer Zeit gefrieren. Daher fahren wir heute nicht nach Höfn und versorgen uns zum Abendessen selbst im Gästehaus. Danach treffen wir uns in der Unterkunft und warten auf mögliches Polarlicht. Obwohl auch heute erneut hohe Aktivität vorhergesagt ist, tut sich nichts. Langsam zieht der Himmel zu und Schneefall beginnt. Damit endet unsere Polarlichtjagd für heute.
27.1.2024 / Stokksnes – Skaftafell – Kirkjubaejarklaustur – Vik
In der Nacht fiel ca. 10 cm Neuschnee und verwandelt die Landschaft in ein wunderschönes weisses Winter Wonderland. Wir frühstücken um 09:00 Uhr und sind um 10:00 Uhr abfahrbereit. Heute verlassen wir unseren östlichsten Punkt der Reise und machen uns auf den 300 km Weg nach Vik.
Auf der Fahrt erleben wir alles, was Island an Winterwetter zu bieten hat: Sonnenschein mit blauem Himmel, schwarze Gewitterwolken, Hagel, Regen, Graupelschauer, Schneefall und Schneeregen. Starke Winde führen zu Blowing Snow Konditionen mit Sichtweiten von zum Teil 10 Metern, die die Sicht im Fahrzeug sehr schwierig machen. Mit kurzen Stopps in Skaftafell und Kirkjubaejarklaustur erreichen wir Vik ohne Probleme. Auf Grund der Wetterbedingungen dauert die Fahrt etwas länger als angedacht.
In Vik zeigt sich über den Reynisdrangar Felsen ein toller Himmel mit wunderschöner Lichtstimmung. Daher machen wir hier noch einen spontanen Fotostopp. Als der Hagel einsetzt kehren wir zum Auto zurück und fahren in die Unterkunft auf der anderen Seite des Passes.
Nach dem Abendessen in Vik kümmern wir uns um die Bildbearbeitung. Schnee und Regen sind für die Nacht angekündigt. Der wolkenverhangene Himmel macht eine Polarlichtsichtung unmöglich.
28.1.2024 / Solheimasandur (DC-3) – Reynisfjara (Black Beach)
In der Nacht fallen nochmals ca. 5 cm Neuschnee. Für den heutigen Tag sind weitere Schneefälle und starker Wind vorhergesagt. Trotzdem wollen wir fotografische Ausfllüge unternehmen.
Unser erstes Ziel ist die alte DC-3, die am Solheimasandur Strand ca. 15 km westlich von unserer Unterkuft liegt. Gegen 10:00 Uhr sind wir am Parkplatz und nehmen den Offroad Shuttle Transport zum 4 km entfernten Flugzeugwrack. Während sich über uns die Wolkendecke öffnet, sind die dramatischen Wolken über dem Meer bedrohlich schwarz. Unsere frühe Ankunft macht das Fotografieren ohne störende Selfie Fotografien um, in und auf dem Flugzeug für eine lange Zeit möglich.
Mit jedem Shuttle treffen mehr Besucher ein. Es ist interessant, wie dieses Wrack auch nach über 50 Jahren die Touristen fasziniert.
Gegen Schluss unseres Besuches kommt sogar die Sonne raus. Die Wettervorhersage stimmt überhaupt nicht. Nach ca. 1.5 Stunden vor Ort nehmen wir den Shuttle Bus zurück zum Parkplatz und fahren zum Viewpoint auf der Felseninsel Dyrholaey. Da das schöne Licht aber verschwunden ist und der Hunger groß ist, fahren wir zum Schwarzen Strand (Reynisfjara), wo wir bei dem nun einsetzenden Schneeregen Mittagspause machen.
Nach der Pause holen wir die Fotoausrüstung aus dem Bus und gehen zum Strand. Trotz Niedrigwasser erreichen die Wellen die Basaltfelsen und machen so ein Durchkommen zum dahinter liegenden Strand unmöglich. Mit Langzeit- und Kurzzeitbelichtung fangen wir das Spiel der Wellen ein. In sicherem Abstand zu den berüchtigten Sneaky Waves fotografieren wir das Naturschauspiel. Einige Touristen wagen sich trotz Warnungen näher ans Wasser und werden von den schnellen Wellen überrascht. Nasse Schuhe, Socken und Kleider sind das Resultat.
