27.7.2021 / Anreise und Reykjavik
Nachdem die Teilnehmer/innen gegen 16 Uhr in Keflavik am Flughafen ankommen, fahren wir mit unserem Kleinbus zum Hotel ins Zentrum der isländischen Hauptstadt.
Vor dem Abendessen treffen wir uns im Meetingraum des Hotels zum Kennenlernen und zu einer Einführung in den Ablauf der Fotoreise.
Auf dem Weg zum Restaurant, wo wir einen Tisch fürs Abendessen reserviert hatten, ruft mich der Restaurant Manager an und informiert mich, dass die Behörde gerade telefoniert hat und das ganze Personal des Lokals in Covid-Quarantäne schickt. Wir finden aber spontan ein anderes Restaurant im Herzen Reykjaviks.
Nach dem Essen machen wir bei schönstem Abendlicht einen Photo-Walk vom Zentrum zur Hallgrimskirkja, zur Sun Voyager Skulptur und zum Konzerthaus Harpa. Auf dem Rückweg zum Hotel darf ein Stop an dem berühmtesten Hot-Dog Stand Islands nicht fehlen.
28.7.2021 / Reykjavik – Snaefellsnes – Olafsvik
Nach dem Frühstück laden wir unser Gepäck in den Kleinbus und fahren in Richtung Norden los. Nach einem kurzen Stopp in Borgarness biegen wir von der N1 Ringstraße in Richtung Westen ab. Hier beginnt die Halbinsel Snaefellsnes. Von der Straße „54“ biegen wir auf die „56“ in Richtung Norden ab und gelangen über einen Pass auf die Nordseite der Halbinsel.
Hier befindet sich der versteckte „Schafswasserfall“. Die Strukur des Wasserfalls ist wunderschön und wir verbringen hier eine lange Zeit für Langzeitbelichtungen.
Danach fahren wir weiter und besuchen das Shark Museum. Bei einem Vortrag einer Mitarbeiterin können wir viel Interessantes über die Zubereitung des Grönland Hais zu der isländischen Delikatesse „Gammelhai“ erfahren. Mutige dürfen dann den Leckerbissen probieren.
Gegen 16 Uhr erreichen wir das Hotel. Nach dem Einchecken besuchen wir die kleine Kirche von Rif und prüfen, ob sich der Ort für den Sonnenuntergang eignet. Die Hoffnung auf die riesigen Lupinenfelder vor der Kirche wird getrübt. Vereinzelte lila Lupinenblüten sind noch da, doch die Felder sind weitgehend verblüht.
Wir kehren zurück nach Olafsvik und geniessen unser Abendessen in einem netten Restaurant. Wir planen keinen Sonnenuntergangsausflug und können uns für einen frühen Aufbruch zum Sonnenaufgang erholen.
29.7.2021 / Kirkjufellsfoss – Snaefellsnes
Heute beginnt der Tag sehr früh. Um 02:45 fahren wir los zum Kirkjufellsfoss. In der Hoffnung auf einen schönen und farbigen Sonnenaufgang stellen wir unsere Stative und Kameras auf. Nach anfänglichen zarten Farben am Horizont ziehen immer mehr Wolken auf und verhindern ein Durchdringen der Sonne. Diese Location ist bei jedem Licht sehr schön und wir bleiben bis lange nach dem Sonnenaufgang. Gegen 5:30 Uhr kehren wir ins Hotel zurück. Danach ist erst mal Erholung angesagt und wir treffen uns erst wieder um 11 Uhr.
Heute umrunden wir die Westspitze der Snaefellsnes Halbinsel. Unser erster Stopp sind die wunderschönen Graffiti-Malereien an den Wändern einer alten Fabrikanlage in Hellisandur. Hier konnten sich einige Künstler austoben. Über das Kap Malarif gelangen wir zu den mächtigen Basaltfelsen Londrangar. Normalerweise peitscht die Brandung an die schroffen Kliff. Bei Windstille und tiefem Wasserstand ist das Meer ruhig und zahm. Aufnahmen mit langen Verschlusszeiten sind notwendig um das Meerwasser glatt zu kriegen.
Unser nächster Stopp ist der kleine Ort Arnarstapi. Hier sind einige Touristenbusse und viele Besucher. Wir fotografieren den mächtigen Basaltbogen Gattkletur und wandern der Küste entlang bis wir den kleinen Hafen des Ortes erreichen. Das weisse Haus oberhalb des Hafenbeckens ist ein beliebtes Fotomotiv.
Über den Pass bei Budir kehren wir zum Hotel zurück und fahren nach Abendessen nochmals los. Das Ziel ist schwarze Holzkirche von Budir. Vor dem Sonnenuntergang wird die Kirche mehrmals von schönem, goldenen Licht angestrahlt. Zur Sonnenuntergangszeit ist die Wolkenschicht sehr dicht. Während im Nordwesten sich der Himmel verfärbt, verhindert eine dickere Wolkenschicht das Anleuchten der Wolken über der Kirche. Gegen Mitternacht erreichen wir das Hotel und wir beenden einen langen, schönen Sonnentag.
