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Fotoreise Island Polarlicht (Jökulsarlon)

6.1.2024 / Anreise

Nachdem der letzte Teilnehmer der Fotoreise mit seinem Gepäck am Flughafen von Keflavik am Treffpunkt eintrifft, fahren wir gegen 17:00 Uhr los. Während um Reykjavik die Temperaturen ca. 4º Celsius betragen, sinken sie auf dem Pass Hengill zwischen Reykjavik und Selfoss auf -7° Celsius. Auf der anderen Seite des Passes bei Selfoss liegt auch deutlich mehr Schnee. In Selfoss machen wir einen kurzen Kaffeestopp und erreichen unser Hotel in Hella gegen 19:00 Uhr. Vom Hotel aus beobachte ich bis gegen Mitternacht regelmässig den Himmel. Dicke Bewölkung macht aber eine Polarlichtsichtung unmöglich.

7.1.2024 / Hella – Vik – Jökulsarlon

Nach dem frühen Frühstück fahren wir bereits um 08:00 Uhr los. In der Dunkelheit folgen wir der N1 Ringstrasse ostwärts und erreichen gegen 09:30 Uhr Vik, wo wir einen kurzen Stopp machen. Die Temperaturen liegen leicht über dem Nullpunkt und wir durchqueren Gebiete mit leichtem Regen oder Schneefall. In Kirkjubaejarklaustur machen wir einen kurzen Tankstopp und fahren über Skaftafell bis Oraefi, wo wir bei der alten Torfkirche Hofskirkja unseren ersten Fotostopp machen.

Gegen 14:30 Uhr erreichen wir die Gletscherlagune Jökulsarlon. Die Lagune ist gefüllt mit vielen großen Eisblöcken, die auf Grund der düsteren Lichtbedingungen in intensivem Blau leuchten. Unweit des Ufers putzt sich ein Kormoran auf einer Eisscholle. Wir verbleiben eine Weile an diesem unbeschreiblich tollen Ort und fahren dann weiter nach Hali.

Direkt neben dem Hotel befindet sich auch das Büro der Ice Cave Agentur mit der wir unsere Wanderung zur Gletscherhöhle machen wollen. Gemeinsam analysieren wir die Wetterbedingungen der nächsten Tage und ändern den geplanten Termin von übermorgen auf morgen.

Nach dem Einchecken im Hotel treffen wir uns gegen 17:00 Uhr im Aufenthaltsraum des Hotels zur Einführungsbesprechung.

Die Polarlichtvorhersage für die Nacht ist eher bescheiden. Der Aktivitätslevel ist LOW und die Wolkenabdeckung 100% mit Regen. Trotzdem checke ich die bis gegen Mitternacht mögliche Verbesserungen. Leider tut sich aber nichts.

8.1.2024 / Ice Cave – Jökulsarlon

Heute steht bereits eines der Highlights der Tour auf dem Programm … die Wanderung zum Ice Cave im Gletscher Vatnajökull. Um 09:30 Uhr treffen wir unseren Tour Guide Mihail im Base Camp der Tour Agentur. Nach einer kurzen Einführung besteigen wir den Superjeep Bus und fahren ca. 30 Minuten auf der holprigen Offrodadpiste in die Nähe der Gletscherzunge Breidamerkurjökull. Während der Fahrt regnet es leicht. Doch bei der 30 minütigen Wanderung vom Parkplatz zur Gletscherkante hört der Regen auf. Zum Betreten der Gletscherhöhle müssen wir zur Sicherheit Helm und Spikes anziehen.

Eine andere Gruppe verlässt bei unserer Ankunft die Höhle und wir sind dann für über eine Stunde ganz alleine in der Höhle. Die Eishöhle ist deutlich kleiner und enger als im letzten Jahr. Mit dem Wasserfall mitten in der Höhle und den blauen Farben ist sie einmalig schön.

Als die nächste Besuchergruppe eintrifft haben wir all unsere Bilder gemacht und machen uns bei leichtem Regen auf den Rückweg zum Parkplatz und von da mit dem Superjeep zum Basecamp in Hali.

