Login

Login

Fotoreise Island Polarlicht (Jökulsarlon)

19.1.2019 – Ankunft in Reykjavik

Nachdem die Teilnehmer/innen von verschiedenen Flughäfen in Keflavik angekommen sind, fahren wir direkt weiter nach Hella im Süden Islands. Unterwegs kämpfen wir uns durch einen starken Schneesturm. In Hella erwartet uns aber ein klarer Himmel mit einen beinahe vollem Mond. Nach dem Abendessen ziehen jedoch die Wolken auf und Schneeregen setzt ein. Alle Polarlicht Checks sind negativ.

20.1.2019 – Hella – Vik – Jökulsarlon

Nach dem Frühstück beginnt die längere Fahrt von ca. 300 km in den Osten des Landes. Bei leichtem Schneefall verlassen wir Hella und folgen der N1 Ringstrasse über Hvollsvöllur nach Vik. Die Wetterbedingungen werden zunehmend besser und bei unserem Mittagsstopp in Kirkjubaejarklaustur scheint sogar die Sonne.

Gegen 15 Uhr erreichen wir die Gletscherlagune Jökulsarlon. Die Lagune ist gefüllt mit grossen Eisblöcken, die den Ausfluss ins Meer verstopfen. Daher finden wir auch nur wenige kleinere Eisblöcke auf dem Schwarzen Strand. Dennoch lassen sich diese bei anfänglich orangem und nachgträglich lila Licht gut in Szene setzen. Wie immer gilt es Vorsicht walten zu lassen und nicht von den Wellen überrascht zu werden ….was nicht immer gelingt.

Nach dem Untergang der Sonne fahren wir zu unserer Unterkunft, die nur 12 km von der Gletscherlagune entfernt liegt.

21.1.2019 – Jökulsarlon

In der Nacht regnet und windet es sehr stark. Auch morgens hält das schlechte Wetter vorerst an. Wir bereiten uns für eine Theoriesession im Hotel vor. Der Himmel in Richtung Gletscherlagune zeigt jedoch nach dem Frühstück leichte Aufhellung und Wolkenstrukturen.

Wir packen unsere Fotorucksäcke und fahren die 12 km zur Lagune, wo wir in einen starken Schneegraupelsturm geraten und uns die Rückkehr ins Hotel oder einen Kaffeestopp im Info Center überlegen. Wir entscheiden uns dann doch an den schwarzen Strand zu gehen. Der Himmel reisst nach und nach auf und wir werden mit einem fantastischen Licht zum Sonnenaufgang belohnt.

Nach über zwei Stunden kehren wir zum Mittagessen ins Hotel zurück. Nachmittags fahren wir erneut zur Lagune und hoffen auf ähnlich gutes Licht. Doch die inzwischen aufgezogene düstere Wolkendecke bleibt.

Alle Bilder mit iPhone Xs Max in DNG aufgenommen.

22.1.2019 – Breiðamerkurjökull – Ice Cave Tour

Heute steht ein weiteres Highlight auf dem Programm und das Wetter spielt mit. Die Vorhersage zeigt einen wolkenlosen Sonnentag. Nach einem frühen Frühstück treffen wir unseren Guide in der Base von Glacier Adventure in Hali. Normalerweise starten die ersten Tours um 9 Uhr. Als Fotografengruppe haben wir einen Start der Tour bereits um 7:30 Uhr vereinbart. Dies müsste uns dann 1-1.5 Stunden Zeit alleine in dem Ice Cave ermöglichen.

Nach einer 15 minütigen Fahrt über die N1 Rundstrasse und dann über eine schneebedeckte Schotterpiste erreichen wir einen Parkplatz in der Nähe der Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull Gletschers.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts reichte die Gletscherzunge fast bis ans Meer, jetzt ist sie über 3 km von der Küste entfernt. Am Rand des Gletschers haben sich Seen gebildet, wie der Breiðárlón und der bekannte Jökulsárlón.

