16.10.2021 / Anreise & Fahrt nach Hella
Unsere Fotoreise in den isländischen Süden beginnt mit ein paar Herausforderungen. Das Gepäck eines Teilnehmers schafft den Verbindungsflieger in Frankfurt nicht und der Flug aus Amsterdam hat wegen
technischer Probleme 3 Stunden Verspätung. Wir verbringen die Wartezeit beim Essen in einem nahegelegen Restaurant und holen dann del letzten Anreisenden gegen 19:30 Uhr am Flughafen ab.
Danach müssen wir noch ca. 2 Stunden bis nach Hella fahren. Wind und Schneeregen begleiten uns und sind ein Vorbote des angekündigten Sturms des nächsten Tages. Auf Grund der heftigen Wetterwarnungen für den
Sonntag habe ich bereits entschieden, dass wir ganz früh in Richtung Osten aufbrechen werden und nur mit wenigen oder ohne Fotostopps unser Hotel in der Nähe der Gletscherlagune Jökulsarlon vor der Ankunft des Sturmes erreichen werden.
17.10.2021 / Hella – Vik – Jökulsarlon
Die Wettervorhersage für den heutigen Tag hat sich über Nacht eher verschlechtert und eine weitere Sturmwarnung mit Windgeschwindigkeiten von über 130 im/h ist für den Nachmittag in der Region Vik angekündigt.
Damit wir eine Chance haben vor dem Sturm unser 300 km entferntes Ziel im Süd-Osten der Insel zu erreichen, fahren wir um 08:15 Uhr los. Der Plan ist mit ein paar kurzen Stopps direkt bis zu unserer Unterkunft in Hali zu fahren.
Die tolle Wolken- und Lichtstimmung kurz vor dem Seljalandsfoss verführt uns aber zu einem ersten (aber kurzen) Fotostopp. Die schöne Wetterstimmung wird aber kurz danach durch dunkle, schwarze Wolken und die ersten Ausläufer des Sturm verdrängt. Bereits vor Vik beginnt heftiger Wind mit gegen 25 m/s (90 km/h), Regen und Schneeregen. Die Strasse hinauf zum Pass bei Vik ist mit nassem Schnee bedeckt und ein Fahrzeug vor uns rutschte von der Strasse ins Gelände. Mit langsame Geschwindigket und vorsichtiger Fahrt erreichen wir die Tankstelle in Vik auf der anderen Seite des Passes ohne Problem. Hier machen wir einen kurzen Stopp und fahren dann im Schneegestöber weiter nach Kirkjubaejarklaustur. Auf der Hälfte der Distanz zur nächsten Pause hört der Schneefall und Regen auf und die Strassenverhältnisse sind wieder gut. Deshalb können wir unterwegs auch weitere kurze Fotostopps einbauen.
Im Tankstellen-Shop In Skaftafell machen wir unseren Einkaufsstopp und starten die letze Etappe von 70 km bis zur Unterkunft. Kaum näheren wir uns der Landzunge bei Oraefi schlägt das Wetter wieder um und die Windgeschwindigkeiten erreichen wieder 30 m/s (110 km/h). Schneeregen bei Temperaturen um den Nullpunkt beeinträchtigen die Fahrerei und verlangen grösste Vorsicht.
Als wir die Jäkulsarlon Gletscherlagune erreichen lässt der Wind ein wenig nach und wir machen hier einen weiteren kurzen Fotostop. Bei trüber, bedeckter Stimmung wirken die blauen Farbtöne der Eisblöcke noch kräftiger und intensiver. Ein magischer Anblick.
Nach 15 minütiger Weiterfahrt erreichen wir unser Hotel gegen 14 Uhr. Nach der Mittgessen beziehen wir unsere Zimmer und fahren dann gleich wieder zur Jökulsarlon Gletscherlagune. Diesmal gehen wir aber zur Diamond Beach auf der anderen Seite der N1 Ringstrasse. Es befinden sich nur wenige, kleinere Eisblöcke am Strand. Wind und Schneegestöber lassen keine Langzeitbelichtungen.
Gegen 17 Uhr sind wir wieder im Hotel und nutzen die Zeit bis zum Abendessen mit einer fotografischen Theoriesession. Das Thema „Polarlicht Fotografie“ dient zur Vorbereitung möglicher Nachtshootings in en kommenden Tagen ….
In der Zwischenzeit tobt der Sturm mit Wind, Schnee und Regen. Hohe Polarlichtaktivität wird in dieser Nacht aufgezeichnet … doch ganz Island ist von einer dicken Wolkendecke überzogen und eine Sichtung des Naturphänomens ist nicht möglich.
18.10.2021 / Skaftafell – Sinafellsjökull
Der heutige Tag beginnt wie der gestrige aufhörte … mit Regen, Graupelschauern und viel Wind. Die Wolken hängen sehr tief und der Berg hinter unserem Hotel ist nicht zu sehen. Nach dem Frühstück bleiben wir im
Hotel und tre!en uns im Aufenthaltsbereich des Hotels für Theorie Schulung.
