5.1.2019 – Ankunft in Reykjavik
Die Anreise einiger Teilnehmer wurde durch das Wetterchaos in Süddeutschland und der Schweiz beeinträchtigt. Doch mit bis 4 Stunden Verspätung treffen alle im Hotel in Reykjavik ein. Beim ersten gemeinsamen Abendessen besprechen wir den Ablauf der Reise und prüfen danach regelmässig die Wettersituation. Die hohe Polarlichtaktivität nutzt nichts, da sich über Reykjavik eine dicke Wolkenschicht befindet und auch regelmässiger Schneefall einsetzt.
6.1.2019 – Reykjavik – Thingvellir – Geysir
Um 10 Uhr verlassen wir mit all unserem Gepäck das Hotel und fahren zum 50 km entfernten Thingvellir Nationalpark.
Þingvellir (Thingvellir) ist ein historischer Ort und ein Nationalpark in Island, östlich von Reykjavík, bekannt für das Althing, das Parlament Islands vom 10. bis zum 18. Jahrhundert. Dort befinden sich außerdem die Thingvellir-Kirche und die Reste alter Steinhäuser. Der Park befindet sich in einer Grabenbruchzone, die durch das Auseinanderdriften von 2 tektonischen Platten entstanden ist. An der Almannagjá-Schlucht wird das an den imposanten Felsspalten und Rissen sichtbar.
Vor Ort sind bereits einige Busse und jede Menge Besucher. Wir suchen uns aber unsere Positionen, um die markaten Abbruchkante zu fotografieren. Schöne zarte Lichter und Farben zeigen sich am Himmel. Zwischenzeitlich setzt leichter Regen und Schneefall ein.
Der Öxarárfoss Wasserfall, der über die Kane stürzt, befindet sich östlich vom neuen Info Center. Hier können wir unsere ersten Übungen mit Langzeitbelichtung und Graufilter machen.
Auf der Fahrt zu unser Unterkunft direkt neben dem Geysir begleiten uns düstere Schnee- und Regenwolken. Nach der Ankuft statten wir dem Geysir einen Besuch ab und erhalten so schon einen Eindruck dieses Naturphänomens. In den kommenden Tagen werden wir noch mehrmals die Gelegenheit haben den Geysir Ausbruch zu fotografieren.
7.1.2019 – Gullfoss – Geysir
Nach mehreren Tagen mit Schmuddelwetter ist für heute Aufhellung mit Sonnenschein angekündigt. Daher fahren wir bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang zum Gullfoss Wasserfall. Wir sind die ersten, die bei dieser beliebten Sehenswürdigkeit eintreffen. Der Fluss führt sehr viel Wasser und erzeugt jede Menge Gischt, die trotz wenig Wind in unsere Richtung getrieben wird. Leider ist es nicht möglich von der attraktiven Frontposition Bilder zu machen, da Kamera und Linse permanent nass würden.
Wir steigen hinauf auf die Kante der Schlucht und fotografieren den Wasserfall zum Sonnenaufgang von oben. Die Aufhellungen führen auch zu deutlich kälteren Temperaturen.
Der Gullfoss [‚kʏtl̥ˌfɔsː] (isl. gull = „Gold“, foss = „Wasserfall“) ist ein Wasserfall des Flusses Hvítá im Haukadalur im Süden Islands. Der Wasserfall gehört mit Þingvellir und den benachbarten Geysiren zum sogenannten Gullni hringurinn (Golden Circle, dt. wörtlich: „Goldener Ring“ oder „Goldene Rundfahrt“) der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Islands.
Seine durchschnittliche Wasserführung beträgt etwa 109 m³/s, im Sommer etwa 130 m³/s. Der größte bisher gemessene Abfluss betrug 2000 m³/s.
