Bereits vor dem Ende 2017 beginnt unsere erste Fotoreise des Jahresprogramms 2018. Die erste Island Polarlicht Reise des neuen Jahres führt uns in die westliche Halbinsel Snaefellsnes, wo wir die vielen landschaftlichen Highlights entdecken und nachts auf Polarlicht Jagd gehen wollen.
03.-04.01.2018 – Reykjavik
Direkt nach dem Frühstück fahren wir zurück nach Reykjavik. Entlang der Strecke erleben wir einen fantastischen Sonnenaufgang mit rot-orangem Himmel.
Bei einem Stadtrundgang durch die Altstadt der isländischen Hauptstadt besuchen wir das Parlament, das Rathaus, die Hallgrimskirkja, die Sun Voyager Skulptur und die Konzerthalle HARPA.
Abends beobachten wir erneut die Wetter- und Polarlicht Vorhersagen. Der Kp-Index sinkt aber auf 0. Daher bleiben wir im Hotel und fahren nicht zum ausserhalb Reykjavik’s gelegenen Leuchtturm Grotta.
Um 3:30 Uhr fahren wir zum Flughafen und es heisst Abschied nehmen.
02.01.2018 – Budirkirkja – Raudfeldar Canyon – Malariff
Nach der ruhigen Nacht ohne Polarlicht Aktivität fahren wir zum Sonnenaufgang erneut auf die andere Seite der Snafellsnes Halbinsel. Unser Ziel ist die schwarze Kirche von Budir, wo wir den Sonnenaufgang fotografieren. Die mit Glühlampen in der Weihnachtszeit geschmückten Kreuze erzeugen eine besondere Stimmunng.
Entlang der Strasse weiden Herden von Island Pferden. Diese tollen Tiere müssen wir natürlich im Bilde festhalten.
Das Islandpferd, auch Isländer oder Islandpony genannt, ist eine aus Island stammende, vielseitige und robuste Pferderasse, die dank ihres kräftigen Körperbaus auch von Erwachsenen geritten werden kann. Islandpferde gehören zu den Gangpferden, da die meisten von ihnen nicht nur über die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp verfügen, sondern zusätzlich über die genetisch fixierten Gangarten Tölt und/oder Pass. Als „Islandpferd“ anerkannt werden nur reingezogene Tiere, ohne Fremdbluteinkreuzung, deren Abstammung lückenlos bis nach Island zurückzuverfolgen ist. In Island ist die Einfuhr von Pferden zur Vermeidung von Krankheiten verboten. Daher können Pferde, die in Island geboren wurden und einmal die Insel verlassen haben, nicht wieder nach Island eingeführt werden.
Unser nächstes Ziel ist der Raudafeldar Canyon. Vom Parkplatz erreichen wir den Einganz zum schmalen Canyon in einem 20 min. leichten Aufstieg. Eis und hoher Wasserstand machen den Einstieg in den Canyon fast unmöglich. Von der Schlucht aus hat man wiederum einen wundervollen Blick auf den Strand
Den Namen hat die Raudfeldar-Schlucht, die sich auch im Süden der Halbinsel Snæfellsnes befindet, einer Sage zu verdanken. Zwei Brüder, die im 9. Jahrhundert lebten, haben je zwei Kinder. Der eine hat zwei Töchter, der andere zwei Söhne. Beim Spielen der Kinder am Strand, schubst der eine Sohn (Raudfeldar), die älteste Tochter Helga auf einen Eisberg mit dem sie bis nach Grönland treibt. Der Vater des Mädchens war so wütend darüber, dass er beide Söhne seines Bruders tötete. Raudfeldar stieß er in die Schlucht, die dann nach ihm benannt worden ist.
Den Sonnenuntergang fotografieren wir am Leuchtturm Malariff an der Westspitze der Snaefellsnes Halbinsel. Aufziehende Wolken verdunkeln den Himmel und verhindern die sonst leuchtenden Farben. Der Blick auf den mächtigen Snaefellsjökull Vulkan mit dem Gletscher ist frei.
Auch diesen Abend verhindert die Wolkendecke und die tiefen Kp-Levels die Beobachtung des Polarlichtes. Trotzdem fahren wir zur Überprüfung mehrmals zum Kirkjufellsfoss.
01.01.2018 – Kirkjufellsfoss
Zum Sonnenaufgang sind wir wieder am Kirkjufellsfoss. Mit Langzeitbelichtungen versuchen wir die vorhandenen Wolken in Streifen darstellen zu können.
Am frühen Nachmittag sind wir zurück im Hotel und machen eine Bildbesprechung. Danach ist Ruhepause angesagt, damit wir die Nacht draußen verbringen können. Am späten Nachmittag ist immer noch Kp-Index 4 oder 5 und freier Himmel über Grundarfjördur vorhergesagt.
Zunehmende Wolkendecke und schrittweise Herabstuffung des Kp-Indexes auf 3 und dann sogar auf 1 lassen nichts gutes ahnen. Trotzdem fahren wir zweimal zum Kirkjufellsfoss und machen Testaufnahmen des Himmels.
Gegen 23 Uhr beschliessen wir wieder einen Alarmdienst im Hotel einzurichten und bei Sichtung von Polarlicht die Gruppe zu informieren.
Der letzte Check um 6 Uhr morgens zeigt einen wolkenlosen Himme, erneut gestiegener Kp-Index …. die Polarlicht-Wolke ist aber inzwischen über Island hinweg gezogen.
