Login

Login

Reisen durch Island in Corona Zeiten

Aktueller Reisebericht von unserer FREIRAUM Stammkundin Elke Renner.

30.4. / 1.5.2021 Anreise, Garður

Reisen in Zeiten der Corona Pandemie erfordert mehr Vorbereitung. Schon bei der Flugbuchung muss man gewisse Dinge beachten, da man nicht einfach an jedem Flughafen umsteigen kann. Daher kam für mich nur der Direktflug von Frankfurt nach Keflavik mit Lufthansa in Frage. Auch die Hotelübernachtung am Flughafen war nur möglich, da ich geschäftlich unterwegs bin.

Für die Einreise in Island muss man sich vorher registrieren – unter covid.is findet man alle relevanten Informationen hierzu. Man bekommt dann einen Barcode für die Einreise. Auch wenn man als Geimpfte in Island eigentlich ohne vorherigen PCR-Test einreisen darf, ist dieser Test für den Flug verpflichtend. Sowohl der Barcode für die Einreise, als auch der negative PCR-Test wurden bei mir sowohl bei der Gepäckabgabe am Vorabend als auch am Reisetag vor dem Securitycheck geprüft.

Im Zug nach Frankfurt, am Flughafen und im Flugzeug muss eine medizinische Maske getragen werden, das ist für mich, die ich aus Bayern komme, schon eine Erleichterung, da ich gewohnt bin, für nahezu alles eine FFP2-Maske tragen zu müssen.

Ich hatte mir im Flieger extra einen Fensterplatz rechts ausgesucht, und wurde belohnt mit dem ersten Blick auf den Vulkan.

Am Flughafen war alles sehr gut organisiert: erst wurde mein Impfpaß geprüft und dann ein Abstrich entnommen, danach konnte ich schon das Gepäck einsammeln, meinen bestellten Mietwagen abholen und zum Hotel Lighthouse Inn in Garður fahren. Hier musste ich nun erst mal auf dem Zimmer bleiben bis mein Testergebnis fertig war, aber dies ging sehr flott, um 18.30 war es da. Also konnte ich noch einen kleinen Spaziergang zu den Pferden hinter dem Hotel machen, schließlich ist heute „Tag des Island-Pferdes“, wie mir eine Freundin mitteilte.

Und nach dem Abendessen durfte ich dann noch einen schönen Sonnenuntergang am Leuchtturm genießen und natürlich fotografieren.

2.5.2021 Garður, Fagradalsfjall

Schon seit meiner Ankunft verfolge ich bei ruv.is und safetravel.is die aktuelle Lage am Vulkan, den ich gern heute besuchen möchte. Da am Vormittag auf einer Seite des Lavafeldes starke Rauchentwicklung entsteht, habe ich schon Angst, daß der Vulkan heute nicht zugänglich ist. Ich fahre aber trotzdem mal hin.

Mittlerweile gibt es dort zwei große Parkplätze, einen direkt an der Straße ein Stück östlich der Wanderwege und einen zweiten gegenüber der Wanderwege, der aber von Osten her über eine Schotterstraße angefahren werden muss. Da Schotterpisten nicht zu meinen beliebten Straßen gehören (etwas blöd, wenn man in Island mit dem Auto unterwegs ist, ich weiß), entscheide ich mich für den Parkplatz an der Straße und werde dafür mit 20 min mehr Wanderweg belohnt. Anfangs geht der Weg relativ eben, aber es sind zwei steilere Anstiege zu bewältigen und ich bin sehr froh, daß ich meine Teleskop-Stöcke mitgebracht habe. Bis zum ersten Aussichtspunkt bin ich insgesamt etwa 1,5 h unterwegs, zum Lavafeld sind es weiter e25 min.

Am Lavafeld mache ich erst einmal Pause, hier ist es angenehm warm. Und was ist isländischer als seinen Skyr am Lavafeld zu verzehren, im Hintergrund ein feuerspuckender Berg. Die Lava ist hier bereits auf eine Höhe von 16 – 20 m angewachsen und es ist sehr beeindruckend direkt davor zu stehen.

Als ich mich zum Aussichtshügel aufmachen will, wird dieser gerade evakuiert. Es sind hier zu den „Öffnungszeiten“ immer Einsatzkräfte vor Ort, die die Gaskonzentrationen überwachen und Hilfe leisten können. Der Vulkan spuckt heute besonders kräftig (bis zu 300 m hoch schleudert er die Magma) und kleine Lavateilchen fallen auch auf uns, obwohl uns ein Bergrücken vom Vulkan trennt. Zum Glück schon soweit abgekühlt, daß die Kleidung (und die Haut) keine Brandlöcher bekommt.

Zurück am ersten Aussichtspunkt gelingt es mir, diese Naturgewalten auch fotografisch festzuhalten. Als ich ziemlich durchgefroren bin, es weht ein kalter Wind, mache ich mich auf den Weg zum Abstieg. Gerade als ich die Kamera verstaut habe, spuckt der Vulkan natürlich nochmals besonders heftig. Den Abstieg würde ich mir alleine im Dunkeln nicht zutrauen, aber bei Tageslicht und mit Stöcken bewältige ich ihn besser als gedacht. Als ich wieder am Auto bin, bin ich aber ordentlich erschöpft.