Da sich die dicke Wolkendecke ein bisschen auflockert, fahren wir gegen 14:30 Uhr erneut zur Gletscherlagune. Hier liegt eine leichte Nebelwand über dem See und erzeugt eine besondere Stimmung. Die erhofften Sonnenuntergangsfarben zeigen sich aber nicht. Die blaue Farbe der Eisblöcke ist bei Bewölkung intensiver. Wir bleiben ca. 1.5 Stunden vor Ort und fahren gegen 16:00 Uhr zurück in die Unterkunft.

Vor dem Abendessen haben wir Zeit für gemeinsame Bildbearbeitung im Aufenthaltsraum des Hotels.

9.1.2024 / Fifutjörn – Vestrahorn – Höfn

Die Wettervorhersage für heute ist besser als noch vor ein paar Tagen gemeldet. Trotz Aufhellung müssen wir mit vereinzelten Regenfällen rechnen. Die Temperaturen steigen bis auf +7° Celsius.

Als wir gegen 09:45 Uhr losfahren regnet es leicht. Bei der Ankunft an unserer ersten Fotolocation am Fifutjörn See nach 10 km hat der Regen aufgehört. Die düstere, bewölkte und neblige Stimmung ist wunderschön. Der See ist leicht gefroren und die imposante Bergkette spiegelt sich darauf.

Von hier fahren wir weiter auf die 70km entfernte Halbinsel Stokksnes. Nach einem kurzen Kaffeestopp im Viking Café fahren wir zum schwarzen Strand, wo wir die Strand, Dünen und Küstenlandschaft mit dem berühmten Vestrahorn fotografieren. Nach fast 2 Stunden beginnt es leicht zu regnen und wir warten im Café auf die weitere Entwicklung der Wetterlage zum Sonnenuntergang. Die Wolkenbedeckung und der Regen nehmen zu. Daher fahren wir los und machen einen kurzen Einkaufsstopp bevor wir direkt zurück in die Unterkunft fahren.

Nach dem Abendessen beobachte ich bis nach Mitternacht den Himmel mit den Wolkenlöchern, wo Sterne zu sehen sind. Ich kann weder von bloßem Auge noch auf den Testaufnahmen der Kamera grüne Polarlichter ausmachen. Die Aufzeichnung der magnetischen Ausschläge zeigt auch keine Aktivität. Die Polarlicht Reporting App schickt ebenfalls keine Messages von Polarlicht-Sichtungen in der näheren Umgebung.

10.1.2024 /Jökulsarlon – Fjallsarlon

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Gletscherlagunen Jökulsarlon und Fjallsarlon. Wir fahren um 09:00 Uhr zum Jökulsarlon und gehen zum nördlichen Diamond Beach Strand. Hier gibt es jede Menge Eisblöcke auf dem schwarzen Strand. Nur wenige liegen im Wasser und werden von der Brandung umspült. Diese einzelnen „Diamanten“ sind unsere Fotomotive. Mit Langzeitbelichtung fangen wir die Wasserspuren um die Eisstrukturen ein. Zu Beginn ist der Morgenhimmel Lila und wechselt dann über Gelb zu einem bewölkten grau. Mit viel Geduld warten wir bei ablaufendem Wasser auf die richtigen Welle. Stiefel oder Wathosen ermöglichen ein entspannteres Fotografieren am Ufer.

Um die Mittagszeit fahren wir zum Fjallsarlon, wo wir im Restaurant den Mittagsstopp einlegen. Danach geht es zum westlich des Gletscherseeausflusses gelegenen Parkplatz nahe an der Gletscherlagune. Dieser ist nur über eine schlechte Schotterpiste erreichbar. Nahezu windstille Wetterbedingungen ermöglichen das Drohnefliegen über die gefrorenen Lagune bis zu der Gletscherabbruchkante.

Auf dem Rückweg stoppen wir zum Sonnenuntergang nochmals an der Jökulsarlon Gletscherlagune. Mit der vor der Reise eingeholten Genehmigung dürfen wir auch hier im Nationalpark die Drohne über die Gletscherlagune fliegen und tolle Eisstrukturen im Bilde festhalten.

Nach dem Abendessen beobachte ich die Polarlichtindikatoren. Die magnetischen Aufzeichnungen der  Messstation und einige Augenzeugenberichte in einer App veranlassen mich die Teilnehmer*innen zu informieren, dass wir zur Polarlichtjagd aufbrechen. Bereits die ersten Testaufnahmen an einer Stelle mit wenig Lichtverschmutzung zeigen einen tiefliegenden grünen Polarlichtbogen.