Gegen Mittag erhalten wir einen Hinweis, dass sich im Gebiet des Nationalparks Skaftafell das Wetter beruhigt hat und trocken sei. Wir packen unsere Fotoausrüstungen ein und fahren los. Bis Oraefi fahren wir durch den heftigen Sturm. Kaum haben wir die Landzunge umrundet bessert sich das Wetter und in Skaftafell ist es trocken.
Wir fahren zum Parkplatz in der Nähe der Endmoräne des Svinafellsjökull Gletschers und wandern bis zum Ufer der Gletscherlagune. Imposante Eisblöcke schwimmen im See und die Abbruchkante ist direkt vor uns. Da es windstill ist, kann ich sogar die Drohne zum ersten Mal fliegen lassen. Wir bleiben zwei Stunden an dieser wunderschönen Location und fahren dann wieder zurück.
Kaum fahre wir bei Ingloldshöfdi wieder um die Landzunge erwarten uns starke Winde, stürmische Böen und heftige Regen- bis Schneeregenschauer. Dieses Wetter bleibt auch bis zu unserer Ankunft im Hotel.
19.10.2021 / Ice Cave – Breidamerkurjökull – Höfn – Vestrahorn
Bereits im Vorfeld der Reise hatte ich für den Morgen des 19. Oktober den Besuch einer Eishöhle im Breidamerkurjökull Gletscher organisiert. Die Durchführung war bis zum heutigen Morgen wegen den aktuellen Wetterbedingungen nicht sicher. Um 7 Uhr erwartet uns Stefan – unser Guide – in Hali und bestätigt, dass die Tour stattfinden kann. Unser früher Termin wird uns möglicherweise eine gewisse Zeit ohne andere Besucher in der Höhle ermöglichen.
Von Hali fahren wir mit dem Superjeep nach Süden und biegen vor der Gletscherlagune nach rechts ins Gelände ab. Nach 25 min. Fahrt über eine holprige O!roadpiste erreichen wir den Parkplat. Bei leichtem Nieselregen beginnt hier die 40 min. Wanderung zur Zunge des mächtigen Gletschers. Die Gletscheroberfläche ist durch ausgeschiedene Asche grau und braun. Dies wird die Lichtstrahlen durch das Eis etwas mindern. Dennoch erwarten uns in der Höhle tolle Variationen von Blau. Durch den Regen der letzten Tage führt der
Gletscherfluss viel Wasser und rauscht an uns vorbei. Wir können uns fotografisch über 1:30 Stunden austoben und machen uns dann auf den Rückweg. Auf der Wanderung kommen uns nun die ersten „o“ziellen“ Gruppen entgegen. Auf dem Parkplatz sind bereits ein Dutzend Superjeep Fahrzeuge. Auf der Rückfahrt zur Ringstrasse kommen uns weitere Fahrzeuge entgegen. Gut, dass wir das Gedränge in der riesigen Eishöhle durch die frühe Tour umgehen konnten.
In Hali machen wir unseren Mittagsstopp und brechen danach zur nächsten Location in Höfn auf. Die Fahrt dauert ca. eine Stunde bevor wir unser Gästehaus direkt am Strand von Stokksnes unterhalb des berühmten
Vestrahorns erreichen.
Wir richten uns in der Unterkunft ein und gehen dann an den Strand. Das Ziel ist es, dass die Teilnehmer alle möglichen Fotospots kennenlernen können: die kleinen und grossen Dünen, der Strand und die Felskante oberhalb des Strandes. Wir bleiben bis zum Sonnenuntergang und haben die Möglichkeit die erste schöne Lichtstimmung einzufangen.
Nach dem Abendessen sind wir bereits gegen 21 Uhr wieder auf der Felskante mit dem Blick über den Strand aufs Vestrahorn. Wir ho!en auf Polarlicht bei Mondschein und werden belohnt. Der Wind ist weiterhin sehr stark und behindert uns. Doch wir harren aus. Einige der Teilnehmer können dieses Naturschauspiel zum ersten Mal beobachten.
20.10.2021 / Höfn und Umgebung
Auch heute morgen stehen wir um 7 Uhr in den Dünen und fotografieren den Sonnenaufgang. Trotz mangelnder Wolken über dem Vestrahorn ist die Lichtstimmung sehr schön. Wir bleiben bis 9 Uhr und kehren dann zum leckeren Frühstück in unsere Unterkunft direkt am Strand zurück.
Danach fahren wir in den Ort Höfn. Hier streifen wir durch den aktiven Fischerhafen und finden jede Menge Fotomotive. Die Sonne scheint heute den ganzen Tag. Die stürmischen Winde mit Windgeschwindigkeiten bis gegen 30 m/s (110 km/h) machen uns weiterhin zu scha!en. Dennoch fahren wir zu dem Wasserfall Skutafoss. Er liegt nördlich von Höfn unweit der N1 Ringstrasse. Der Wind bläst uns die Gischt entgegen. Filter und Linse sind im Nu nass.