3.5.2021 Garður, Reykjanes-Halbinsel

Nachdem ich gestern ausführlich gewandert bin, beschließe ich heute hauptsächlich mit dem Auto unterwegs zu sein und eine kleine Runde um die Reykjanes-Halbinsel zu drehen.

Mein erster Fotostop ist die Hvalsneskirkja etwas südlich von Garður, sie liegt schön im Grünen mit dem Friedhof davor. Ich finde Friedhöfe in anderen Ländern immer sehr spannend, nicht nur fotografisch.
Mein nächster Halt ist der orange Leuchtturm in Stafnesviti, der sich vor dem strahlenden blauen Himmel besonders gut macht. In den Felsen drum herum finden sich auch ein paar Pfützen, so daß sich der Leuchtturm spiegelt. Bei mir zuhause nennt sich das „Batschlachfotografie“.

Danach will mich mein Navi irgendwelche Umwege führen, vermutlich hatte es schlechten Empfang, aber da ich den Weg schon vorher studiert hatte, ließ ich mich nicht in die Irre führen. Und so komme ich gut zum nächsten Stop, der mehr geologisch als fotografisch interessant ist: denn hier kann man zwischen zwei Kontinenten stehen, da hier die eurasische und amerikanische Platte auseinander driften.

Mein letzter Fotostop (Brimketill lava rock pool) liegt an der Südküste und hat mich etwas enttäuscht, im Internet hatte ich da ein sehr schönes Bild gesehen, das aber vermutlich bei höheren Wellen entstanden waren. Auch machte der Wind Langzeitbelichtung mit Teleobjektiv unmöglich, da alles unscharf wurde.

Den Rückweg fuhr ich dann über Grindavik, wo ich mir ein schönes Cafe suchte, um einen verspäteten Lunch einzunehmen. Am Nachmittag war ich wieder zuhause in meinem Hotel und nutzte die Zeit, um Bilder zu sortieren und zu bearbeiten. Außerdem musste ich packen, da es morgen weiter geht auf meiner Tour.

Zum Sonnenuntergang war ich dann noch an einer kleinen Kirche in Garður, die ich beim vorbeifahren schon immer interessant fand. Als Motiv fand ich aber dann das Pfarrhaus daneben hübscher.

4.5.2021 Flúðir, Gullfoss

Die nächsten Tage verbringe ich im Gebiet des sog. „Golden Circle“. Eigentlich hatte ich als Ausgangspunkt hierfür das Geysir Hotel direkt am Großen Geysir gebucht. Leider teilten sie mir zwei Tage (!) vor meiner Anreise mit, daß das Hotel aufgrund der aktuellen coronabedingten Buchungssituation geschlossen sei, eine Alternative konnten sie mir nicht anbieten. Zum Glück konnte ich in Flúðir, das ca. 20 Min. Fahrt von Geysir entfernt liegt, ein hübsches Guesthouse finden. Auch das ist Reisen in Coronazeiten.

Mein erster Stop auf dem Weg war Selfoss für Einkaufen und einen Kaffee, danach bin ich zuerst zum Gullfoss gefahren. Mit dem Wetter habe ich bisher wirklich Glück, traumhafter Sonnenschein, das bin ich in Island so gar nicht gewohnt. Am Gullfoss genoß ich dann das Gute an Reisen in Coronazeiten: Es waren nämlich fast keine Menschen dort, und so hatte ich viel Platz, um diesen mächtigen und beeindruckenden Wasserfall aus unterschiedlichsten Perspektiven zu fotografieren. Da dies mein erster Besuch hier am Gullfoss ist, habe ich das doppelt genossen.

Danach bin ich zu meiner Unterkunft gefahren, da heute mein Online-Isländisch Kurs ist, den ich nicht verpassen wollte. Und auch das hat prima geklappt, die Internetverbindungen in Island in den Unterkünften sind meist sehr gut.

5.5.2021 Flúðir, Brúarfoss, Strokkur

Da für heute erneut Sonnenschein vorhergesagt ist, ist mein Plan für heute zum Brúarfoss zu wandern. Auch hier gehört mir der Parkplatz ganz allein, erst als ich schon am Losgehen bin , biegt ein weiteres Auto auf den Parkplatz ein. Der Weg ist verläuft ohne größere An- oder Abstieg meist direkt am Fluß entlang, und ist streckenweise sehr matschig (so wie in den meisten Informationen beschrieben). Trotzdem bin ich froh, die Wanderstiefel und nicht die Gummistiefel gewählt zu haben, da es sich in ihnen deutlich besser laufen läßt. Viele Vögel begleiten meinen Weg, meist Wasseramseln oder Bachstelzen.

Nach ziemlich genau einer Stunde komme ich beim Wasserfall an, und da ich ja alleine bin, kann ich mein Stativ gut auf der schmalen Brücke aufbauen, ohne gestört zu werden. Den Abstieg zum Wasser hinunter wage ich aber nicht, wenn ich mir hier den Fuß verknackse, ist auch keiner da, der mich rettet. Aber auch von oben ergeben sich verschiedene Perspektiven.