Der Wasserfall besteht aus zwei Stufen, von denen die erste 11 m und die zweite 21 m Höhe besitzt. Diese beiden Kaskaden stehen etwa rechtwinklig zueinander. Von der zweiten Stufe stürzt das Wasser in eine Schlucht, die vom Wasserfall bis zur Verbreiterung zum Tal 2,5 km lang ist und eine Tiefe von 70 Metern erreicht. Die Wasser der Hvítá und nicht zuletzt die bisweilen auftretenden Gletscherläufe haben diese Schlucht seit der Eiszeit vor 10.000 Jahren um durchschnittlich 25 cm im Jahr ausgefräst. Zwei Gletscherläufe im 20. Jahrhundert sind bekannt, 1930 und 1948. Bei diesen wurde die Schlucht völlig mit Wasser gefüllt, so dass die niedrigere Wasserfallstufe zeitweilig darunter verschwand.
Nach unserer Mittagspause im Gullfoss-Infocenter fahren wir zum Geysir. Wir können die regelmässigen Ausbrüche in tollem Goldene Stunde Licht fotografieren.
Ein Geysir, auch Geiser, ist eine heiße Quelle, die ihr Wasser in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen als Fontäne ausstößt. Einen solchen Ausbruch bezeichnet man als Eruption. Namensgebend für Geysire war der Große Geysir auf Island.
Der Geysir Strokkur befindet sich neben dem nur noch selten ausbrechenden Großen Geysir im Heißwassertal Haukadalur auf dem Gemeindegebiet von Bláskógabyggð im Süden der Insel. Seine Ausbrüche erfolgen regelmäßig im Abstand von ca. 10 Minuten und manchmal bis zu dreimal kurz hintereinander. Die kochende Wassersäule des Strokkur erreicht eine Höhe von 25 bis 35 Meter.
Nach der Rückkehr ins Hotel treffen wir uns vor dem Abendessen zu einer weiteren Theorie Session zum Thema „Einführung in die Fotografie“.
Um 21 Uhr fahren wir in Richtung Hochland und begeben uns in ein Gebiet ohne direkte Lichtverschmutzung. Bereits bei der Ankunft entdecken wir den Polarlichtbogen über uns. Die Teilnehmer können nun das Gelernte anwenden und Stativ und Kamera für das nächtliche Fotoshooting vorbereiten. Viele der Gäste auf dieser Fotoreise haben noch nie Polarlicht gesehen und sind begeistert als sich das Grün auf den Displays der Kameras zeigt. Neben dem aktiven Polarlicht ist auch der Sternenhimmel und die Milchstrasse über uns sehr faszinierend.
Nach zwei Stunden kehren wir ins Hotel zurück.
8.1.2019 – Faxifoss – Skalholt – Kerid – Selfoss
Über eine Stunde vor Sonnenaufgang fahren wir zum ca. 15 min. entfernten Faxifoss. Der Himmel ist bereits rot gefärbt. Bei unserer Ankunft ziehen aber Wolken auf und den erhoffte blutroten Himmel gibt es leider nicht. Die Umgebung des Wasserfalls ist von der Gischt total vereist und viele Stellen kann man nur mit Schuhspikes erreichen.
Der Faxi ist ein Wasserfall im Süden Islands. Er wird auch Vatnsleysufoss genannt.
Dieser Wasserfall im Tungufljót liegt nahe der Biskupstungnabraut, der Straße 35 und kann durch einen kurzen Abstecher bei der Golden Circle-Tour erreicht werden. Er ist 8 km von Skálholt sowie 12 km von Geysir und Gullfoss entfernt, mit dem er keineswegs zu vergleichen ist.
Von hier fahren wir weiter nach Skalholt südlich des Faxiwasserfalles. Wir besuchen die historischen Ruinen der alten Klosteranlage und die neue grosse Kirche.
Das Gut Skálholt liegt im Süden Islands in der Gemeinde Bláskógabyggð. Es war vor der Reformation Sitz des katholischen Bistums Skálholt und danach bis 1801 evangelischer Bischofssitz.
Wir folgen der Strasse nach Selfoss und erreichen den Krater Kerid. Der Himme hat sich in der Zwischenzeit sehr verdunkelt und es beginnt leicht zu schneien. Trotzdem besteigen wir die Kraterwand und wandern einmal um den ganzen Kegel. Wir fotografieren die tolle Location und den weiten Ausblick von mehreren Positionen. Wir können die farbigen Gesgeinsschichten im Krater erkennen und erahnen wie diese bei Sonnenlicht erstrahlen.