30.7.2021 / Breidavik – Latrabjarg
Nach der nächtlichen Photosession bei der schwarzen Holzkirche von Budir ist heute früh erstmal Erholung angesagt. Wir geniessen ein gemütliches Frühstück und machen uns dann auf den Weg nach Stykkisholmur. Hier haben wir noch Zeit mit Kamera den kleinen Ort und seinen Hafen zu erkunden. Die moderne Kirche ist auch ein beliebtes Fotomotiv.
Um 15 Uhr verlässt unsere Fähre den Hafen und bringt us über den Breidafjord nach Brjanslaekur. Die Überfahrt dauert 3 Stunden. Wir erreichen die andere Seite pünktlich und fahren ohne Halt weiter bis zu unserem Ziel am äussersten Zipfel der Westfjorde – Breidavik.
Nach dem Bezug der Zimmer und dem Abendessen im Hotel fahren wir zum größten Vogelfelsen Europas – Latrabjarg. Hier gibt es viele Papageitaucher, die keine Scheu vor den Menschen haben. Wir können uns den putzigen Vögeln bis auf 1 Meter nähern. Fantastisches Abendlicht ist ein zusätzliches Geschenk an diesem Abend.
Kurz vor Mitternacht kehren wir ins Hotel zurück.
31.7.2021 / Dynjandi Wasserfall
Unsere heutige Foto-Location ist der Dynjandi Wasserfall. Er ist für mich einer der schönsten Wasserfälle Islands.
Isländisch „dynjandi“ heißt zu deutsch „der Dröhnende, Tobende“. Er ist 100 m hoch und breit aufgefächert. Im Sommer stürzen hier 2 bis 8 m³/s in die Tiefe, und im Winter etwa die Hälfte. Der Wasserfall hat oben eine Breite von 30 m, unten hingegen von 60 m. Seit 1981 stehen der Wasserfall und seine Umgebung unter Naturschutz. Gleich unterhalb des großen Fjallfoss folgen noch fünf kleinere Wasserfälle: Hundafoss (Dynjandisá), Göngufoss (hinter dem ein Durchgang existiert), Háifoss (Dynjandisá), Úðafoss, Bæjarfoss (Dynjandisá). Kurz danach mündet der Fluss Dynjandisá in den Borgarfjörður (Arnarfjörður)
Nach dem Frühstück fahren wir los und machen einen ersten Stopp in Patreksfjördur, wo wir die Verpflegung für den Tag einkaufen können. Über den Ort Bildudalur gelangen wir ins Hochland mit Blicken über die mächtigen Fjorde. Nach ca. 140 km Fahrt erreichen wir den Wasserfall, wo wir drei Stunden bleiben. Der Aufstieg von Meereshöhe zu dem obersten und größten Wasserfall bietet jede Menge fotografische Perspektiven.
Der Rückweg führt uns über Flökalundur und die Südküste der Westfjorde.
Nach dem Abendessen fahren wir erneut zum Vogelfelsen in Latrabjarg. Heute sind wir etwas früher vor Ort und hoffen bei hellerem Licht die Papageitaucher fotografieren zu können. Nach kurzer Zeit ziehen Wolken auf, die Sicht wird schlechter und es beginnt sogar leicht zu regnen. Daher fahren wir etwas früher als geplant zurück ins Hotel.
1.8.2021 / Breidavik – Vogur
Die ganze Nacht hat es geregnet und auch heute morgen hängen düstere Nebelwolken über der Bucht von Breidavik. Eine mögliche weitere Fahrt zu dem Vogelfelsen lassen wir unter diesen Bedingungen aus.
Leider müssen wir heute diesen wunderbaren Ort Breidavik heute bereits wieder verlassen. Die Strecke entlang der Südküste der Westfjorde ist ca. 280 km lang und schlängelt sich entlang tiefer Fjorde und über mächtige Landzungen. Die sonst beeindruckenden Aussichten über die Fjorde werden durch tiefhängende Wolken und Nebel heute verhindert.
Wir machen daher einen einzigen Fotostopp bei den Wasserfällen im Canyon Lambagilseyrar. Hier wurden auch Szenen zum Film „Nonni und Manni“ gedreht.
Nach längere Fahrt machen wir im Hotel Bjarkalundur unterhalb des beeindruckenden Doppelgipfel Berges Vaðalfjöll Mittagspause. Die restliche Fahrstrecke führt uns über eine holprige Schotterpiste zu unserer Unterkunft auf der Halbinsel Dalir am Rande des Westfjorde.
In der Abgeschiedenheit dieses Platzes können wir die Ruhe geniessen und den Rest des Tages unsere Bilder bearbeiten.