Auf dem Rückweg mache ich auch an den beiden kleineren Wasserfällen, dem Midfoss und dem Hlauptungufoss, einen kurzen Fotostop, aber sie sind natürlich nicht so beeindruckend wie der Brúarfoss.
Gegen Mittag fahre ich dann zum Geysircenter, das tatsächlich offen hat, so daß ich hier auch eine Suppe zum Mittagessen bekomme. Aber auch hier nur vereinzelte Gäste im riesigen Center. Danach stelle ich mein Stativ am Strokkur auf und warte auf die Ausbrüche, dafür nutze ich die Serienbildfunktion, um möglichst nichts zu verpassen. Schwierig war es, den richtigen Bildausschnitt zu finden, da die Ausbruchshöhen doch sehr variieren.

Am Nachmittag bin ich wieder ins Hotel zurückgefahren, die Strecke kenne ich nun gut, um am späteren Abend (die Sonne geht gerade gegen 22.00 Uhr unter) nochmals zum Gulfoss zu fahren. Eigentlich hatte ich auf einen schönen Sonnenuntergang über dem Wasserfall gehofft, aber dazu steht die Sonne aktuell nicht günstig. Trotzdem habe ich auf der Hochebene neben dem Gullfoss-Center einige intressante Aufnahmen machen können, hat hier was von „Wild West Romatantik“. Bis ich wieder im Guesthouse bin, fängt es schon langsam an zu dämmern, so richtig Nacht wird es hier um diese Jahreszeit sowieso nicht mehr.

6.5.2021 Strokkur – Gullfoss – Faxifoss

Heute werde ich nochmals beim Strokkur und beim Gullfoss vorbeischauen, um andere Perspektiven auszuprobieren.

Als erstes bin ich am Strokkur, den ich an diesem Vormittag ganz für mich alleine habe. Später kommen noch zwei Leute, die aber nicht lange bleiben. Ich baue mein Stativ heute so auf, daß ich besser auf das Wasser schauen kann und so früher die Blase erkennen kann, die vor dem Ausbruch entsteht. Am Himmel sind auch fast keine Wolken, so daß sich die Wasserfontäne vor dem Blau schön abzeichnet. Nachdem ich einige Ausbrüche fotografiert und auch mit dem Handy gefilmt habe, drehe ich noch eine kleine Runde durch das Geothermalgebiet. Der große Geysir, der noch viel höhere Fontänen macht als der Strokkur, ist zuletzt im Jahr 2000 ausgebrochen, hier braucht es Erdbeben, um ihn zu wecken.

Anschließend fahre ich weiter zum Gullfoss Center, das aber geschlossen ist. Am Gullfoss selber sind doch tatsächlich einige Touristen. Heute weht hier ein kalter Wind, der die Gischt auf die Fotolinse (bzw den Filter) treibt, dadurch wird das Fotografieren schwierig, da man immer wieder auf kurze windstillere Momente warten muss. Daher genieße ich vor allem den Anblick des mächtigen Wasserfalls.

Auf der Rückfahrt zur Unterkunft halte ich heute auch am Faxifoss, an dem ich in den letzten Tagen immer nur vorbeigefahren bin. Dieser Wasserfall beeindruckt durch seine Breite. Man kann problemlos bis zum Fluß hinunter laufen, auf der einen Seite des Wasserfalls befindet sich auch eine Lachstreppe. Hier, wo die Gischt über die Gräser spritzt, sieht man, daß es nachts noch richtig kalt wird, denn die Gräser sind dick eingefroren. Es sieht aus wie lauter kleine Bergkristalle.

7.5.2021 Reynisfjara – Vík í Mýrdal

Mein heutiges Ziel ist Vík í Mýrdal (was so viel bedeutet wie „Bucht des sumpfigen Tals). Bei einer Fahrzeit von ca. 2 Stunden bleibt Zeit für einen ausgiebigen Fotostop unterwegs. Ich habe mir dafür den schwarzen Strand in Reynisfjara ausgesucht. Hier war ich schon mal, allerdings bei Wind und Regen, daher kenne ich vor allem das Cafe dort.

Heute macht der Sonnenschein mal Pause, bereits ab Hvolsvöllur, wo ich einen kurzen Kaffeestop einlege, regnet und graupelt es leicht. Aber Richtung Vík wird es besser, und so bin ich hoffnungsvoll als ich Richtung Reynisfjara abbiege. Doch als ich dort am Parkplatz ankomme, setzt neuer Regen ein. Ich lasse mich dadurch aber nicht entmutigen und übe mich in Geduld (ein paar Kekse erleichtern die Geduld – das Cafe ist leider nicht geöffnet). Aber es zahlt sich aus und als der Regen nachläßt, packe ich meinen Fotorucksack und wandere zum Strand. Auch hier sind wieder nur wenige Touristen, zeitweise bin ich ganz alleine am Strand. Es gibt immer wieder kurze, leichte Regenschauer und viel Wind, so daß ich gut damit beschäftigt bin, meine Kameralinse tropfenfrei zu bekommen, aber auch die Sonne bricht immer wieder durch.