Wir fahren ca. 12 km nordwärts und stoppen an einem kleinen See mit Bergen im Hintergrund. Die ersten Aufnahmen zeigen deutlich das Grün des Polarlichts zwischen Wolken. Die Milchstraße befindet sich mitten im Bildausschnitt. Die Polarlicht Intensität entspricht etwa dem gemeldeten kP Index 1-2. Der Himmel wird mit zunehmender Zeit immer klarer. Nach Mitternacht packen wir zusammen und fahren zurück ins Hotel.

11.1.2024 /Hali  – Jökulsarlon – Kirkjubaejarklaustur – Vik

Heute müssen wir leider Hali und die Jökulsarlon Region verlassen und in Richtung Reykjavik aufbrechen. Dies aber nicht ohne einen weiteren Fotostopp an der Gletscherlagune und der Diamond Beach. Bereits 2.5 Stunden vor Sonnenaufgang färben sich die Wolken rot über dem Meer. Bei der Ankunft an der Lagune ist der ganze Himmel in Orange getaucht. Boden und Sand am Strand sind von leichtem Frost überzogen. Doch die Außentemperatur steigt schnell auf die Tageshöchsttemperatur von 7° Celsius. Wir bleiben bis nach dem Sonnenaufgang und fahren dann weiter südwärts. Kurz vor Kirkjubaejarklaustur machen wir einen nächsten Fotostopp an den Stromschnellen in der Nähe der N1 Ringstraße.

Wir machen unseren späten Mittagsstopp in Kirkjubaejarklaustur und fahren danach in die Unterkunft in Vik. Düstere, graue Wetterbedingungen laden nicht zu weiteren Fotostopps ein. Kurz nach unserer Ankunft im Hotel setzt Regen ein. Niederschläge werden für die ganze Nacht vorhergesagt. Daher gehen wir heute nicht auf Polarlichtjagd.

12.1.2024 / Vik – Dyrholaey – Skogafoss – Selfoss – Keflavik

Heute steht die letzte Etappe unserer einwöchigen Fotoreise auf dem Programm. Wegen der guten Vorhersage für einen schönen Sonnenaufgang machen wir uns um 09:00 Uhr auf den weg nach Dyrholaey. Leider werden wir aber von einer Überflutung der Straße zwischen Festland und Dyrholaey Felsen gebremst. Da ich die Tiefe des Wassers nicht einschätzen kann, drehen wir um und fahren weiter zum Skogafoss an der Südküste Islands.

Zu Beginn sind wir noch ziemlich alleine und können Bilder ohne Besucher machen. Als die ersten Touristen eintreffen bilden die Personen vor den gewaltigen Wassermassen ein tolles Fotomotiv.

Einige Kilometer weiter befindet sich das Vulkan Eyjafjallajökull Museum. Gegenüber liegt die Farm, die von dem Ausbruch 2010 sehr stark betroffen war. Heute zeigte sich die Farm idyllisch vor dem mächtigen Vulkan mit dem Gletscher auf der Spitze. Eigentlich wollten wir im Museum den Film zu dem Ausbruch anschauen. Das Museum ist heute aber nur noch eine Ausstellung und ein Café.

Wir folgen der Südküste und in Richtung Reykjavik und genießen das goldene Licht. Bei einer Herde Island Pferde vor der wunderschönen Lichtstimmung machen wir einen weiteren Fotostopp. Kurz vor Selfoss zeigt sich ein durchgehender Regenbogen. In Selfoss machen wir unseren Mittagsstopp und fahren dann über Reykjavik zu unserer Unterkunft in Gardur bei Keflavik.

Um 17:00 Uhr machen wir unsere Bildbesprechung und lassen die Reise bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.

13.1.2024 / Abreise

Der größte Teil der Gruppe reist heute früh ab. Ich bringe diese Teilnehmer*innen um 04:30 Uhr zum Flughafen. Der Rest der Gruppe reist heute Nachmittag und morgen ab.

Der Sonnenaufgang zeigt sich heute nochmals von der farbigen Seite … Nach den letzten warmen Tagen wird es nun wieder kühler und am Nachmittag bildet sich über der Landschaft Bodennebel, der langsam aufsteigt. In der feuchten Luft entsteht direkt beim Hotel ein weisser Regenbogen …