Der Kerið ist ein Kratersee in Island. Er ist der östlichste von fünf Kratern der zum postglazialen Grímsnes-Vulkanfeld gehörenden Kraterreihe Tjarnarhólar, die ihrerseits zum Eruptionsgürtel im Reykjanes–Langjökull–Gebiet zählen. Kerið liegt in der Region Suðurland an der Straße von Selfoss ins Haukadalur
In der drittgrössten Stadt Islands – Selfoss – machen wir einen späten Mittagsstop und fahren dann die ca. 70 km bei Regen zurück ins Hotel.
9.1.2019 – Greenhouse Fridheimar
Heute erwarten wir den ganzen Tag ausgiebige Regenfälle. Daher verbringen wir den ganzen Morgen im Hotel und erweitern das fotografische Wissen mit fachlichen Präsentationen und Infos.
Zum Mittagessen haben wir eine Reservierung in dem Gewächshaus Restaurant Fridheimar in Reykholt, wo 10 10% der Isländischen Tomaten erzeugt werden.
Der Hof Fridheimar liegt keine 18 Kilometer von unserem Hotel entfernt. Tomaten in Island sind etwas ganz Besonderes sind.
In der Plantage von Helena Hermundardottír und ihrem Mann Knútur Rafn Ármann wird die rote Frucht auf vielerlei Art vermarktet. Es gibt Tomatensuppen und Tomatenshakes, und natürlich werden die Tomaten auch im großen Stil verkauft. Mehr als eine Tonne Tomaten werden hier täglich für den heimischen Markt produziert. Die Wärme kommt aus heißen Quellen und das Licht von Ökostrom. So bekommen die roten Früchte, was sie zum Gedeihen brauchen.
Vor 20 Jahren haben Helena und ihr Mann mit Pfeffer, Gurken und Tomaten angefangen – in Gewächshäusern ohne künstliche Beleuchtung. Mit dem Licht kam die Spezialisierung auf die Tomaten, denn die reagieren sehr gut auf das Kunstlicht. Befruchtet werden die Tomaten mit Hummeln, die jede Woche in Kartons mit 60 Arbeiterinnen und einer Königin aus Holland und Belgien geschickt werden. Und die machen dann ihren Job. Was nicht für den Verkauf taugt, kommt direkt ins eigene Restaurant und wird in der Küche verarbeitet. Weggeschmissen wird hier nichts.
Auf dem Rückweg prüfen wir die Zugangswege zum Bruarfosswasserfall, den wir morgen besuchen wollen. Die Landbesitzer haben viele Zugangswege abgeriegelt, da sie die aufkommenden Touristenmassen nicht mehr in Ihrer Ferienhaussiedlung haben wollen.
Zurück im Hotel kümmern wir uns um unsere Bilder. Morgen wird eine Bildbesprechung stattfinden. Es regnet den ganzen Tag bis tief in die Nacht. Gegen Mitternacht klärt der Himmel auf und um 01:00 Uhr ist sogar schwaches Polarlicht am Horizont sichtbar. Da wir am kommenden Morgen eine Wanderung zum Bruarfoss machen wollen, fahren wir heute nicht mehr zum Polarlicht Fotoshooting (die Aktivität ist zu gering).
11.1.2019 – Bruarfoss
Nach dem gestrigen Regentag ist heute sonniges Wetter vorhergesagt. Daher verlassen wir das Hotel bereits um 8:30 Uhr und fahren zum 13 km entferngen Parkplatz des Wandertrails zum Bruarfoss. Der Weg führt über sumpfiges Terrain, durch Wiesen, kleine Wälder, Büsche und über Flussl
äufe. Bei Dunkelheit brauchen wir etwas länger als erwartet und erreichen den Wasserfall nach 1.5 Stunden Wanderung gegen 10:30 Uhr.
