Catania und Anreise nach Lipari
So beginnt sie – unsere Reise auf die Äolischen Inseln: Wer früh ankommt, macht sich in Catania auf zu ersten Erkundungen, besonders der Fischmarkt ist sehenswert (gutes Training für die Reportagefotografie). Nach einer Übernachtung verlassen wir diese quirlige sizilianische Stadt und fahren zum Fährhafen Milazzo, von dort geht’s mit dem Tragflügelboot weiter zur größten der „Äolischen Inseln“ (ebenso bekannt unter dem Namen „Liparische Inseln“) – Lipari. Diese Inseln – sie gehört zu einem Vulkansystem – werden auch die 7 Schwestern genannt – und sie sind so unterschiedlich, wie Geschwister nun auch mal sein können.
Nach unserer Ankunft in unserem gemütlichen Hotel „Borgo Eolie“ begrüßt uns wie immer Ornella – es ist schon so wie zu Hause ankommen. Wir starten mit einer Einführungspräsentation in die Reise und mit der Vermittlung wichtiger Grundvoraussetzungen fürs Fotografieren.
Rundfahrt Lipari
Am nächsten Morgen steht der Bus pünktlich vor der Tür – heute wird die Insel Lipari umrundet. Zuerst geht’s bergauf in die Nähe von Cola Pirrera – einem tollen „punto panoramico“. Von dort hat man eine wunderbare Sicht auf Lipari, im Hintergrund ist Vulcano zu sehen. Hier bietet sich die Beschäftigung mit der Panoramafotografie an. Mit der heutigen Software ist es kein Problem, ein Panorama aus Einzelbildern zusammenzusetzen. Das nächste Ziel ist Porticello mit dem stillgelegten Bimssteinwerk. Seit dem letzten Besuch wurde zwar ein Zaun errichtet, doch nicht ohne einen Durchschlupf für neugierige Fotografen – sogar unserer Fahrer ließ sich den Gang ins Innere des Werkes nicht nehmen. Licht und Schatten in den Werkhallen bieten gute Bedingungen für eindrucksvolle Bilder dieses verlassenen Ortes. Hoch erhoben auf der Nordseite der Insel liegt die Chiesa Vecchia mit einer herrlichen Aussicht über das Meer Richtung Salina. Die weitere Fahrt führt uns dann zu dem Aussichtspunkt Quattrochi Richtung Vulcano, zum Ende der Rundfahrt schließt sich der Kreis mit einem Blick auf den Ort Lipari. Nun werden die Bilder überspielt und bearbeitet, eine erste Auswahl für die Bildbesprechung getroffen – ein wichtiger Bestandteil jeder Freiraum-Fotoreise. Schon lässt sich betrachten, was von den vermittelten Kenntnissen in der Praxis umgesetzt werden konnte und wie es es der nebenan gestanden Person gelungen ist – immer wieder spannend und lehrreich.
Kraterbesteigung Vulcano
Vulcano – die mit dem Schiff nur 10 Minuten entfernt gelegene Nachbarinsel – und dennoch so anders als Lipari. Sie ist am zweiten Tag unser Ziel. Auch die Wärme hält uns nicht von der Kraterbesteigung ab. Je höher man kommt, umso spektakulärer werden die Ausblicke über die Landschaft der äolischen Inseln. Wir genießen den Ausblick am Kraterrand, müssen uns allerdings aufgrund des Windes, der uns die Schwefeldämpfe ins Gesicht bläst, an die Südseite zurückziehen. Wieder ein lohnenswerter Ausflug. Zurück im Hotel wieder das gleiche Procedere, damit die Bilder sicher auf der Festplatte landen. Heute nehmen wir uns zur Vorbereitung auf die morgige Bildbesprechung mehr Zeit für die Bildbearbeitung und individuelle Fragen.
Panarea und Stromboli
Am nächsten Vormittag nutzen wir die Zeit bis zum Start nach Panarea und Stromboli für diese Bildbesprechung. Schön zu sehen, was alles auf dem Sensor gelandet ist, bereits richtig gute Ergebnisse.
Auf der Fahrt nach Stromboli umrunden wir kleine Felseilande mit eindrucksvollen Basaltformationen und sehen auf der Wasseroberfläche Blasen von stinkenden Schwefeldämpfen, die aus Fumarolen eines versunkenen Vulkans aufsteigen. In den Inselorten fotografieren wir in engen Gassen mit der landestypischen Architektur sowie dem südländischen Lebensstil. Als ein Höhepunkt steht nun noch die abendliche Umrundung der Insel Stromboli an, wo wir eine guten Blick auf die Ascherutsche und den Krater haben. Stromboli verweigert uns an diesem Tag allerdings die sonst so typischen Ausbrüche mit der nach oben schießenden Lava – wir sehen nur Rauch. Schon auf der Rückfahrt – nur für einige sichtbar – dann doch noch ein kurzer Ausbruch.
Salina
Der letzte Fotoausflug führt uns nach Santa Marina auf Salina, um diese grüne Insel mit den bekanntermaßen delikaten Kapern (wir besichtigen einen Betrieb, der Kapern verarbeitet) zu erkunden. Zuerst geht’s nach Lingua, anschließend über den Aussichtspunkt am Capo Faro zum Hauptort Malfa und dann nach Pollara (hier wurden einige Szenen des Films „Il Postino“ gedreht). Zum Schluss noch letzte Bilder im verschlafenen Ort Rinella, von wo wir die Insel mit den zwei Vulkankegeln verlassen.
Bevor es am letzten Tag auf Lipari nach Catania zurückgeht, schauen wir uns in einer Abschlusspräsentation einen fotografischen Querschnitt der Woche an. Es ist immer wieder eindrucksvoll, welche guten Ergebnisse erzielt werden und wie groß die Fortschritte von Teilnehmern sind – gut zu bestaunen in der Galerie der Teilnehmer.