Ich könnte hier viel Zeit verbringen und einfach nur aufs Meer schauen, und wie die Wellen mit Wucht auf den Strand brechen. Es ist gar nicht ungefährlich hier, wenn ein eine solche Welle erwischt, kann sie einen raus aufs Meer ziehen. Und es gab hier auch schon Tote. Aber auf diese Gefahren wird auf den entsprechenden Warntafeln von safetravel.is auch eindrücklich hingewiesen.

Von Reynisfjara ist es nicht mehr weit nach Vík í Mýrdal, dem Ziel meiner heutiger Etappe. Hier gibt es auch einen Laden von Icewear, dem ich, bevor ich im Hotel einchecke, auch noch einen Besuch abstatte.

Da es auch am Abend eher grau bleibt, mache ich nur noch einen Spaziergang zum Strand. Meine Kamera lasse ich im Hotel. Für morgen ist besseres Wetter angesagt, vielleicht gibt es dann ja Farben zum Sonnenuntergang.

8.5.2021 Vík í Mýrdal – Dyrholaey

Den Vormittag verbringe ich heute in Vík am Strand, da die Sonne so steht, daß die Reynisdrangar (die Felsennadeln vor der Küste) schön beleuchtet werden. Zuerst erklimme ich den Wellenbrecher, der aus lauter großen und kleinen Felsenbrocken besteht, so daß es gar nicht so einfach ist, dort nach vorne zu kommen. Schließlich will ich in keine Spalte rutschen und meine Füße verletzten. Mein lädierter Fuß ist eh schon beleidigt. Aber sowohl vom Kai aus als auch später direkt vom Strand ergeben sich schöne Perspektiven. Und ich probieren verschiedenes aus, auch in Hinblick darauf, daß ich hier heute noch den Sonnenuntergang fotografieren möchte.

Nach einer kurzen Mittagspause im Hotel mache ich mich nachmittags nach Dyrholaey auf, das sind nur ca. 20 Minuten Fahrt von Vík aus. Mein Zielpunkt ist der untere Parkplatz hier, den Weg zum Leuchtturm darf man nur mit 4×4 Wagen befahren. Vom unteren Viewpoint aus gibt es Aussichtsmöglichkeiten nach Reynisfjara und nach Dyrholaey. In den Felsen nisten hier viele Möwen, es soll hier auch Puffins geben, aber die sind wohl eher auf den Felsen weiter draußen. Der Strand von Dyrholaey ist gesperrt, da dort die Gefahr von Felsabbrüchen besteht.

Nach einem leckeren Abendessen im Hotel mache ich mich dann zum Sonnenuntergang nochmals auf zum Strand und werde mit fantastischen Wolkengebilden belohnt. Ein gelungener Abschluß für diesen schönen Tag. Meine Nase hat heute sogar einen leichten Sonnenbrand bekommen, wer hätte das gedacht in Island.

 

9.5.2021 Vík í Mýrdal – Stjórnarfoss – Skaftafell

Bevor ich Vík í Mýrdal verlasse, fahre ich noch zur Kirche hoch. Von hier hat man einen schönen Blick über die Bucht. Leider blühen die Lupinen am Hang vor der Kirche noch nicht, aber man kann schon viele Knospen sehen. Anschließend decke ich mich im Supermarkt mit dem nötigsten ein, meine nächste Unterkunft ist ein Selbstversorger Appartment und bis dahin gibt es nur noch die Minimärkte an den Tankstellen.

Heute ist meine Route nicht so lange, und das ist auch gut so, da ein starker Seitenwind mit plötzlichen Boen herrscht, der das Fahren sehr anstrengend macht. Die Straße führt durch viele Lavafelder, es gibt immer mal wieder kleine Rastplätze, einen davon nutze ich für einen kurzen Stop.

Kurz hinter Kirkjubæjarklaustur geht eine Straße ab zu einem weiteren, wenn auch kleineren Wasserfall – dem Stjórnarfoss. Vom Parkplatz aus kann man in ein paar Minuten zu ihm hinter laufen. All zu lange bleibe ich aber nicht hier, schließlich ist erst die Hälfte der Strecke geschafft und ich bin nach 13.00 in Vík losgefahren.
Die restliche Fahrt lege ich keine Pause mehr ein. Auf der Strecke befinden sich einige Baustellen, die Wasser ableitende Rohre unter der Straße werden erneuert (oder neue verlegt) und man muß jedes mal ordentlich abbremsen, um gut über den Schotter zu kommen. Auch einspurige Brücken gibt es hier viele, aber die Sicht ist ja gut, so daß das kein Problem ist.

Am späten Nachmittag komme ich in der Unterkunft in Svínafell an, und werde sehr freundlich von meinen Gastgebern empfangen. Mein Appartment hat einen fantastischen Bergblick, und ich kann sogar mal wieder deutsch sprechen, denn Klaus, der Vermieter kommt aus Mainz.

Hier in der Umgebung gibt es viele Schaffarmen und die Weiden ringsum sind gefüllt mit kleinen Lämmern. Natürlich nütze ich diese Chance für ein paar Bilder. Abends entstehen dann sogar noch ein paar dramatische Wolken, die schöne Abendstimmungen abgeben. Leider sitzt aber am Horizont eine Wolkenschicht fest, die einen farbigen Abendhimmel verhindert.