Wir werden für den Einsatz mit einem wunderschönen Sonnenaufganglicht an dem für mich schönsten Wasserfall Island belohnt. Wir verbringen über zwei Stunden hier und sind erstaunt, dass keine anderen Besucher eintreffen. Die Sperrung des kurzen Zugangs durch die Ferienhaussiedlung und der 3.5 km Wanderweg hält offenbar viele davon ab. Damit haben die Landeigentümer eines Ihrer Ziele erreicht. Sie wollen die Zerstörung der fragilen Fauna eindämmen und stoppen.
Der Bruarfoss wird von vielen als schönster Wasserfall Islands gehandelt. Grund dafür ist das tiefe Blau des Wassers, das den Bruarfoss hinunterstürzt. Der Wasserfall ist jedoch längst kein Geheimtipp mehr. Seine Abgeschiedenheit und das Fehlen einer Beschilderung machen ihn trotzdem noch zu einem der weniger besuchten Sehenswürdigkeiten in Island.
Zufrieden und mit tollen Eindrücken und vielen Bildern wandern wir zurück zum Parkplatz. Unsere späte Mittagspause machen wir im Geysir Info Center und fahren dann noch zu einem nahegelegenen Bauernhof. Hier können wir Island Pferde porträtieren.
Das Islandpferd, auch Isländer genannt, ist eine aus Island stammende, vielseitige und robuste Pferderasse, die dank ihres kräftigen Körperbaus auch von Erwachsenen geritten werden kann. Islandpferde gehören zu den Gangpferden, da die meisten von ihnen nicht nur über die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp verfügen, sondern zusätzlich über die genetisch fixierten Gangarten Tölt und/oder Pass. Als „Islandpferd“ anerkannt werden nur reingezogene Tiere, ohne Fremdbluteinkreuzung, deren Abstammung lückenlos bis nach Island zurückzuverfolgen ist. In Island ist die Einfuhr von Pferden zur Vermeidung von Krankheiten verboten. Daher können Pferde, die in Island geboren wurden und einmal die Insel verlassen haben, nicht wieder nach Island eingeführt werden.
Gegen Abend ziehen Wolken auf und machen auch heute Abend eine Polarlicht Sichtung unmöglich.
11.1.2019 – Geysir – Hruni – Gardur
Unser Rückreisetag nach Keflavik zeigt sich wieder von der regenreichen Seite. Wir werden den ganzen Tag von Nebel und Nieselregen begleitet.
Unser erstes Ziel ist der Hot Pot von Hruni in der Nähe von Fludir. Ein Hot Pot (isl. heitur pottur) ist eine natürliche Badegelegenheit, die in der Regel von heißem Thermalwasser aus einer heißen Quelle gespeist wird.
Nach einem kurzem Fußweg vom Parkplatz aus, durch Hügel hindurch, fällt der Hot Pot ins Auge. Es gibt dort ein schnuckeliges Umkleidehäuschen mit dem direkten Zugang zu einem kleinen Badebecken aus Stein. Rechts neben dem Häuschen gibt es zwei weitere, natürliche Badepools, mit glasklarem Wasser. Die Wassertemperatur beträgt ca. 36-38 Grad. An diesem Hot Pot hängt ein kleines Kästchen in das eine Spende egal wie klein oder GROSS für den Erhalt dagelassen werden darf.
Bei unserer Ankunft treffen wir berreits auf ein Pärchen aus Kanada, das die warmen Quellen geniesst.
Unweit des Hot Pots befindet sich die kleine Kirche. Bereits um 1200 gab es hier eine Kirche. Die jetzige Kirche wurde 1865 errichtet.
In Selfoss machen wir einen Mittagsstopp und fahren danach direkt zu unserer Unterkunft in der Nähe des Flughafens. Wegen des schlechten Wetters verzichten wir auf weitere Fotostopps. Unweit des Hotels können wir den schönen alten Leuchtturm von Gardur fotografieren.
* Fotos mit iPhone Xs Max Kamera
12.1.2019 – Rückreise
Früh morgens geht es zum nahegelegenen Flughafen und zurück nach Hause.