Als Graupelschauer die Sicht stark beeinträchtigen packen wir zusammen und fahren zurück ins Hotel. Nach dem Abendessen in Vik, kümmern wir uns im Aufenthaltsraum um unsere Bilder und beobachten den Nachthimmel für mögliches Polarlicht. Doch Schneefall, Windböen und bedeckter Himmel verhindern eine Sichtung. Der angekündigte hohe Aktivitätslevel wird auch nicht erreicht. Als sich dann nach Mitternacht doch ein schwacher Polarlichtbogen am Himmel zwischen den Wolken zeigt, ist es unmöglich im Schneetreiben und den Windböen die Ausrüstung aufzustellen und Fotos zu machen.
29.1.2024 / Dyrholaey & Umgebung
Auch für heute ist ein Schnee- und Regentag vorhergesagt. Trotzdem fahren wir bei starkem Schneeregen um 10:00 Uhr los und fahren zu dem Viewpoint an der Bucht bei Dyrholaey. Zuerst besichtigen wir die Location bei strömendem Regen. Die Reynisdrangarfelsen sind im Nebel nicht sichtbar. Doch dann hört der Regen überraschend auf und die Sicht wird besser. Wir holen die Fotoausrüstung aus dem Bus und nutzen das Wetterfenster für unsere Aufnahmen. Es ist klar, dass die dunklen Wolken über dem Meer irgendwann wieder aufs Land ziehen und Niederschläge bringen werden. Wir hatten aber über eine Stunde Zeit für unsere Fotos.
Von Dyrholaey fahren wir wieder zur Mittagspause an den Reynisfjara Strand (Black Beach). Auch hier gibt es Momente ohne Regen, die wir zum Fotografieren nutzen können. Der Regen und die warme Temperatur von +5°C lässt die Schneedecke auf der Landschaft und auf der Straße sehr schnell schmelzen.
Nach einem kurzen Einkaufsstopp in Vik fahren wir ins Hotel zurück und kümmern uns vor dem Abendessen um unsere Bilder. Inzwischen wechseln sich Regen und Schneefall ab und dies bleibt auch die ganze Nacht. Wir stellen die Wecker für ein mögliches Wolkenfenster gegen 04:00 Uhr. Doch um 04:00 Uhr morgens ist der Himmel komplett dicht. Schneefall und Windböen trüben die Sicht. Daher beschliessen wir nochmals ins Bett zu gehen. In der Früh müssen wir die 230 km Fahrt zum letzten Hotel auf der Reykjanes Halbinsel starten.
30.1.2024 / Dyrholaey – Gardur
Heute morgen muss unser Fahrzeug von ca. 10 cm dickem, vereistem Schnee befreit werden. Für den ganzen Tag sind weitere Niederschläge in Form von Regen, Schnee, Graupeln, Schneeregen angekündigt. Daher machen wir uns früh auf den Weg um die 230 km zu unserem Zeil in Gardur zu erreichen. Wir folgen der Südküste nach Hvolsvellur, Selfoss und Hveragerdi. Unterwegs erleben wir alle der angekündigten Wetterbedingungen. Daneben auch Stellen mit Sonnenschein. Besonders die Blowing Wind Momente mit einer Sicht von unter 20 Metern machen die Fahrt sehr anstrengend.
Auf dem Pass kurz vor Reykjavik machen wir unseren Mittagsstopp und fahren dann bis nach Gardur. Wir erreichen das Hotel ein paar Minuten bevor ein Sturm über die Halbinsel zieht und große Mengen von Schnee mit sich reisst. Die Schneeverwehungen türmen sich am Hotel meterhoch auf. Vom Hotelzimmer können die netten, kleinen Häuschen gegenüber im Sturm fotografiert werden ….
Um 16:30 Uhr treffen wir uns zu der Bildbesprechung im Hotel und gehen dann zu Fuß durch den Windsturm zum nahegelegenen Restaurant, wo wir unser letztes gemeinsames Abendessen geniessen. Zurück im Hotel stossen wir auf die schöne Reise an. Leider hatten wir kein Polarlichtglück in dieser Woche. Doch die schönen Bilder der anderen Fotolocations sind eine gute Entschädigung.
Trotz des Sturms reißt die Wolkendecke immer mal wieder auf und wir sehen auch grüne Flächen am Sternenhimmel. Dies ist aber immer noch für ein paar Sekunden. Daher gehen wir nicht raus zum Fotografieren.
31.1.2024 / Abreise
Heute früh um 04:00 Uhr fahren die meisten Teilnehmer*innen mit dem Taxi vom Hotel zum Flughafen. Einige bleiben noch länger im Hotel. Der Streik in Deutschland führt bei einem Teilnehmer zu einer weiteren, ungewollten Reiseverlängerung.