10.5.2021 Svartifoss – Sel – Svínafell

Heute vormittag will ich zum Svartifoss wandern, der im Gebiet des Skaftafell Nationalparks liegt. Der Ausgangspunkt für diese Tour ist das Skaftafell Besucherzentrum, das nicht weit von meiner Unterkunft entfernt ist, daher muß ich nur ein kurzes Stück Auto fahren. Das Besucherzentrum hat zwar offen, aber leider das dazugehörige Cafe nicht, wollte ich doch dort nach meiner Tour etwas essen.

Die Wanderung zum Svartifoss dauert etwa 1h und geht meist gemütlich bergauf, am Ende zum Wasserfall muß man natürlich wieder hinuntersteigen. Ich bin heute zwar nicht alleine hier unterwegs, aber als ich am Wasserfall ankomme, ist die Aussichtsplattform leer, und ich kann mir meine Fotoposition frei aussuchen. Ich habe sogar einen leichten Regenbogen im Wasserfall, denn ich habe wieder Glück mit dem Wetter und Sonnenschein, auf der Heide oben bläst auch heute noch ein kräftiger Wind, wenn auch nicht mehr so fies wie gestern.

Der Rückweg verläuft über eine andere Route vorbei an den Torfhäusern in Sel, diese wurden 1912 errichtet und waren bis 1946 bewohnt. Mittlerweile gehören sie dem National Museum und wurden entsprechend restauriert, aber leider sind sie nicht geöffnet. Es wäre interessant gewesen, zu sehen, wie die Leute hier auf Island früher gewohnt haben. Aber auch von außen ergeben sie ein hübsches Motiv. Von hier führt der Weg über eine schmale Fahrstraße wieder zurück zum Besucherzentrum, so daß ich am frühen Nachmittag wieder in meiner Unterkunft bin und Zeit zum Foto bearbeiten habe.

Ich hatte heute auf einen schönen Sonnenuntergang gehofft, aber der Himmel bleibt wolkenlos, so daß ich nur einen Sonnenstern erzeugen kann, als die Sonne hinter den Bergen versinkt.

11.5.2021 Fjallsárlón – diamonds beach – Hali

Heute morgen genieße ich ein letztes Mal beim Frühstück die tolle Aussicht, dann packe ich meine Sachen, verabschiede mich von meinen Gastgebern und mache mich auf den Weg Richtung Osten. Mein heutiges Ziel ist Hali, ca 15 min östlich des Jökulsárlón.

Unterwegs mache ich Halt beim Fjallsárlón, einer kleinen Gletscherlagune westlich des Jökulsárón. Obwohl ist schon zweimal hier in der Gegend war, war ich noch nie bei dieser Lagune. Sie ist deutlich kleiner, dadurch ist der dazugehörige Gletscher sehr viel besser zu sehen, ansonsten ist ihr Wasser eher etwas braun-blau und nicht so strahlenden wie bei ihrer großen Schwester. Ich hatte ja gehofft hier Robben zu sehen, wurde aber leider entäuscht. Bis auf das Boot der Lagunetour war nichts zwischen den Eisbergen zu entdecken. Dafür hatte das Cafe geöffnet, und ich konnte eine Kaffepause machen.

Danach war es nicht mehr weit zum Diamonds Beach. Zuletzt hatten wir auf der östlichen Seite die schöneren Eisblöcke, so daß ich diesen Parkplatz angesteuert habe. Dieses Jahr ist es aber anders, und hier liegen nur sehr wenige Blöcke. Dafür sitzen hunderte von Küstenseeschwalben hier am Strand. Die Eisblöcke sind im Mai auch nicht so schön wie im Winter, da sie natürlich anfangen zu tauen.

Daher fahre ich nach kurzem Aufenthalt weiter ins Hotel. Dadurch daß ich hier in Island aufgrund der kurzen Nächte, so wirklich Nacht wird es eh nicht mehr, deutlich zu wenig schlafe, nutze ich die Chance, daß mein Isländisch-Kurs heute ausfällt für ein Nickerchen. Auch Abends reicht meine Energie nicht mehr, um nochmals zur Gletscherlagune zu fahren, daher mache ich hinter dem Hotel einen Spaziergang an den Schafweiden vorbei. Auch hier in Hali sind Unmengen von Küstenseeschwalben, die einen ordentlichen Lärm machen. Zum Sonnenuntergang gibt es dann sogar noch einen Hauch rosa in den Wolken.

12.5.2021 Jökulsárlón – Diamonds Beach – Hali

Heute morgen ist es locker bewölkt, also bestes Fotografier-Wetter, daher starte ich gleich nach dem Frühstück zur Gletscherlagune des Vatnajökull, dem sog Jökulsárlón, was übersetzt Gletscherflußlagune heißt. Hier sind heute tolle blaue Eisberge zu sehen, auch viele Möwen segeln durch die Lüfte. Der hintere Teil der Lagune ist ziemlich eisfrei, so daß ich mir einen größeren Spaziergang spare, und direkt vom Strand am Parkplatz aus fotografiere.

Anschließend geht es über die Brücke auf die Westseite des diamonds beach, auf der viele Eisbrocken liegen. Schon am Parkplatz habe ich mein erstes Motive, ein große Raubmöwe, die sich durch mich nicht weiter stören läßt.