Wir kehren zum Strand in Stokksnes zurück und können einen sehr schönen Sonnenuntergang mit goldener Lichtstimmung und rosa Wölkchen fotografieren. Langsam lassen die starken Winde nach und die Gefahr von
Schäden an der Ausrüstung durch Salzwassergischt und feinen, schwarzen Lavasand nimmt deutlich ab.
Der Himmel bleib heute Abend wolkenlos und sternenklar. Daher sind wir um 21:30 Uhr wieder draussen und können bereits nach kurzer Zeit einen grünen Polarlichtbogen entdecken. Trotz schwacher Nordlicht Aktivität ist die Kombination mit dem spiegelnden Vestrahorn sehr schön. Bereits nach kurzer Zeit lässt die Aktivität nach und wir fahren zur Unterkunft zurück.
21.10.2021 / Höfn – Jökulsarlon – Fjallsarlon – Vik
Auch den zweiten Morgen in Stokksnes verbringen wir ab 7 Uhr in den kleinen Dünen am Strand. Trotz guter Sonnenaufgangsvorhersage fehlt das Licht. Dicke Wolken über der Location und im Osten verhindern die erho!ten Farben zur blauen Stunde. Aber auch die vorhherrschenden Grautöne sind interessant.
Nach dem Frühstück packen wir unseren Kleinbus und fahren weiter. Unser erstes Ziel ist die die Gletscherlagune Jökulsarlon. In der Zwischenzeit ist es sehr sonning nd wir können ein paar der Bilder machen, die wir vor ein paar Tagen wegen des Stums nicht machen konnten.
Von hier fahren wir weiter zur nächsten Gletscherlagune. Am Fjallsarlon ist es zuerst nicht so winstill wie am Jökulsarlon. Erst gegen Ende des Aufenthaltes vor Ort nehmen die starken Winde ab und es ist sogar möglich die Drohne steigen zu lassen und bis zur Gletscherabbruchkante in 1.6 km Entfernung fliegen zu lassen.
In Oraefi besuchen wir die kleine Torfkirche Hofskirkja. Die bereits tiefstehende Sonne zaubert interessante Licht- und Schattenstimmungen auf den Friedhof bei der Kriche.
Nach einem kurzen Mittagsstopp in Skaftafell fahren wir weiter bis Kirkjubaejarklaustur. Kurz vor dem nächsten Halt fotografieren wir die tollen Stromschnellen eines kleinen Flusses. Die 70 km Strecke von hier zu unserem Stromschnellen eines kleinen Flusses. Die 70 km Strecke von hier zu unserem Hotel in Vik legen wir ohne weiteren Fotostopp zurück und erreichen die Unterkunft kurz nach Sonnenuntergang.
22.10.2021 / Vik – Dyrholaey – Black Beach
Nach einer regnerischen Nacht ist der Morgen recht freundlich. Der Himmel ist bedeckt aber neue Regenfälle sollen erst am frühen Nachmittag wieder aufkommen. Daher machen wir uns nach dem Frühstück gleich auf zu unseren Fotolocations auf Dyrholaey, Black Sand Beach und Reynisdrangar Trolle vom Strand bei Vik.
Der erste Fotostopp ist aber die über dem Dorf Vik liegende Kirche. Von hier oben hat man einen Blick über Vik, den Strand und die Reynisdrangar Trolle.
Reynisdrangar (isländische Aussprache: [ˈreiːnɪsˌtrauŋkar̥]) sind Basalt-Meeressäulen, die sich unter dem Berg Reynisfjall in der Nähe des Dorfes Vík í Mýrdal im Süden Islands befinden. Die Legende besagt, dass die Felsen entstanden sind, als zwei Trolle ein Dreimastschi! erfolglos zur Landung zerrten und als es hell wurde, wurden sie zu Felsnadeln (Wikipedia).
Von hier fahren wir auf die Halbinsel Dyrholaey. Mit Langzeitbelichtung fangen wir die trübe Stimmung in der Bucht zwischen Dyrholaey und Reynisfjara ein. Die Wellen hinterlassen sehr schöne Strukturen im Strand und um den mächtigen Basaltfelsen in der Mitte der Bucht.
Unser nächstes Ziel ist der Schwarze Strand „Reynisfjara“. Als wir gerade zum Strand gehen wollen, setzt starker Regen ein und wir ziehen uns zur Mittagspause in das Café zurück. Der Regen wird aber stärker und die Sicht verschlechtert sich zunehmend. Wir kehren ins Hotel zurück und kümmern uns um die Bilder. Eine Auswahl der Bilder soll für eine kommende Bildbesprechung vorbereitet werden.
24.10.2021 / Abreise
Text folgt ….