Martin, unser Guide, verteilt die Helme, welchen wir in der Eishöhle später aufsetzen müssen. Nachdem wir die Spikes über die Schuhe ziehen, wandern wir los. Nach ca. 15 Minuten erreichen wir die Gletscherzunge und steigen auf den Gletscher auf. Die lange isländische Winterdämmerung hellt die Landschaft bereits 2 Stunden vor Sonnenaufgang so auf, dass wir ohne Stirnlampen die über einstündige Gletscherwanderung machen können. Durch den Schneefall des Vortages und die Schneeverwehungen sind keine Spuren zu sehen.

Nach etwas mehr als einer Stunde erreichen wir den Blue Ice Cave kurz vor Sonnenaufgang und sind überwältigt von der Schönheit des „Glaspalastes“ mitten in der Landschaft. Das Eis zeigt verschiedene Blautöne, sowie weisse, grüne und gelbe Eisfarben. Wir beginnen sofort mit dem Fotografieren und können in Ruhe die Höhle erforschen und fotografieren bevor die nächste Tourgruppe erscheint.

Mit dem Eintreffen der nächsten Gruppen verlassen wir die Haupthöhle und gehen weiter zu einer nahegelegenen, ehemaligen Eishöhle. Immer noch stehen zwei imposante Eisbögen von dieser sich nun auflösenden Höhle. Martin, seilt sich vom Dach des Torbogens ab.

Von hier wandern wir weiter bis zum Ufer des Jökulsarlons. Hier fliesst der Gletscher in den See und wir können einige kleinere Abbrüche der Eisblöcke ins Wasser mitverfolgen.

Unsere Wanderung zurück erfolgt bei schönstem goldenen Licht entlang des Seeufers und dann erneut über den Gletscher bis zum Ausgangspunkt. Die GPS Aufzeichnung zeigen eine Tageswanderung von ca. 12 km. Mit dem Superjeep fahren wir zurück nach Hali.

Nach dem Abendessen fahren wir gegen 21 Uhr nochmals zur Gletscherlagune Jökulsarlon und können bei klarem Himmel und hellem Mondlicht einen tiefen Polarlichtbogen über dem See fotografieren. Dieser löst sich dann aber kurze Zeit später wieder auf.

Nach diesem anstrengenden aber unvergesslichen Tag fallen wir müde und happy ins Bett.

23.1.2019 – Jökulsarlon

Dass der heutige Tag ebenfalls wieder ein wunderschöner Wintertag werden wird, können wir schon früh von unserer Unterkunft sehen. Über dem Meer in Richtung Osten gibt es keine Wolken und die typischen orangen Farben sind schon während der langen Dämmerungsphase sichtbar.

Nach dem Frühstück fahren wir erneut zur Gletscherlagune und verbringen – mit Ausnahme der Mittagspause – den ganzen Tag hier. Das Licht zum Sonnenaufgang ist einmalig. Zuerst zeigen sich über dem Gletscher und dem Vulkan die blau-lila Farben am Himmel, die dann immer mehr in Orange übergehen.

Die vielen glasklaren Eisblöcke am schwarzen Strand beginnen im Gegenlicht zu leuchten. Mit Langzeitbelichtung fotografieren wir, wie das Meerwasser diese „Diamanten“ umspült. Dabei heisst es, die Wellen im Auge zu behalten, damit man nicht plötzlich im Wasser steht.

Nachmittags sind wir auf der anderen Seite der N1 Ringstrasse und fotografieren die Eisblöcke in der Lagune. Viele größere Eisblöcke sind am Durchgang zum Meer auf dem Untergrund aufgelaufen und verhindern, dass die Blöcke ins Meer gespült werden. Wir suchen in der Vielzahl von Strukturen und Formen nach geeigneten Details.

Nach dem Abendessen fahren wir ein drittes Mal heute zur Gletscherlagune. Die Polarlichtaktivitätsvorhersage ist hervorragend und der Himmel soll klar bleiben. Kurz nach der Ankunft ist schon ein Bogen über der Lagune sichtbar. Der Mond geht um 20:40 Uhr auf. Er versteckt sich zuerst aber hinter einer Wolkendecke und erhellt die Landschaft nachdem er bis über die Wolkendecke gestiegen ist.