Am Strand muß ich ein bißchen suchen, bis ich Eisblöcke finden, die mir gefallen. Schöne Blaue gibt es wenige, und wenn dann draußen auf dem Meer. Am Strand fangen die Blöcke an zu schmelzen und sind dann oft nicht mehr so schön. Hier ist der Winter fotografisch die bessere Jahreszeit. Aber ich finde den ein oder anderen Eisblock, der mir gefällt, und dann ist es immer ein Geduldsspiel, auf die richtige Welle zu warten. Als mir dann eine größere Welle über die Füße schwappt, und ich nasse Füße bekommen, beschließe ich, für heute genug Bilder gemacht zu haben und fahre ins Hotel zurück.

Am Nachmittag versuche ich mich dann als Vogelfotograf, aber die Küstenseeschwalben sind sehr schnell und schwierig zu erwischen. Als ich meine Belichtungszeit optimiert habe, gelingt mir auch das ein oder andere scharfe Bild. Zwischendrin, zur Entspannung so zu sagen, entstehen auch ein paar Schafbilder.
Als der Himmel dann zunehmend grauer wird, verbringe ich den restlichen Tag mit Bilder bearbeiten. Auch abends gibt es keine Farbe mehr am Himmel, daher fahre ich nicht mehr zur Gletscherlagune.

13.5.2021 Hali – Skaftafell – Kirkjubæjarklaustur – Skógafoss – Holt

Da ich heute eine längere Strecke zu fahren habe, ist es nicht so tragisch, daß das Wetter nicht so gut ist, obwohl ich bei schönstem Sonnenschein losfahre, und so auch noch einen kurzen Fotostop am Skaftafell einlegen kann. Doch bereits in Kirkjubæjarklaustur, wo ich Mittagspause mache, fallen die ersten Regentropfen. Und um Vík í Mýrdal herum regnet es richtig. Gut, daß die Temperaturen bei 5-6°C liegen, so muß ich keine glatten Straßen befürchten. Meinen nächsten Stop mache ich am Skógafoss, aber auch hier ist das Wetter nicht besser, als begnüge ich mich mit ein paar Handybilder und genieße im Cafe einen Skyrkuchen und Cappuccino.

Bis zu meiner Unterkunft, dem Hotel Anna in Holt; sind es nur noch 20 Minuten und dann habe ich die 250 km geschafft. Dadurch, daß es relativ windstill war, ließ es sich heute gut fahren, trotz so mancher Verzögerungen durch Baustellen oder wenn vor einem eine Herde Rentiere die Straße kreuzt.

Am Abend hoffe ich noch auf ein bißchen Sonne und kurz sieht es so aus, als ob es etwas aufklart, also schnappe ich mir die Kamera für einen Spaziergang. Aber ich bin nicht weit gekommen, da setzt neuer Regen ein.

14.5.2021 Skógafoss – Seljalandsfoss

Heute morgen hat sich, wie vom Wetterbericht versprochen, die Sonne wieder durchgesetzt. So mache ich mich vormittags zum Skógafoss auf, nicht zu früh, da ich die Sonne von Süden in den Wasserfall scheinend haben möchte. Auch heute ist nicht viel los am Parkplatz. Ich steige erstmal die ca 400 Stufen hinauf zum Beginn des Wasserfalls, hier gibt es auch eine Aussichtsplattform über den Wasserfall, mit einem Boden aus Gitter, damit man auch schön nach unten schauen kann. Für mich ist das eine Herausforderung, da ich nicht schwindelfrei bin, und das Stativ mit den Beinen durchs Gitter rutscht. Also reicht es nur für ein Beweisfoto und ich trappe die Stufen wieder hinunter. Dann baue ich mein Stativ unten am Wasserfall auf, hier werde ich sogar mit einem doppelten Regenbogen belohnt. Den ganzen Vormittag sind nur wenige Besucher am Wasserfall, und ich kann viele Fotos ganz ohne störende Touristen im Bild machen. Das erleichtert die Bearbeitung ungemein.

Nach dem Mittagessen nutze ich erstmal den Hot Pot zur Entspannung, bevor ich einen kurzen Spaziergang zu den Pferdeweiden mache.

Zum Seljalandsfoss fahre ich erst abends, denn dann steht die Sonne besser. Nachdem es nachmittags eher grau war, hat es wieder etwas aufgeklart und ich hoffe auf einen schönen Abendhimmel. Ganz erfüllt sich meine Hoffnung nicht, aber ein bißchen Farbe haben die Wolken schon bekommen, und so fahre ich gegen 22.30 Uhr ganz zufrieden zurück zur Unterkunft.

15.5.2021 Þingvellir – Öxarárfoss – Reykjavik

Für meine Fahrt heute nach Reykjavik habe ich beschlossen, nicht den direkten Weg zu wählen. So daß ich, nachdem ich in Selfoss eine Tank-, Kaffee- und Einkaufspause eingelegt habe, nicht auf der Ringstraße weiterfahre, sondern nach Norden abbiege, um über die Road 35 und 36 in den Þingvellir Nationalpark zu fahren.