31.12.2017 – Wasserfall – Stykkisholmur – Bjarnahöfn – Budirkirkja
Gegen Mittag verzieht sich die dichte Wolkenschicht und wir fahren zu einem versteckten Wasserfall östlich von Grundarfjördur. Hier erleben wir wunderschöne Lichtstimmungen über der einmaligen Vulkanlandschaft.
Im ca. 20km entfernten Fischerdorf Stykkisholmur machen wir unsere Mittagspause und fahren dann in das berühmte Hai Museum. Hier wird heute noch die isländische Delikatesse „Gammel-Hai“ traditionell hergestellt und in ganz Island verkauft. Natürlich testen wir diesen gewohnungsbedürftigen Leckerbissen.
Das Sylvester Abendessen geniessen wir in einem gemütlichen Restaurant im Dorf. Danach ist der Himmel immer noch mit Wolken bedeckt. Zum Jahreswechsel treffen wir uns aber alle wieder zum Anstossen.
Jetzt werden auch die Aurora und Wettervorhersagen nochmals geprüft. Da der Süden der Halbinsel wolkenlos sein soll, fahren wir nach Mitternacht 45 Minuten zur Budirkirche. Hier gibt es auch nur ein paar kleine Wolkenfenster, wo man Sterne sehen kann. Die Kirche selbst und die mit Glühlampen geschmückten Gräber bieten uns jede Menge Motive.
Ganz zum Schluss zeigt sich dann aber doch noch ein bescheidener Polarlichtbogen. Danach zieht der Himmel wieder zu und wir fahren zurück ins Hotel. Gegen 4 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft.
30.12.2017 – Kirkjufellsfoss – Londrangar – Gatklettur
Der Vorteil in dieser Jahreszeit ist, dass der Sonnenaufgang erst um 11:40 Uhr stattfindet. Daher machen wir uns heute erst so gegen 10:00 Uhr auf den Weg zum Kirkjufellsfoss. Trotz klarem und fast wolkenfreiem Himmel fehlen die sonst üblichen tollen Farben. Bei klirrender Kälte halten wir aus und fahren dann zum Aufwärmen in ein gemütliches Restaurant in Olavsvik.
Von hier umrunden wir den wolkenlosen Vulkan Snaefellsjökull und machen weitere Fotostopps an den Klippen von Londrangar, wo die Abendsonne den Himmel orange färbt.
Zum Abschluss des Tages fahren wir in die kleine Siedlung Arnarstapi. Hier befindet sich der berühmte Felsbogen „Gatklettur“. Mit Langzeitbelichtungen glätten wir die starke Brandung des Wassers.
Auf der verschneiten und eisigen Straße überqueren wir die Halbinsel und kehren zum Hotel zurück.
Die Wetter- und Polarlicht-Vorhersagen sind heute eher bescheiden. Daher beschliessen wir einen Polarlicht Weckdienst zu etablieren. Regelmässige Checks zeigen aber keinen grünen Himmel.
29.12.2017 – Hraunfossar – Grundarfjördur
Heute verlassen wir die Hauptstadt Islands und fahren in Richtung Norden. Erster Fotostopp ist Hraunfossar.
Auf einer Länge von ca. 700 Meter strömt in über hundert kleinen Wasserfällen schäumend und sprudelnd Wasser aus dem schwarzen Gestein des ca. 1.000 Jahre alten Lavafeldes Hallmundarhraun.
Der Grund liegt etwas weiter flussaufwärts: Der vom Langjökull-Gletscher gespeiste Fluss namens Hvitá gräbt sich sein Flussbett entlang der Grenze des zum Hallmundarhraun gehörigen Lavastromes Gráhraun, der dort zum Stehen gekommen ist. Ein kleiner Seitenarm versickert in der porösen Lava und fließt unterirdisch auf einer etwas tiefer gelegenen, wasserundurchlässigen Basaltschicht weiter. Ca. ein Kilometer flussabwärts kommt das Wasser in Form von unzähligen kleinen Wasserfällen und Rinnsalen wieder zu Tage.
Bei beissender Kälte von -15 Grad Celsius (gefühlte -20 Grad) fotografieren wir diese einmalige Location. Diese Temperaturen sind im Süden Islands ungewöhnlich, da die Durchschnittstemperatur in dieser Jahreszeit eher bei 0 Grad Celsius liegt.
Von hier fahren wir quer über die Halbinsel Snaefellsnes zu unserer Unterkunft in Grundarfjördur.
Die Vorhersage für Polarlicht Aktivität für heute ist nicht sehr gut. Die Wettervorhersage zeigt aber einen klaren, wolkenlosen Himmel. Deshalb fahren wir gegen 20:30 Uhr zum Kirkjufellsfoss Wasserfall und warten auf unser erstes Polarlicht. Entsprechend dem Aktivitätslevel 1 zeigt sich ein schwacher Polarlicht Bogen neben de Kirkjufell Berg.
28.12.2017 – Anreise nach Reykjavik
Nach der Ankunft aller Teilnehmer am Flughafen Keflavik fahren wir zu unserem im Zentrum gelegenen Hotel.
Nach dem Abendessen brechen wir bereits zu unserem ersten Fotoausflug zum Konzerthaus Harpa auf. Obwohl sich kein Polarlicht zeigt, können wir die farbig leuchtende Fassade im Bilde festhalten. Wir üben die Handhabung der Kamera bei Kälte und Dunkelheit.