Nach mehrere Besuchen im BirdLife Naturzentrum im Neeracher Ried in der Nähe meines Wohnortes war ein Besuch im BirdLife Zentrum in La Sauge am Neuenburger See schon länger auf dem Programm. Nachdem ich erfahren hatte, dass im Moment drei Eisvögel im Reservat sehr aktiv sind, entscheide ich mich spontan zu der Fahrt in die Westschweiz.
La Sauge, ein offenes Fenster zur Natur. Die Naturschutzgebiete am nordöstlichen Ende des Sees bilden ein Heiligtum für Wildtiere, einzigartig in der Schweiz. Zahlreiche, rare und vom Aussterben bedrohte Vogelarten vermehren sich in diesen Schutzgebieten, machen Halt während der Migrationszeit oder im Winter. Das Zentrum sensibilisiert ein breites Publikum für die Naturreichtümer der Region. Seine wichtigsten Ziele sind die Bevölkerung von der Wichtigkeit des natürlichen Umfeldes zu überzeugen, das Anlegen von neuen Standorten, welche der wilden Tier- und Pflanzenwelt dienlich sind, besonders für den grünen Laubfrosch und den Eisvogel. (Quelle: www.avenches.ch)
06.06.2023 / Anreise
Ich beschliesse am Vortag die zweistündige Fahrt nach La Sauge zu machen. Das Zentrum öffnet für Besucher um 09:00 Uhr und ich befürchte, dass ich morgens in den Verkehrstau um Bern geraten könnte. Daher fahre ich heute Nachmittag bereits los und erreiche La Sauge gegen 16:00 Uhr. Eine Übernachtung habe ich in der Auberge de la Sauge direkt neben dem Zentrum gebucht. Das Zentrum ist Montag und Dienstag geschlossen und ich will morgens früh um 09:00 Uhr das Zentrum besuchen.
Am Anschlagbrett beim Eingang des Zentrums erfahre ich, dass es eine EarlyBird Möglichkeit mit Eintritt vor der offiziellen 09:00 Uhr Öffnungszeit gibt. Diese Option muss online gebucht werden und man erhält einen elektronischen Schlüssel aufs Handy. Damit kann man die Eingangstür am Buchungstag per Sensor öffnen. Ich buche mir diesen frühen Eintritt und hoffe bereits nach dem Sonnenaufgang viel Wildlife Aktivität von den Beobachtungshütten fotografieren zu können.
07.06.2023 / Besuch in La Sauge
Bereits kurz nach dem Sonnenaufgang begebe ich mich um 06:00 Uhr zum Eingang des BirdLife Zentrums. Die Türöffnung mit dem Handy funktioniert einwandfrei. Ich gehe zu der Beobachtungshütte „Bieber“ am kleinen Weiher und richte meine Kamera Ausrüstung ein. Ich habe die Fujifilm X-H2 mit dem Fringer Adapter, 1.4x Sigma Extender und dem Sigma 500mm f/4 (entspricht 1050mm f/5.6 Linse) und eine Fujifilm X-H2s mit dem Fujifilm XF 150-600mm mit 1.4x Extender (entspricht max. 1260mm) dabei.
Nach kurzer Zeit ist auch bereits der Eisvogel in ca. 30 Meter Entfernung auf eine Ast zu sehen. Mehrmals fliegt er weg und kommt immer wieder zu dem gleichen Ast zurück.Ein Weibchen und ein Männchen wechseln sich ab. Das Paar brütet offenbar aktuell im Nest die Eier aus. Leider tauchen sie nicht zum Fischfang. Sie scheinen die warme Sonne zu geniessen. Ich habe in verschiedenen Locations auf der Welt unterschiedliche Eisvögel fotografiert; doch dies ist das erste Mal, wo ich einen einheimischen Eisvogel vor die Linse bekomme. Ich bin ganz alleine in dem großen Naturreservat. Gegen 08:00 Uhr verlasse ich das Zentrum für mein Frühstück im Hotel nebenan und begebe mich um 08:45 Uhr erneut zum Reservat. In der Zwischenzeit warten gegen 20 Fotografen und andere Besucher auf den offiziellen Einlass um 09:00 Uhr.
Neben dem Eisvogel gibt es natürlich noch viele andere Tiere zu beobachten … Reiher, Schwäne, Frösche, Libellen und andere Vogelarten. In der Hoffnung, dass die Eisvögel noch aktiver werden bleibe ich bis ca. 12:00 Uhr und mache mich dann auf den Heimweg. Der Besuch hat sich sehr gelohnt und ich werde in naher Zukunft wieder hierher zurückkommen.