Dieser Ort ist aus 2 Gründen bedeutsam – mal abgesehen von der tollen Landschaft hier.¨

1) aus historischen Gründen, denn hier tagte früher einmal jährlich im Juni das sog. Alþing, die Versammlung der Wikinger. Es wurde Gericht gehalten und Gesetze erlassen und vermutlich auch gefeiert und Ehen verhandelt. Das jetzige Parlament der Isländer heißt auch heute noch Alþing.

2) aus geologischen Gründen, denn auch hier treffen die amerikanische und eurasische Platte aufeinander, oder besser gesagt, sie triften voneinander weg.

Der Öxarárfoss fällt quasi über den Plattenrand der amerikanischen Platte, und fließt dann im Niemandsland weiter. Vom Parkplatz sind es nur ein paar hundert Meter auf schönen Wegen zum Wasserfall. Ich bin froh diesen „Umweg“ gefahren zu sein, denn es gefällt mir sehr gut hier, wäre auch sicher interessant im Sommer, wenn hier alles grün ist.

Von hier aus geht es dann weiter nach Reykjavik, so viel Verkehr bin ich gar nicht mehr gewöhnt. Das Navi führt mich zwar zielsicher zum Hotel trotz diverser Baustellen, aber die Parkplatzsuche gestaltet sich schwierig. Deswegen nutze ich vorübergehend das nahe Parkhaus, aber hier auf Dauer zu stehen, wäre mir zu teuer. Ich finde dann auch noch einen bezahlbaren Parkplatz, vor allem weil an den Parkuhren nachts und sonntags nichts bezahlt werden muss.

Der Sonnenuntergang verspricht schön zu werden, also packe ich um 22.00 Uhr nochmals meinen Fotorucksack und gehe zum Sunvoyager, um die Abendstimmung einzufangen. Auf dem Rückweg entstehen auch noch ein paar Bilder der Harpa. Leider haben sie durch die Baustelle daneben, die schönen spiegelnden Wasserflächen davor ruiniert, so daß keine Spiegelbilder möglich sind.

16.5.2021 Reykjavík

Den heutigen Vormittag mit bayrischem Himmel nütze ich für einen Stadtspaziergang. Ich war bisher immer nur zum Übernachten in Reykjavik, kenne also die Stadt kaum. Der Teil, in dem noch die schönen bunten kleinen Häuser stehen, gefällt mir sehr gut. Aber um den alten Hafen und die Harpa herum entsteht ein Hochglanzviertel, das mir nicht so zusagt. Aber natürlich schaue ich erneut bei der Harpa vorbei, die um diese Tageszeit schön sonnenbeschienen ist. Außerdem eignet sich der Himmel gut für Langzeit-Wolkenaufnahmen.
Da der Himmel zunehmend grauer wird, mache ich Siesta im Hotel. Für den späten Nachmittag habe ich die Fotografie der Hallgrímskirkja geplant, da dann die Sonne dafür richtig steht. Leider war der Sonne nicht klar, daß sie dafür auch scheinen muß, daher sind alle Bilder der Kirche. ziemlich grau geworden. Die geografischen Muster auf dem Platz vor der Kirche sehen aber auch in diesem Licht gut aus. Aber auch hier muß ich erst wieder E-Scooter aus dem Bild räumen.

Leider bleibt der Himmel den restlichen Abend grau, so daß sich keine schönen Abendstimmungsbilder mehr ergeben. Nur kurz vor Sonnenuntergang zaubert die Sonne noch einen rosa Schein über die Stadt, aber so kurz, daß sich ein erneuter Spaziergang zur Kirche nicht rentiert hätte, ich hätte es nicht rechtzeitig geschafft.

17.5.2021 Kleifarvatn – Garður

ach einem späten Frühstück verlasse ich die Stadt. Meine erste Station ist der Kleifarvatn im Reykjanesfólkvangur Nationalpark. Dazu biege ich in Hafnarfjörður auf die Route 42 nach Süden ab. Diese Straße führt mich in vielen Kurven bergauf und bergab zum Kleifarvatn, einem großen See. Unterirdisch hat er am südlichen Ende auch warme Quellen, die ihn speisen. Und es lebt ein Seeungeheuer hier, das hat sich aber nicht blicken lassen.

Ähnlich kurvig geht es danach weiter, bis ich im Süden auf die Route 427 treffe, die mich vorbei am Vulkan nach Grindavik bringt, wo ich (im schon bekannten Cafe) meine Mittagpause einlege. Und von dort aus fahre ich erst mal ins Hotel.

Nachmittags mache ich mit der Kamera einen kleinen Strandspaziergang. Es ist schön sonnig und auch relativ windstill hier, so daß ich mir ein schönes Plätzchen aussuche, um mich hinzusetzen und drauf zu warten, daß einige der vielen Vögel hier am Strand an mir vorbeispazieren.

Am Abend beobachte ich von meinem Fenster aus, daß die Abendstimmung sich schön entwickelt, also packe ich nochmals die Kamera und fahre zum Strand für ein paar stimmungsvolle Sonnenuntergangsbilder.