Plötzlich steigt das Polarlicht in Streifen nach oben und tanzt über uns. Bögen schiessen über uns hinweg und bilden immer neue Formen. Was für ein Spektakel. Der mit hellem Schnee bedeckte Vordergund ermöglicht kürzere Verschlusszeiten und somit das Einfangen der feinen Strukturen am Himmel.

Gegen Mitternacht wird die Dunst- und Nebeldecke immer stärker. Zufrieden und mit jeder Menge guter Bilder fahren wir ins Hotel zurück.

24.1.2019 – Hali – Skaftafell – Vik

Leider müssen wir heute aus der Jökulsarlon Region abreisen. Nach dem Frühstück verlassen wir unsere Unterkunft in Hali und fahren nach Skaftafell.

Unmittelbar neben dem Skaftafellsjökull, nur durch einen Bergrücken getrennt, liegt der Svinafellsjökull, eine zweite Gletscherzunge des Vatnajökull. Der Svinafellsjökull ist kleiner und schmaler als sein westlich liegender großer Bruder, aber ebenfalls sehr beeindruckend und natürlich einen Besuch wert, zumal er sehr nah an der Ringstraße liegt. Wir fahren die 2 km Schotterpiste zur Gletscherlagune und fotografieren das blaue Eis, welches bei der bewölkten Lichtstimmung noch blauer erscheint.

Über Kirkjubaejarklautur gelangen wir nach Vik, wo wir eine Nacht verbringen werden. Vor dem Abendessen kümmern wir uns um die Bearbeitung der Bilder und fahren gegen 20:30 Uhr nach Dyrholaey nachdem wir über dem Hotel Sterne und Polarlichtstreifen gesehen hatten. Von unserer Fotolocation am Vogelfelsen in Dyrholaey sehen wir starkes Polarlicht hinter dicken Wolken. Da die Wetterlage sich nicht ändert, fahren wir zurück zum Hotel und beobachten weiter den Himmel.

Um 23 Uhr entdecken wir erneut einen leicht grünen Bogen und Sterne am Himmel. Wir packen unsere Ausrüstung und fahren nach Osten zu einem Flusslauf in absoluter Dunkelheit und erleben erneut ein beeindruckendes Polarlichtnaturschauspiel. In der Zwischenzeit ist auch der Mond aufgegangen und erhellt die Schneelandschaft.

25.-26.1.2019 – Vik – Selfoss – Keflavik

Unser langer Rückreise Tag nach Keflavik wird von tollem Winterwetter begleitet. Die Sonne bleibt den ganzen Tag tief am Himmel und erleuchtet die Landschaft mit warmem, goldenem Licht. Ohne Fotostopps gelangen wir nach über 300 km Fahrt zur letzten Unterkunft in Gardur.

Zum Sonnenuntergang gehen wir zum 200 m entfernt liegenden Gardur Leuchtturm und können ihn mit farbigem Abendhimmel toll im Bilde festhalten. Nach dem Sonnenuntergang machen wir unsere Bildbesprechung. Beim gemeinsamen Abendessen lassen wir die tolle Fotowoche ausklingen. Heute Nacht ist erneut hohe Polarlichtaktivität gemeldet. Wind, Wolken und Schneefall verhindern aber die Möglichkeit das Polarlicht zu sehen. Daher gönnen wir uns noch ein paar Stunden Schlaf bevor wir um 3:45 Uhr zum Flughafen aufbrechen. Bei der Abreise sind Sterne und eine Polarlichtbogen am Himmel sichtbar.

Wir durften in dieser Woche dreimal Polarlichter erleben und fotografieren. Zufrieden reisen die Teilnehmer der Fotoreise nach Hause.

Bilder von Teilnehmerinnen Elke und Irene zur Verfügung gestellt.