2.8.2021 / Vogur – Hraunfossar – Golden Circle
Auch heute hängen die Wolken tief und grau über der schönen Landschaft von Vogur. Nach dem Frühstück setzen wir die Fahrt entlang der Küste fort und besuchen die Stadarfellskirkja ca. 13 km östlich von unserem Hotel. Die Kirche wurde 1891 erbaut und steht an einem Ort, wo es bereits frühere Kirchen gab. Sie steht neben der ehemaligen und nun verlassenen Haushaltsschule.
Nach einer längeren Fahrt in Richtung isländischem Hochland erreichen wir den Hraunfossar. Hier verweilen wir ca. 2 Stunden.
Die Hraunfossar (von isländisch [ˈr̥øyːnˌfɔsːar] ‚Lavawasserfälle‘) sind Wasserfälle in den Fluss Hvítá in der Nähe der Orte Húsafell und Reykholt im Westen Islands. Ihr Name leitet sich davon ab, dass sie direkt aus der Lava (isl. hraun) zu entspringen scheinen.
Auf einer Länge von ca. 700 Meter strömt in über hundert kleinen Wasserfällen schäumend und sprudelnd Wasser aus dem schwarzen Gestein des ca. 1.000 Jahre alten Lavafeldes Hallmundarhraun.
Der Grund liegt etwas weiter flussaufwärts: Der vom Langjökull-Gletscher gespeiste Fluss namens Hvitá gräbt sich sein Flussbett entlang der Grenze des zum Hallmundarhraun gehörigen Lavastromes Gráhraun, der dort zum Stehen gekommen ist. Ein kleiner Seitenarm versickert in der porösen Lava und fließt unterirdisch auf einer etwas tiefer gelegenen, wasserundurchlässigen Basaltschicht weiter. Ca. ein Kilometer flussabwärts kommt das Wasser in Form von unzähligen kleinen Wasserfällen und Rinnsalen wieder zu Tage.
Über den schäumenden Fluss Hvítá in der kleinen Schlucht führt eine Fußgängerbrücke. Von ihr kann man sehr gut die Hraunfossar und den Barnafoss überblicken. (Wikipedia)
Auf der Route 52 fahren wir ins Hochland und von da nach Thingvellir im Golden Circle. Von Thingvellir bis zu unserem Tagesziel am Geysir ist es nicht mehr weit. Unterwegs machen wir einen Island Pferde Fotostopp.
Nach dem Abendessen gehen wir zum Geysir zum Probeshooting. Heute Abend wollen wir die Einstellungen und Abläufe üben um für einen morgendlichen erneuten Besuch vorbereitet zu sein.
3.8.2021 / Geysir – Gullfoss – Thingvellir – Keflavik
um 5:45 Uhr treffen wir uns heute schon in der Lobby des Hotels und gehen zm Geysir der sich auf der anderen Straßenseite befindet. Wie beabsichtigt sind keine Besucher vor Ort. Wir können über eine Stunde ganz alleine die Ausbrüche der heißen Dämpfe fotografieren.
Danach geht es zurück zum verdienten Frühstück ins Hotel. Doch nur kurze Zeit später fahren wir zum 10 km entfernten Gullfoss, wo wir auch nur ganz wenige Besucher antreffen. Die Gischt kommt uns am unteren Viewpoint entgegen und macht das Fotografieren zur Herausforderung. Je näher wir uns den tobenden Wassermassen nähern umso trockener ist es … der Wind treibt da die Gischt in die andere Richtung. Die Gewalt des herabstürzenden Wassers ist beeindruckend.
Nach fast 2 Stunden Fotozeit an dieser immer wieder tollen Fotolocation kehren wir ins Hotel zurück und packen unsere Sachen in den Kleinbus. Über Laugarvatn fahren wir nach Thingvellir, wo wir uns die imposanten Felsrisse der Abbruchkante zwischen Amerikanischer und Europäischer Kontinentalplatte anschauen.
Die Weiterfahrt in Richtung Reykjavik führt uns ins Geothermiegbiet Nesjavellir und auf den aktiven Vulkan Hengill. Die rauen Lavalandschaften sind bei düsterem, regnerischem Wetter besonders mystisch. Am späten Nachmittag erreichen wir unser letztes Hotel in Keflavik. Es besteht großes Interesse eines abendlichen Ausflugs zum Vulkan. Doch die Webcams zeigen, dass der Krater immer wieder in dichtem Nebel verschwindet und es keine Lavaausbrüche gibt. Bei einer gemeinsame Runde in der Bar des Hotels lassen wir die schöne, erlebnisreiche und intensive Fotowoche ausklingen
4.8.2021 – Abreise
Einige Teilnehmer werden noch ein paar Tage in Island bleiben. Die anderen bringe ich um 04:15 Uhr zum Flughafen für die frühen Heimflüge.