18.5.2021 Fagradalsfjall – nochmals Vulkan

Nachdem der Hotelchef mir beim Einchecken erzählt hat, daß der Anstieg zum Vulkan nun viel angenehmer ist, da sie einen Weg gebaut haben, der die steilen Stellen ausgleicht, habe ich mich entschieden, heute nochmals dort hinauf zu steigen.

Nach einem kurzen Stop in Grindavík, um mich mit Proviant zu versorgen, fahre ich weiter zum Vulkan. Heute ist hier weniger los, da kein Wochenende ist. Ich wähle wieder den Parkplatz weiter weg, da meine Off-Road-Fahrkünste zwar etwas besser sind als zum Beginn der Reise, aber die Strecke zum anderen Parkplatz mit einigen Steigungen, traue ich mir dann doch noch nicht zu.

Durch den neuen Weg ist der Anstieg deutlich einfacher und so bin ich in einer guten Stunde beim ersten Aussichtspunkt, zuvor hatte ich hierher 30 Minuten länger gebraucht. Ich mache hier erst mal eine kleine Pause. Der Vulkan ist in den vergangenen 2 Wochen deutlich größer geworden, und die Lava hat das Tal vor mir schon zur Hälfte gefüllt. Der Ausbruch ist schon von hier sehr faszinierend anzusehen, und auch anzuhören, denn der Vulkan macht ordentlich Lärm.
Diesmal will ich aber auch auf den Bergrücken nahe am Vulkan, der ja das letzte Mal gesperrt war. Nach weiteren 30 – 45 Min. (so genau kann ich das nicht sagen, denn ich musste ja zwischendrin fotografieren) stehe ich auf dem Bergrücken nur ein paar hundert Meter vom feuerspeienden Ungeheuer entfernt. Einen Ausbruch hier oben zu erleben ist unbeschreiblich, man spürt sehr deutlich die Wärme. Videos und Fotos können diesen Eindruck nur sehr eingeschränkt wiedergeben. Ich bin sehr froh, daß ich mich ein zweites Mal auf den Weg zum Vulkan gemacht habe, denn dieses Erlebnis so nahe ist einmalig. Ich halte hier oben einige Ausbrüche in Fotos und Video fest, bevor ich mit dem Abstieg beginnen. Das erste Stück vom Bergrücken ist für mich etwas kniffelig, vermutlich aber mehr die Vorstellung, daß wenn ich hier abstürze, ich sowohl rechts als auch links in einem aktiven Lavafeld lande.

Zurück am ersten Aussichtspunkt genieße ich nochmals den Ausblick auf den Vulkan und verzehre meinen mitgebrachten Skyr, danach geht es zurück zum Auto und wieder ins Hotel. Heute bin ich ziemlich erledigt und schlafe schon vor Sonnenuntergang ein. Ich denke, daß das nicht nur durch die körperliche Anstrengung bedingt war, denn beim ersten Mal war das nicht so stark, sondern daß ich auch eine ordentliche Portion Gas eingeatmet habe, so nahe am Vulkan.

19.05.2021 Garður – Stafnesviti

Heute ist relaxen angesagt. Ich nutze die Zeit, um die Fotos vom Vulkan zu sichten, Bilder zu bearbeiten und an meinen Blogs zu schreiben. Ich hätte auch gerne noch die blaue Lagune besucht, aber diese ist zur Zeit leider nur von Donnerstag bis Sonntag geöffnet.

Am Nachmittag fahre ich nochmals zum orangen Leuchtturm in Stafnesviti. Auf dem Weg dorthin passiere ich große Gebiete, auf denen Enten brüten. Auch das war vor zwei Wochen noch nicht so. Über mir kreisen nun auch Küstenseeschwalben, die hier Kría heißen, genau so klingt auch ihr Schrei. Gerade als ich beim Leuchtturm ankomme, setzt Regen ein, aber meist läßt sich das in Island aussitzen und so warte ich einige Minuten im Auto bis der Regen wieder nachläßt. Auch mit dramatischen grauen Wolken macht sich der Leuchtturm gut. Leider gibt es heute weniger Pfützen für eine Spiegelung als vor 2 Wochen. Gerade als ich mein Stativ aufgebaut habe, kommt ein großer Schäferhund vorbei, der mich kritisch beäugt. Aber er ist friedlich und nachdem er mich etwas beschnüffelt hat, geht er seiner Wege.

Am späteren Nachmittag wollte ich eigentlich nochmals Islandpferde fotografieren, aber die Pferde wollten nicht mitmachen. Daher bin ich nochmals zum Strand gegangen, um Vögel zu fotografieren.

Der Sonnenuntergang bleibt recht dunstig, aber da es mein letzter in diesem Urlaub ist, fahre ich erneut zum Strand und beobachte wie eine rote Sonne im Meer versinkt. Eigentlich könnte es sehr idyllisch sein, wenn nicht ein paar Jugendliche mit ihren Motorrädern sinnlosen Lärm erzeugt hätten.

20.5.2021 Heimflug

Da mein Flieger heute erst mittags abhebt und nicht wie sonst so oft in aller Frühe, habe ich Zeit für ein gemütliches Frühstück, anschließend packe ich meine Dinge zusammen und fahre zum Flughafen. Leider kann ich aus dem Flugzeug keinen Blick mehr auf den Vulkan werfen, da es heute regnerisch und wolkig ist.